05.09.2017 10:04:42

MÄRKTE EUROPA: Gute Konjunktur stützt - "Frischer Wind" bei Merck

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas fester sind Europas Börsen am Dienstag gestartet. Der Dax legt um 0,6 Prozent zu auf 12.174 Punkte. Größere Kursaufschläge verhindert aber die weiterhin schwelende Nordkorea-Krise. "Man wartet erst einmal auf die Reaktion aus den USA und auf die der US-Börsen", sagt ein Händler. Gute Nachrichten gibt es aber von Einzelunternehmen wie Merck, durch Übernahmen in diversen Sektoren und von der Konjunktur aus China; auch in Europa stehen daher die Einkaufsmanager-Indizes für den Service-Bereich im Fokus. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 3.445 Punkte.

   Im DAX springen Merck mit 2,5 Prozent Plus an die Spitze. Überraschend hat das Unternehmen mitgeteilt, einen möglichen Verkauf des Consumer-Health-Geschäfts oder strategische Partnerschaften zu überprüfen. Analysten zeigen sich davon positiv überrascht, "da kommt frischer Wind in das Unternehmen", so ein Analyst. Dies werde die Aktienbewertung nach oben treiben. Mit Spannung wird nun auf die Pressekonferenz um 14 Uhr gewartet.

Augen bereits auf EZB-Donnerstag gerichtet

Der Euro pendelt weiter um die Marke von 1,19 Dollar, hier wird auf die EZB-Sitzung am Donnerstag gewartet. EZB-Präsident Mario Draghi dürfte versuchen, "den Euro auf der Oberseite zu zähmen", kommentieren dazu die Analysten der ING. Einen Sprung über 1,20 Dollar werde dies aber nicht verhindern. Bei der Rabobank heißt es, Draghi werde die Märkte nur an das bevorstehende Zurückfahren der Anleihekäufe erinnern, "wir erwarten nicht, dass Draghi schon eine volle Liste aller Details vorlegen wird". Stattdessen werde er dies auf den Dezember-Termin legen.

China-Konjunktur auf Drei-Monatshoch Positive Konjunktur-Daten kommen aus China: Dort hat die Aktivität im Dienstleistungssektor im August weiter zugenommen. Der von Caixin Media und Markit errechnete Einkaufsmanagerindex stieg auf 52,7 von 51,5 im Juli und damit auf den höchsten Wert seit drei Monaten. Die Erholung sowohl im Dienstleistungs- als auch im verarbeitenden Sektor habe zu verbesserten Konjunkturaussichten geführt, sagte Zhengsheng Zhong, Leiter von Macroeconomic Analysis bei der CEBM Group.

   Der rohstofflastige und konjunkturnahe Basic-Resources-Sektor steigt um 0,8 Prozent, auch bei Autowerten geht es nach oben. Unter anderem legen VW um 2,0 Prozent, BMW um 1,8 Prozent und Daimler um 1,2 Prozent zu.

Neuer Hurrikan sammelt über dem Atlantik Kraft

Ansonsten wird mit Sorge auf die US-Ölmärkte geblickt, denn mit "Irma" braut sich ein neuer Hurrikan zusammen, der bereits auf Kategorie Vier hochgestuft wurde. Nachdem in Texas die Aufräumarbeiten gerade erst beginnen, droht damit neues Ungemach. Noch ist nicht sicher, ob "Irma" auch auf Land treffen wird, und wenn ja, welche Raffinerien davon betroffen sind. Im Fokus steht daher, ob sich die Benzinpreise weiter vom Rohöl-Preis entfernen. In Europas Öl-Sektor geht es um 0,5 Prozent nach oben.

Übernahmen stützen die Börsenstimmung

Mit einem Kurssprung von 24,4 Prozent zeigen sich die Aktien des britischen Software-Unternehmens Aveva angesichts der sich abzeichnenden Übernahme durch Schneider Electric. Der Siemens-Rivale will dazu seine eigene Sparte bei Aveva unterbringen. Im Jahr 2013 kauften die Franzosen bereits Invensys. Der Markt sieht den Kauf positiv und lässt auch Schneider um 0,7 Prozent steigen. Siemens legen um 1,1 Prozent zu.

   Im Luft- und Raumfahrtsektor ist die Übernahme von Rockwell Collins durch United Technologies für 23 Milliarden Dollar plus Schulden perfekt. Nach diversen Zukäufen bei United könnte die Übernahme Vorbote für eine Aufspaltung sein. Zum Konzern gehört mit Pratt & Whitney bereits der weltgrößte Hersteller von Flugzeug-Triebwerken. Dies betreffe auch alle europäischen Hersteller von Safran über BAE bis Rolls-Royce und MTU sowie Thyssenkrupp. Denn zu United Technologies gehört auch der Fahrstuhl-Hersteller Otis. Thyssenkrupp und MTU steigen um je 0,3 Prozent.

   In ungebremster Rallylaune zeigen sich Medigene. Die Aktien steigen um weitere 4,8 Prozent und damit den vierten Handelstag in Folge. Auslöser waren eine Fülle guter Nachrichten, so eine bewertungstreibende Übernahme im Sektor, die erfolgreiche Zulassung einer Gentherapie von Novartis in den USA und eine Fachkonferenz in Boston, auf der sich MediGene präsentiert. Umgekehrt brechen Gerresheimer im MDAX um weitere 1,7 Prozent ein. Nun hat auch die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung zurückgezogen und stuft die Aktien auf "Halten" herab.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.445,10 0,43 14,68 4,70 Stoxx-50 3.055,29 0,43 13,04 1,49 DAX 12.173,81 0,59 71,60 6,03 MDAX 24.810,55 0,40 98,58 11,81 TecDAX 2.305,15 0,36 8,20 27,24 SDAX 11.447,52 0,23 26,45 20,25 FTSE 7.434,83 0,32 23,36 4,09 CAC 5.123,49 0,00 0,23 5,37

Bund-Future 164,86 -0,22 1,27

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1873 -0,22% 1,1899 1,1911 +12,9% EUR/JPY 129,95 -0,17% 130,17 130,46 +5,7% EUR/CHF 1,1379 -0,06% 1,1386 1,1400 +6,2% EUR/GBP 0,9193 -0,17% 0,9209 1,0876 +7,9% USD/JPY 109,43 +0,04% 109,39 109,53 -6,4% GBP/USD 1,2921 -0,01% 1,2922 1,2956 +4,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,54 47,37 +0,5% 0,25 -16,6% Brent/ICE 52,18 52,34 -0,3% -0,16 -11,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.333,06 1.336,17 -0,2% -3,11 +15,8% Silber (Spot) 17,84 17,88 -0,2% -0,03 +12,0% Platin (Spot) 1.003,45 1.008,00 -0,5% -4,55 +11,1% Kupfer-Future 3,15 3,14 +1,7% +0,05 +24,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   September 05, 2017 03:56 ET (07:56 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 56 AM EDT 09-05-17

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Aktien in diesem Artikel

BMW AG 82,68 0,49% BMW AG
Gerresheimer AG 80,00 -1,17% Gerresheimer AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 58,86 -0,78% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Merck KGaA 135,40 -0,37% Merck KGaA
MTU Aero Engines AG 305,70 -2,95% MTU Aero Engines AG
Schneider Electric S.A. 257,10 0,84% Schneider Electric S.A.
Siemens AG 221,45 0,25% Siemens AG
Volkswagen (VW) St. 102,00 0,59% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

EURO STOXX 558,30 0,32%