ATX
09.04.2014 18:48:31
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MÄRKTE EUROPA/Investoren halten das Pulver noch trocken
Von Benjamin Krieger
Schnäppchenkäufe nach zwei schwachen Tagen sorgten zur Wochenmitte für stabile Kurse an Europas Börsen. Der DAX, der schon am Dienstagnachmittag vom Tagestief bei knapp unter 9.400 Punkten zu einer Erholung angesetzt hatte, schloss 0,2 Prozent höher bei 9.506 Punkten. Die meisten europäischen Börsenplätzen meldeten leichte Kurserholungen. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,2 Prozent fester bei 3.183 Punkten.
Ein positives Signal hatte am Vorabend Alcoa gesendet. Der Aluminiumkonzern, der traditionell die Bilanzsaison in den USA einläutet, hat im ersten Quartal etwas besser abgeschnitten als erwartet. Die Aktie legte daraufhin an der wall Street um 4 Prozent zu. Die Kursgewinne von 1,5 Prozent für ThyssenKrupp und von 1,8 Prozent für Salzgitter führten Händler unter anderem auf die Vorgaben von Alcoa zurück.
Die Quartalsberichte und Prognosen der großen US-Konzerne dürften in den kommenden Wochen der Hauptimpulsgeber für die Weltbörsen sein. Auch das könnte die gegenwärtige Zurückhaltung der Investoren erklären. Am Freitag lassen sich die US-Großbanken J.P. Morgan und Wells Fargo in die Bücher schauen.
Ein Händler bezeichnete den Markt als nach wie vor "etwas wackelig". Klare Kaufsignale fehlten noch, die Achterbahnfahrt könne sich also fortsetzen. Enttäuschend dünn seien seit Wochen die Börsenumsätze. Am Mittwoch wurden auf dem Handelssystem Xetra DAX-Aktien für insgesamt lediglich 2,74 Milliarden Euro gehandelt. Zum Vergleich: In der ersten Märzhälfte waren es oftmals zwischen 4 und 5 Milliarden Euro.
Bundesanleihen gaben leicht nach. Am Bondmarkt zieht derzeit Griechenland das Interesse auf sich. Kurz bevor das Land erstmals seit der Rettung vor der Staatspleite wieder langjährige Anleihen begeben will, fiel die Rendite zehnjähriger Papiere am Mittwoch unter 6 Prozent. So wenig Zinsen warfen die Schuldtitel letztmals Ende 2009 ab. Das Land will für bis zu 2,5 Milliarden Euro Anleihen mit fünf Jahren Laufzeit ausgeben.
Die sinkenden Renditen griechischer Anleihen könnten nach Aussage von Devisen-Händlern auch den Euro gestützt haben, der zum US-Dollar nach zwei starken Tagen erneut aufwertete. Die Gemeinschaftswährung wurde im späten europäischen Handel mit 1,3829 Dollar bezahlt. Am Montag wurde sie noch knapp unter 1,37 Dollar gehandelt.
Ob der Euro zum Dollar weiter aufwertet oder wieder nachgibt, darüber könnte am Abend das Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank entscheiden. Antje Praefcke von der Commerzbank kann bei der Fed keine stützenden Impulse für den Dollar ausmachen: Der Währungshandel werde "an seiner kurzfristigen Strategie festhalten und erst einmal den Dollar weiter verkaufen".
Am deutschen Aktienmarkt bewegten vor allem Analystenkommentare die Kurse. Eine Hochstufung von Volkswagen auf "Outperform" durch den US-Broker Bernstein machte die Aktie mit einem Kursgewinn von 3,6 Prozent zum größten Gewinner im DAX. Aktien der Porsche Automobil Holding, die Bernstein ebenfalls hochgestuft hat, gewannen 4,4 Prozent. BMW wurden von dem US-Broker dagegen abgestuft, der Kurs gab leicht nach.
Daimler-Aktien legten um 0,8 Prozent zu. Auf der Hauptversammlung sprach Vorstandschef Dieter Zetsche von einem guten Start ins Jahr. Am Donnerstag überweist der Konzern 2,25 Euro Dividende je Aktie an die Aktionäre.
J.P. Morgan hat das Kursziel für die Deutsche Post erhöht, was den Kurs um 1,1 Prozent zulegen ließ. Die Bank begründete dies mit geringeren Kosten bei der Post und einem stark wachsenden Paketgeschäft.
Papiere von Sky Deutschland wurden als Schnäppchen eingesammelt. Der Kurs ist seit Jahresbeginn um 20 Prozent gefallen und legte nun um 5,9 Prozent zu. Fielmann hat den Gewinn im ersten Quartal um fast ein Viertel gesteigert, was die Aktie um 0,8 Prozent steigen ließ.
=== Europäische Schlussindizes am Mittwoch, den 9. April:. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.182,79 5,13 +0,2% 2,4 . Stoxx-50 2.929,81 6,08 +0,2% 0,4 . Stoxx-600 335,16 1,27 +0,4% 2,1 Frankfurt XETRA-DAX 9.506,35 15,56 +0,2% -0,5 London FTSE-100 6.635,61 44,92 +0,7% -1,7 Paris CAC-40 4.442,68 17,85 +0,4% 3,4 Amsterdam AEX 403,39 0,85 +0,2% 0,4 Athen ATHEX-20 417,24 -2,17 -0,5% 8,4 Brüssel BEL-20 3.105,16 7,09 +0,2% 6,2 Budapest BUX 18.150,21 97,96 +0,5% -2,2 Helsinki OMXH-25 2.857,77 -7,12 -0,2% 0,8 Istanbul ISE NAT. 30 88.777,08 -2048,05 -2,3% 7,7 Kopenhagen OMXC-20 694,50 8,22 +1,2% 12,8 Lissabon PSI 20 7.465,32 29,83 +0,4% 14,3 Madrid IBEX-35 10.485,20 4,70 +0,0% 5,7 Mailand FTSE-MIB 21.717,02 49,97 +0,2% 14,5 Moskau RTS 1.190,13 -5,58 -0,5% -17,5 Oslo OBX 506,55 6,08 +1,2% 0,6 Prag PX 1.002,64 10,23 +1,0% 1,4 Stockholm OMXS-30 1.366,53 5,00 +0,4% 2,5 Warschau WIG-20 2.461,76 -3,78 -0,2% 2,5 Wien ATX 2.534,92 35,58 +1,4% -0,5 Zürich SMI 8.411,43 -11,93 -0,1% 2,5
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.28 Uhr Di, 17.21 Uhr EUR/USD 1,3811 0,19% 1,3785 1,3800 EUR/JPY 140,7061 0,04% 140,6548 140,9153 EUR/CHF 1,2180 -0,04% 1,2184 1,2197 USD/JPY 101,8850 -0,15% 102,0370 102,0995 GBP/USD 1,6750 0,04% 1,6744 1,6751 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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April 09, 2014 12:16 ET (16:16 GMT)
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