16.07.2013 18:35:32

MÄRKTE EUROPA/Investoren verkaufen vor Bernanke-Rede

Von Isabel Gomez An den europäischen Märkten haben sich die Investoren am Dienstag bei äußerst volatilen Kursen auf die Verkäuferseite geschlagen. Die Berichtssaison läuft erst allmählich an, Nachrichten aus dem Unternehmensbereich sorgten nur vereinzelt für Bewegung. Im Fokus stand einmal mehr die Geldpolitik der US-Notenbank. Investoren warten hier auf die Rede von Fed-Chairman Ben Bernanke vor dem Repräsentantenhaus am Mittwoch. Am Abend sprach sich zudem mit Esther George ein Mitglied des Fed-Offenmarktausschusses für eine rasche Drosselung der Anleihekäufe aus. Das dürfte die Spannung vor der Bernanke-Rede noch steigern.

   Der Dax schloss 0,4 Prozent im Minus bei 8.201 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,8 Prozent auf 2.666 Punkte nach.

   Der ZEW-Index hatte dabei ebenso wenig Einfluss auf die Kurse wie Zahlen zu den Verbraucherpreisen und zur Industrieproduktion aus den USA. Das Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die künftige Konjunktur-Entwicklung sank auf plus 36,3 Punkte von plus 38,5 Zähler im Juni. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 40,0 Zähler prognostiziert. Die US-Verbraucherpreise sind im Juni stärker gestiegen als erwartet, die Industrieproduktion lag im Rahmen der Erwartungen.

   "Der ZEW spricht für die These, dass die Zinsen in Europa auf lange Sicht niedrig bleiben", sagte ein Händler. In den USA zeichne sich dagegen ab, dass die Wirtschaft mittelfristig auch ohne die Anleihekäufe der Fed auf eigenen Beinen stehen kann. Der Euro legte im Tagesverlauf zum Dollar zu und notierte am Abend deutlich über 1,31 Dollar.

   Eine Mischung guter Nachrichten und Preisentwicklungen ließ die Rohstoffwerte steigen, der Sektorindex gewann 1,2 Prozent. "Der Rohstoffsektor scheint seinen Boden gefunden zu haben, nachdem er zuletzt deutlich verloren hat", so Analyst Eggert Kuls von Warburg Research. Zudem hätten sich die Edelmetallpreise zuletzt stabilisiert. Gute Produktionszahlen vom Minenbetreiber Rio Tinto stützten zusätzlich. Die Titel von Rio Tinto legten in London um 2,7 Prozent zu. Im MDAX profitierte davon die Aurubis-Aktie, die sich mit einem Plus von 4,8 Prozent an die Indexspitze setzte.

   Trotz eines Einbruchs bei den ACEA-Zulassungszahlen für Europa gehörten auch die Automobilwerte zu den Gewinnern. Der entsprechende Branchenindex im Stoxx-600 schloss 0,8 Prozent fester. Die Zulassungen fielen im Juni um 6,3 Prozent, allerdings war dieser Rückgang erwartet worden. Die Aktie von Fiat verlor ein Prozent, da hier der Rückgang besonders stark war. Im DAX verloren die Papiere von Volkswagen 0,4 Prozent. Dagegen legten die Titel von BMW und Daimler um 0,3 und 1,7 Prozent zu. Bei Daimler stützte eine Kaufempfehlung der Societe Generale zusätzlich.

   DAX-Spitzenreiter war die Aktie von ThyssenKrupp. Kreisen zufolge steht der Konzern kurz vor dem Verkauf von zwei Dritteln seines Anteils an dem Stahlwerk in Brasilien an CSN. Die Transaktion könnte bereits im Juli abgeschlossen werden. Thyssen kommentierte diese Aussagen nicht, dennoch legte die Aktie um 2,7 Prozent zu. "Thyssen könnte auf der Zielgeraden sein", sagte BHF-Analyst Hermann Reith dazu.

   Für weitere Kursbewegungen sorgten Analystenumstufungen. So stieg die Lufthansa-Aktie um 0,8 Prozent, nachdem die Analysten von Goldman Sachs ihre Verkaufsempfehlung aufgehoben haben. Gute Nachrichten für Continental sahen Händler in der Hochstufung der Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Fitch. Die Anleihen des Autozulieferers werden nun mit "BBB" eingestuft und damit wieder innerhalb des wichtigen Investment-Grade-Bereichs. Die Continental-Aktie gewann 1,4 Prozent.

=== Europäische Schlussindizes am Dienstag, 16. Juli:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.665,61 -21,08 -0,8% 1,1 . Stoxx-50 2.676,06 -22,31 -0,8% 3,8 . Stoxx-600 295,31 -2,07 -0,7% 5,6 Frankfurt XETRA-DAX 8.201,05 -33,76 -0,4% 7,7 London FTSE-100 6.556,35 -29,76 -0,5% 11,2 Paris CAC-40 3.851,03 -27,55 -0,7% 5,8 Amsterdam AEX 364,12 -2,65 -0,7% 6,2 Athen ATHEX-20 279,18 5,32 +1,9% -9,8 Brüssel BEL-20 2.622,81 -22,16 -0,8% 5,9 Budapest BUX 19.717,40 0,70 +0,0% 8,5 Helsinki OMXH-25 2.336,60 -20,13 -0,9% 5,7 Istanbul ISE NAT. 30 91.862,00 -915,56 -1,0% -6,0 Kopenhagen OMXC-20 534,06 -5,05 -0,9% 7,6 Lissabon PSI 20 5.406,18 18,31 +0,3% -4,1 Madrid IBEX-35 7.855,10 -56,90 -0,7% -4,5 Mailand FTSE-MIB 15.529,95 -67,39 -0,4% -4,6 Moskau RTS 1.368,83 14,29 +1,1% -10,4 Oslo OBX 455,58 -0,90 -0,2% 11,0 Prag PX 888,30 -8,04 -0,9% -14,5 Stockholm OMXS-30 1.212,62 -2,62 -0,2% 9,8 Warschau WIG-20 2.303,05 -2,73 -0,1% -11,1 Wien ATX 2.290,36 -22,19 -1,0% -4,6 Zürich SMI 7.932,79 -66,36 -0,8% 16,3

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.55 Uhr Mo, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3142 0,46% 1,3082 1,3046 EUR/JPY 130,5919 0,07% 130,4959 130,3886 EUR/CHF 1,2366 -0,28% 1,2401 1,2393 USD/JPY 99,3850 -0,36% 99,7450 99,9570 GBP/USD 1,5120 0,00% 1,5120 1,5092 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com

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   July 16, 2013 12:05 ET (16:05 GMT)

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