19.08.2016 16:56:48
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MÄRKTE EUROPA/Investoren vorsichtiger - Börsen im Minus
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen tendieren am Freitagnachmittag deutlich im Minus. Mit einer schwächeren Eröffnung an der Wall Street kommt auch in Europa Abgabedruck auf. Vor allem bei den Finanzwerten positionieren sich die Investoren defensiver. Für etwas Bewegung könnte zudem der Terminmarkt sorgen, per Schlusskurs verfallen die Optionen auf Einzelwerte. Der Dax verliert 0,7 Prozent auf 10.525 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,2 Prozent auf 2.960 Zähler nach unten.
Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert bei rund 1,1320 Dollar. Das Pfund verliert nach einem Medienbericht, wonach Großbritannien bis zum April 2017 über den Artikel 50 den Weg zum Austritt aus der EU einschlagen will. Dies wäre vor den Wahlen in Deutschland und Frankreich. Das Pfund wertet auf 1,3048 Dollar ab, der Euro legt auf 0,8679 Pfund zu.
Mit einem Abschlag von 2,7 Prozent auf 16.222 Punkte ist die Börse in Mailand das Schlusslicht in Europa. Auffallend ist dort einmal mehr die Schwäche der Bankenwerte, so verlieren UniCredit knapp 7,1 Prozent, Intesa San Paolo 4,5 und Mediobanca 3,5 Prozent. Händler verweisen darauf, dass Investoren die Finanzwerte vor dem Treffen von Ministerpräsident Matteo Renzi mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Francois Hollande am Montag verkauften. Bei dem Treffen dürfte es nicht nur um den symbolischen Schulterschluss der Regierungschefs nach dem Brexit-Votum gehen, sondern auch um notwendige Reformen in Italien. Dabei ist die politische Zukunft von Renzi keinesfalls sicher, so muss der italienische Ministerpräsident im Herbst eine Volksabstimmung überstehen.
Fitch nimmt Portugal unter die Lupe Am Anleihemarkt steht die Überprüfung des portugiesischen Länderratings durch Fitch im Blick. Laut der Commerzbank dürfte die Agentur ihr "BB+"-Rating mit stabilem Ausblick bestätigen. "Es könnte jedoch zu einer negativen Marktreaktion auf potenziell skeptische Kommentare im Rahmen von Querverweisen kommen", so die Analysten. Die portugiesischen Renditen steigen bereits seit mehreren Tagen in Folge.
Hintergrund sind Spekulationen, die kanadische Ratingagentur DBRS könnte dem Land das letzte noch verbliebene Investmentgrade-Rating entziehen. Dann könnten portugiesische Papiere nicht mehr länger als Sicherheit bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegt werden. Am Mittag steigt die Rendite zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen um 15 Basispunkte auf 3,05 Prozent.
VW will sich rechtlich gegen Zulieferer wehren Für VW-Papiere geht es 2,0 Prozent nach unten. Der Konzern hat Medienberichte bestätigt, wonach wegen des Rechtsstreits mit einem Zulieferer die Produktion des Modells Golf im Wolfsburger Stammwerk ruhen soll. VW hat angekündigt, mit Zwangsmaßnahmen gegen das Unternehmen vorzugehen. Belastet zeigen sich auch andere Titel aus dem Sektor nach Abstufungen durch die US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Analysten haben die Einstufung für BMW auf "Neutral" von "Buy" gesenkt. Auch Hella haben die Analysten auf "Neutral" abgestuft. Für das BMW-Papier geht es 2,4 Prozent nach unten, Hella verlieren 1,8 Prozent.
Aufgrund der dünnen Nachrichtenlage werden die Kurse der Einzelwerte verstärkt von Umstufungen bewegt. So haben die Analysten von JP Morgan und RBC das Kursziel für thyssenkrupp angehoben, für die Aktie geht es um 1,6 Prozent nach oben. METRO leiden unter einer Abstufung durch Bernstein, die Aktie verliert im MDAX 3,4 Prozent.
Moeller-Maersk weiter von Aufspaltungs-Hoffnung getrieben Die Aktien von A.P. Moeller-Maersk verteidigen ihre Kursgewinne in Kopenhagen gegen den schwachen Gesamtmarkt in Europa. Die Aktien notieren 1,6 Prozent im Plus. Kurstreiber sind weiter Hoffnungen auf eine mögliche Aufspaltung der Gesellschaft in ein Container- und Ölförderunternehmen. Wie die dänische Zeitung "Berlingske" am Vortag berichtete, ist dieses Szenario eine der strategischen Optionen bei Moeller-Maersk, die gerade geprüft würden. "Der Markt hofft da seit Jahren darauf, weil beide Unternehmensteile eigenen Konjunkturzyklen unterliegen und die Einzelteile mit passenderen Multiples gepreist werden könnten", sagt ein Händler. Seit den ersten Berichten über eine Aufspaltung sind die Aktien binnen zwei Tagen von rund 9.000 auf 9.600 Kronen gestiegen.
An der Amsterdamer Börse gibt die Vopak-Aktie 5,9 Prozent nach. Die Geschäftszahlen stoßen bei ING auf kein positives Echo. Das EBIT liege mit 140,6 Millionen Euro unter der Konsensschätzung von 144 Millionen. Auch der Nettogewinn habe enttäuscht. Überraschend seien auch die hohen Abschreibungen von 65 Millionen Euro vor allem in Osteuropa zu werten. Den Ausblick bezeichnen die Analysten derweil als solide.
Borussia Dortmund wirtschaftlich Spitze "Der wirtschaftliche Ausblick für Borussia Dortmund war noch nie so gut", sagt Marcus Silbe, Analyst bei Oddo Seydler. An der Börse seien die TV-Gelder, die der Fußballverein in den kommenden Jahren bekomme, noch nicht im Aktienkurs eingepreist. Der Clou sei, dass diesen Einnahmen keine Mehrkosten entgegenstünden. Auch wenn der Umsatz vor allem durch die Transfers verzerrt würde, rechnet Silbe dank der TV-Gelder mit einem Umsatz von über 400 Millionen Euro. Sein Kursziel für die BVB-Aktie liegt bei 6 Euro und damit noch deutlich unterhalb des fairen Werts. Aber auch gegenüber den englischen Klubs, die an der Börse gehandelt würden, bedeute das Kursziel einen hohen Abschlag. Im SDAX steigt die Aktie um knapp 3,5 Prozent auf 4,14 Euro. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.960,02 -1,18 -35,28 -9,41 Stoxx-50 2.832,90 -1,01 -28,83 -8,62 DAX 10.526,26 -0,72 -76,77 -2,02 MDAX 21.512,43 -0,81 -175,21 3,55 TecDAX 1.707,84 -0,57 -9,80 -6,71 SDAX 9.318,31 -0,30 -28,23 2,42 FTSE 6.846,38 -0,33 -22,58 9,68 CAC 4.387,71 -1,11 -49,35 -5,38 Bund-Future 166,97% -0,59 7,67
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.49 Uhr % YTD EUR/USD 1,1325 -0,11% 1,1337 1,1333 +4,3% EUR/JPY 113,5025 -0,04% 113,5461 113,46 -24,4% EUR/CHF 1,0854 +0,17% 1,0836 1,0856 -0,2% EUR/GBP 0,8665 +0,46% 0,8625 1,1604 +17,7% USD/JPY 100,23 +0,08% 100,15 100,12 -14,6% GBP/USD 1,3067 -0,58% 1,3144 1,3151 -11,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,14 48,22 -0,2% -0,08 +13,5% Brent/ICE 50,68 50,89 -0,4% -0,21 +16,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.345,91 1.354,20 -0,6% -8,30 +26,9% Silber (Spot) 19,38 19,75 -1,9% -0,37 +40,3% Platin (Spot) 1.115,90 1.131,00 -1,3% -15,10 +25,2% Kupfer-Future 2,16 2,17 -0,1% -0,00 +0,6% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 19, 2016 10:26 ET (14:26 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 26 AM EDT 08-19-16
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BMW AG | 69,28 | 2,27% | |
BVB (Borussia Dortmund) | 3,27 | 2,03% | |
Ceconomy St. | 3,07 | 2,13% | |
HELLA GmbH & Co. KGaA | 84,90 | -1,05% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,61 | -0,37% | |
Koninklijke Vopak N.V. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 42,40 | -0,93% | |
Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 13,80 | 0,04% | |
thyssenkrupp AG | 3,83 | 0,84% | |
Volkswagen (VW) St. | 84,80 | 0,71% |
Indizes in diesem Artikel
SDAX | 13 510,41 | 1,57% | |
EURO STOXX | 498,79 | 0,30% |