25.10.2016 12:59:49

MÄRKTE EUROPA/Gute Stimmung nach starkem ifo-Index

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die gute Stimmung an Europas Börsen hält auch am Dienstag an. Rückenwind kommt wie schon am Vortag mit den europäischen Einkaufsmanagerindizes von der Konjunkturseite. Nach einem über den Erwartungen ausgefallenen deutschen ifo-Geschäftsklimaindex ist der Dax in der Spitze auf ein neues Jahreshoch von 10.827 Punkten gestiegen.

   Der ifo-Index stieg im Oktober auf 110,5 von 109,5 Punkte. Erwartet wurde dagegen eine Abschwächung auf 109,3 Punkte. Sowohl die Geschäftserwartungen wie auch die Lageeinschätzung verbesserten sich. "Die Konjunkturstimmung ist insgesamt solide und auch die Sorgen vor langwierigen und harten Brexit-Verhandlungen scheinen nicht weiter zu belasten", kommentiert Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt", sagt er.

   Das macht laut Händlern Hoffnung für die Unternehmensgewinne. Der DAX gewinnt am Mittag 0,3 Prozent auf 10.798 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.096 nach oben. Getragen wird die gute Stimmung an den Börsen auch von der gut laufenden US-Quartalsberichtssaison. Bislang haben 120 Unternehmen aus dem S&P-500-Index ihre Quartalsdaten vorgelegt, davon haben 78 Prozent die Erwartungen übertroffen. Das liege deutlich über dem historischen Durchschnitt, heißt es im Handel.

Deutsche Telekom profitiert von US-Tochter Angeführt wird die Gewinnerliste im DAX von der Aktie der Deutschen Telekom. Die Kursrally der T-Mobile-Aktie von 9,5 Prozent im US-Handel schickt die Aktie der Deutschen Telekom um weitere 3,8 Prozent nach oben auf 15,25 Euro. Die US-Tochter hatte am Montag sehr starke Zahlen vorgelegt. "Das war eine korrekte Reaktion auf den Gewinnsprung und unterstreicht, dass die Telekom hier ein richtiges Schätzchen im Portfolio hat", meint ein Händler. Vor allem gefalle, dass am US-Markt steigende Gewinne bei gleichzeitig steigendem Marktanteil erzielt werden könnten.

   Positiv kommen die Geschäftszahlen von Orange an. "Bei den Gewinnen lief es leicht besser als erwartet und der leichte Umsatzrückgang war geringer als befürchtet", sagt ein Markteilnehmer. Für das Orange-Papier geht es in Paris 5,1 Prozent nach oben. Der Index der europäischen Telekom-Werte steigt um 2,3 Prozent.

   Genauso stark nach oben geht es mit den Rohstoff-Aktien. "Anglo American hat seine Gefolgsleute heute erfreut", sagt David Buick von Panmure Gordon. Vor allem die Produktionszahlen für Nickel und Eisenerz seien gut. Der Kurs steigt um 3,3 Prozent.

   Nach gut ausgefallenen Geschäftsdaten setzen bei Covestro dagegen Gewinnmitnahmen ein. Das Papier hat sich seit Jahresbeginn in etwa verdoppelt und notiert in der Nähe des Allzeithochs. Der bereinigte Gewinn habe klar die Erwartungen übertroffen, der Ergebnisanstieg um 22 Prozent sei stark, heißt es im Handel. Covestro geben um 1,6 Prozent nach. Brenntag verlieren 3,5 Prozent, nachdem die Deutsche Bank die Aktie von der Kaufliste gestrichen hat.

Umsätze bei Air Liquide unter Erwartungen Für Air Liquide geht es nach Vorlage der Quartalszahlen um 2,3 Prozent nach oben. Der Industriegase-Konzern habe zwar die Umsatzerwartungen seines Hauses nicht erfüllt, so ein Händler. Kursstützend wirke allerdings die Bekräftigung des Ausblicks. Eine positive Überraschung sei auch das mit 5,2 Prozent überraschend hohe Umsatzplus in der Sparte Gesundheit.

   Luxottica verteuern sich um 4,5 Prozent, ebenfalls nach gut ankommenden Geschäftszahlen des Brillenherstellers. Novartis geben dagegen um 1,3 Prozent nach. Das operative Kernergebnis ging im dritten Quartal um 3 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar zurück, Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Minus auf 3,3 Milliarden gerechnet. Die Verluste könnten mit Aussagen von Novartis im Zusammenhang stehen, derzeit keine konkreten Absichten zu haben, ihre Beteiligung an Roche abzubauen, heißt es. Das schmälere die Wahrscheinlichkeit größerer Akquisitionen, um die Pipeline aufzufüllen.

Nach der Rede von Lockhart beginnt die Blackout Periode Die Lage am Devisenmarkt präsentiert sich wenig verändert. Der Euro legt nach den guten Ifo-Daten nur leicht zu auf 1,0887, insgesamt zeigt der Dollar weiter Stärke. Nach Einschätzung der Commerzbank haben die jüngsten Kommentare zahlreicher Fed-Mitglieder keine neuen Erkenntnisse gebracht. Am Dienstag wird sich noch Atlanta-Fed-Chef Dennis Lockhart zu Wort melden, danach beginnt die Schweigeperiode bis zur Offenmarktsitzung der US-Notenbank am 2. November. Mehrheitlich rechnet der Markt aber weiter mit einer Zinserhöhung erst nach der US-Präsidentschaftswahl im Dezember.

   Laut dem Präsidenten der Fed-Filiale von Chicago, Charles Evans, ist bis Ende 2017 mit drei Zinserhöhungen der US-Notenbank zu rechnen. Zudem solle die Notenbank erwägen, ein Überschießen des Inflationsziels zu erlauben, sagte der Währungshüter, der als "geldpolitische Taube" gilt.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.099,53 0,18 5,67 -5,14 Stoxx-50 2.873,46 0,35 10,07 -7,32 DAX 10.801,67 0,38 40,50 0,55 MDAX 21.361,21 -0,29 -62,33 2,82 TecDAX 1.774,48 0,38 6,66 -3,07 SDAX 9.412,16 -0,14 -13,28 3,45 FTSE 7.018,51 0,46 32,11 12,43 CAC 4.559,89 0,16 7,31 -1,66

Bund-Future 163,85 -0,09 7,69

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.223,03 0,43 77,32 4,58 S&P-500 2.151,33 0,48 10,17 5,25 Nasdaq-Comp. 5.309,83 1,00 52,43 6,04 Nasdaq-100 4.909,97 1,20 58,11 6,89

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo, 17:19 % YTD EUR/USD 1,0881 +0,01% 1,0880 1,0885 +0,2% EUR/JPY 113,7906 +0,18% 113,5870 113,47 -26,1% EUR/CHF 1,0821 +0,02% 1,0818 1,0809 -0,5% EUR/GBP 0,8894 -0,02% 0,8902 1,1216 +20,8% USD/JPY 104,58 +0,17% 104,40 104,25 -10,9% GBP/USD 1,2234 +0,10% 1,2221 1,2208 -17,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,84 50,52 +0,6% 0,32 +16,0% Brent/ICE 51,70 51,46 +0,5% 0,24 +15,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,20 1.264,81 +0,3% +3,40 +19,6% Silber (Spot) 17,74 17,60 +0,8% +0,14 +28,4% Platin (Spot) 954,01 940,00 +1,5% +14,01 +7,0% Kupfer-Future 2,14 2,09 +2,1% +0,04 -0,9%

DJG/hru/gos (END) Dow Jones Newswires

   October 25, 2016 06:29 ET (10:29 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 29 AM EDT 10-25-16

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