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31.10.2023 15:50:42

MÄRKTE EUROPA/Inflation deutet Ende der Zinserhöhungen an

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen setzt sich am Dienstag eine freundliche Stimmung durch. Der DAX gewinnt am Nachmittag 0,5 Prozent auf 14.791 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,8 Prozent an. "Das Umfeld lässt hoffen, dass die Börsen das Schlimmste hinter sich haben", sagt ein Marktteilnehmer. Zum einen finde die befürchtete Eskalation im Nahen Osten bisher nicht statt. Und zum anderen deuteten die jüngst besseren Inflationsdaten daraufhin, dass weitere Zinserhöhungen nun nicht mehr notwendig seien, sagt er. In Italien ging die Inflation im Oktober auf 1,9 von 2,7 Prozent zurück, in Portugal auf 2,1 von 3,6 Prozent.

Das freundlichere Umfeld führe nun vor dem Monatsende zu terminmarktorientierten Käufen, so derjenigen, die bisher auf fallende Kurse gesetzt hätten, heißt es. Am Anleihenmarkt kommen die Renditen noch etwas zurück.

BASF nach Zahlen sehr fest - Dividendenaussage stützt

Einen der größten DAX-Gewinner stellen BASF mit einem Plus von 3,1 Prozent. Zwar wird der Chemiekonzern etwas vorsichtiger und sieht die 2023er-Prognose nun am unteren Rand der bisherigen Spanne. "Dabei schlägt sich BASF aber deutlich besser als andere Chemieunternehmen", so ein Marktteilnehmer. Zudem lasse der hohe Casflow hoffen, dass BASF die üppige Dividende von 3,40 Euro wenigstens halten könne, so wie es das Unternehmen als Ziel auch ausgegeben habe.

Sartorius schießen um 8,4 Prozent nach oben, nachdem der US-Wettbewerber Repligen von einer Erholungs des Auftragsbestands gesprochen hat. Im Fahrwasser legen auch Merck mit einem Plus von 3 Prozent deutlich zu.

Mit kräftigen Aufschlägen von 8,5 Prozent begrüßen die Anleger die Drittquartalszahlen von DSM-Firmenich. Diese sind besser als befürchtet ausgefallen. Das EBITDA liegt laut der Citigroup 1 Prozent über der Schätzung. Positiv heben die Analysten den nach unten revidierten Ausblick für das EBITDA auf 1,8 Milliarden Euro nach zuvor 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro hervor. Das liege 1 Prozent über der Konsensschätzung. Im Vorfeld des Zahlenausweises habe es Spekulationen gegeben, dass DSM das Ziel unterhalb der Spanne senken könnte.

Qiagen bestätigt den Ausblick - Aktie steigt

Im Gegensatz zu einigen US-Wettbewerbern hat Qiagen (+5,3%) den Ausblick bestätigt, was nach Aussage der Analysten von Jefferies beruhigend wirken sollte. Flankiert werde dies durch ein überzeugendes drittes Quartal, mit einem Umsatz 1 Prozent oberhalb der Erwartung, während der Gewinn je Aktie 3 Prozent darüber ausfiel.

Als positive Überraschung werden die Geschäftszahlen von Redcare Pharmacy (+1,2%) gewertet. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich im Verlauf der ersten neun Monate 2023 deutlich im Jahresvergleich, von minus 9 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2022 auf nun 37 Millionen. Die Jefferies-Analysten verweisen zudem auf die Marge, die deutlich im Neunmonatszeitraum auf 2,9 Prozent (9M 2022: -1%) stieg, sowie auf einen starken freien Cashflow mit 66 Millionen Euro.

Siemens Energy ziehen um 0,8 Prozent an. Laut einem Bloomberg-Bericht erwägt Siemens Energy den Verkauf eines wesentlichen Teils ihrer 24-prozentigen Beteiligung an Siemens India an die ehemalige Muttergesellschaft Siemens AG (+0,7%). Das solle helfen, die Bilanz zu sanieren. Die Citigroup spricht von einem "bullischen" Szenario. Das Risiko, dass Siemens Energy eine Kapitalerhöhung durchführen müsse, um das Kreditrating zu sichern, verschwünde damit.

AB Inbev fest - doch Carlsberg schwächelt

Keine einheitliche Tendenz lässt sich aus der Entwicklung der großen Brauereikonzere ablesen. Anheuser-Busch Inbev (+5,2%) hat laut der Citigroup solide Quartalszahlen vorgelegt. Das organische Umsatzwachstum sei mit 5 Prozent über der Konsensschätzung von 4,7 Prozent ausgefallen. Dagegen geht es mit Carlsberg um 0,3 Prozent nach unten. Hier liegt das organische Umsatzwachstum mit 5,8 Prozent unter der Konsensschätzung von 6,2 Prozent. Schwach habe sich das Geschäft in Asien entwickelt.

Mit BP geht es um fast 6 Prozent nach unten. Hier hat das Ergebnis im dritten Quartal offensichtlich unter dem Preisverfall bei Gas gelitten und somit schwächer abgeschnitten als erwartet.

Der Pharmakonzern Roche (-3,2%) hat in einer klinischen Studie mit dem Medikament Elevidys einen Rückschlag verbucht. Eine klinische Phase-III-Studie mit Elevidys zur Behandlung von Duchenne Muskeldystrophie (DMD), einer seltenen, fortschreitenden Muskelerkrankung, erreichte ihr Hauptziel, eine Verbesserung der motorischen Funktionen, nicht. In Folge ist es für die Analysten der Citi fraglich, ob die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine Zulassung erteilen werde.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.060,62 +0,8% 32,30 +7,0%

Stoxx-50 3.811,24 +0,2% 8,27 +4,4%

DAX 14.790,96 +0,5% 74,42 +6,2%

MDAX 24.016,13 +0,7% 171,79 -4,4%

TecDAX 2.846,14 +2,0% 55,32 -2,6%

SDAX 12.260,72 +1,5% 185,04 +2,8%

FTSE 7.324,88 -0,0% -2,51 -1,7%

CAC 6.888,26 +0,9% 63,19 +6,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,78 -0,04 +0,21

US-Zehnjahresrendite 4,86 -0,04 +0,98

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:08 Uhr Mo, 17:24 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0600 -0,1% 1,0609 1,0611 -1,0%

EUR/JPY 160,32 +1,3% 159,39 158,19 +14,2%

EUR/CHF 0,9611 +0,4% 0,9570 0,9573 -2,9%

EUR/GBP 0,8732 +0,1% 0,8734 0,8735 -1,3%

USD/JPY 151,24 +1,4% 150,23 149,10 +15,3%

GBP/USD 1,2139 -0,2% 1,2146 1,2148 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,3397 +0,2% 7,3331 7,3273 +5,9%

Bitcoin

BTC/USD 34.327,51 -0,5% 34.296,72 34.511,20 +106,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,86 82,31 +0,7% +0,55 +7,2%

Brent/ICE 88,00 87,45 +0,6% +0,55 +7,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 49,6 51,00 -2,7% -1,40 -44,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.001,64 1.995,10 +0,3% +6,54 +9,8%

Silber (Spot) 23,21 23,30 -0,4% -0,09 -3,2%

Platin (Spot) 941,59 934,60 +0,7% +6,99 -11,8%

Kupfer-Future 3,64 3,66 -0,4% -0,02 -4,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 31, 2023 10:51 ET (14:51 GMT)

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