03.04.2013 18:49:31

MÄRKTE EUROPA/Globale Wachstumssorgen - Börsen tief im Minus

   Globale Wachstumssorgen und schlechte US-Konjunkturdaten haben Europas Aktienmärkte am Mittwoch tief ins Minus gedrückt. Hauptverlierer waren die konjunkturempfindlichen Rohstoff- und Stahlwerte. Wie am Vortag belasteten ihre Kursverluste alle Indizes Europas. "Investoren stellen sich auf eine globale Abschwächung des Wachstums ein", sagte ein Händler. Im Telekom-Sektor sorgten Abstufungen und entweichende Fantasien um Vodafone für Kursverluste. Der Dax verlor 0,9 Prozent auf 7.875 Punkte. Im übrigen Europa sah es nicht besser aus; der Euro-Stoxx-50 büßte sogar 1,5 Prozent auf 2.639 Zähler ein.

   Investoren zogen sich vor allem aus Südeuropa zurück. So stellten die Börsen in Madrid, Mailand und Lissabon die größten Verlierer. In Mailand ging es um 2,3 Prozent, in Portugal sogar um 3,5 Prozent nach unten.

   Die Wirtschaftsdaten aus den USA fielen mau aus. So zeigte der ADP-Arbeitsmarktbericht für März nur 158.000 neue Arbeitsplätze. Dies lag weit unter Erwartung. Händler rechnen nun damit, dass auch der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Freitag schwach ausfallen wird. Auch der ISM-Index für den US-Servicebereich enttäuschte, nachdem am Montag bereits sein Pendant für die Industrie die Märkte belastet hatte. "Allerdings ist der Service-Index wichtiger, weil er über 80 Prozent der US-Beschäftigten betrifft", so ein Händler zur starken Kursreaktion.

   Nur der Euro profitierte von den Daten: Da schwache US-Wirtschaftsdaten für eine weiter lockere Politik der US-Notenbank sprechen, gab der Dollar nach. Der Euro sprang bis auf rund 1,2850 Dollar nach oben.

   Stahl- und Rohstoff-Aktien abverkauft

   Die Kursverluste der Rohstoffwerte führten Händler neben den Konjunkturdaten auf eine Analyse der UBS zurück, die den Sektor herunterstufte. Als belastende Faktoren machen die Analysten den festeren Dollar, die Gefahr weiterer Restriktionen in der Geldpolitik Chinas sowie fallende Renditen wegen höherer Investitionen aus. Die Bewertung der Unternehmen im Sektor sei generell "neutral". In Japan hatte bereits die Credit Suisse alle Stahlwerte abgestuft. Im Stahlsektor fielen ThyssenKrupp-Aktien um 4 Prozent und Klöckner um 4,2 Prozent, nur die Aktien von ArcelorMittal erholten sich um 0,2 Prozent, nachdem sie bereits am Vortag eingebrochen waren. Der Sektor-Index verlor glatte 2 Prozent.

   Unter Druck standen ferner Industrieaktien wie Siemens, die als Verlierer einer Konjunkturabschwächung gesehen werden. Siemens fielen um 2,1 Prozent. Der Bank-Sektor gab um 1,9 Prozent nach. ING-Aktien verloren sogar 4,5 Prozent, Royal Bank of Scotland 4,4 Prozent und Societe Generale um 3,1 Prozent.

   Übernahmegerüchte um Vodafone "verspäteter Aprilscherz"

   Hauptverlierer war indessen der Telekommunikationssektor mit einem Minus von 2,1 Prozent. Hier entwich die Fantasie auf eine Übernahme von Vodafone. Nachdem die Papiere am Vortag von der Spekulation einer angeblichen Übernahme durch Verizon profitiert hatten, kam über Nacht das Dementi aus den USA. Händler hatten bereits am Vortag gewarnt, eine Übernahme im Volumen von weit über 150 Milliarden Dollar sei "eher ein verspäteter Aprilscherz". Vodafone-Aktien fielen um 3,1 Prozent auf 186,12 Pence.

   Zudem belastete eine Analyse der UBS. Die Analysten äußerten sich vorsichtig über France Telecom und Telecom Italia, was zu heftigen Kursverlusten führte. Die Aktien von France Telecom fielen um 4,4 Prozent, die der Telecom Italia sogar 5,4 Prozent. Auch die spanische Telefonica-Aktie wurde um 2,4 Prozent nach unten mitgerissen. Nur die Aktien der Deutschen Telekom ragten mit nur minus 0,5 Prozent als Fels in der Brandung heraus.

   Gute Vorlagen des US-Konkurrenten Monsanto hielten Bayer zumindest unverändert bei 82,31 Euro, in der Schweiz legten Syngenta sogar um 0,8 Prozent zu. Der US-Agrochemie-Konzern konnte gute Umsätze melden und seinen Gewinn je Aktie das zweite Quartal in Folge steigern. Daher wurde auch die Gewinnprognose je Aktie für das laufende Jahr erhöht.

   EADS-Aktien verloren 2 Prozent auf 40,35 Euro. Der Airbus-Hersteller hat zwar ein umfrangreiches Aktienrückkaufprogramm von 3,75 Milliarden Euro aufgelegt. Aber "die Art und Weise des Aktienrückkaufs ist unklarer als wir gehofft hatten", kommentierte die Deutsche Bank.

   Im TecDax sprangen Dialog Semiconductor um fast 7 Prozent auf 10,96 Euro. Hier trieben Berichte über einen möglichen Frühstart von Apples anstehender neuen Betriebssystems iOS 7. Dies könne die Verkäufe wieder ankurbeln.

   Im Fokus steht nun der Start der Berichtssaison für das erste Quartal. Sie geht in den USA bereits kommende Woche los. Zudem stehen in der zweiten Wochenhälfte Notenbank-Sitzungen im Fokus. In Tokio setzt die Börse bereits auf die Hoffnung, dass die Bank of Japan am Donnerstag eine noch aggressivere Geldpolitik bekanntgeben wird. Trotz der jüngst schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone ist davon auszugehen, dass die Europäische Zentralbank nach ihrer Sitzung am Donnerstag den Trumpf einer Zinssenkung noch nicht spielen wird. Sollte auch in den kommenden zwei Monaten die Konjunktur im Euroland nicht anspringen, rechnen Volkswirte vor der Sommerpause mit einem solchen Schritt.

=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.639,01 -40,79 -1,5% 0,1 . Stoxx-50 2.708,12 -26,98 -1,0% 5,1 . Stoxx-600 294,80 -2,72 -0,9% 5,4 Frankfurt XETRA-DAX 7.874,75 -69,12 -0,9% 3,4 London FTSE-100 6.420,28 -70,38 -1,1% 8,9 Paris CAC-40 3.754,96 -50,41 -1,3% 3,1 Amsterdam AEX 349,60 -2,90 -0,8% 2,0 Athen ATHEX-20 269,57 -5,60 -2,0% -13,0 Brüssel BEL-20 2.587,27 -39,45 -1,5% 4,5 Budapest BUX 17.930,84 -166,95 -0,9% -1,3 Helsinki OMXH-25 2.353,66 -1,79 -0,1% 6,5 Istanbul ISE NAT. 30 104.249,06 -1566,81 -1,5% 6,7 Kopenhagen OMXC-20 543,50 2,87 +0,5% 9,5 Lissabon PSI 20 5.791,98 -204,85 -3,5% -1,2 Madrid IBEX-35 8.050,40 -146,10 -1,8% -3,2 Mailand FTSE-MIB 15.200,30 -354,73 -2,3% -6,6 Moskau RTS 1.425,99 -14,11 -1,0% -6,6 Oslo OBX 438,98 1,13 +0,3% 7,0 Prag PX 967,37 -10,70 -1,1% -6,9 Stockholm OMXS-30 1.203,38 -6,70 -0,6% 8,9 Warschau WIG-20 2.336,45 -39,22 -1,7% -9,8 Wien ATX 2.373,75 -8,80 -0,4% -1,1 Zürich SMI 7.875,10 -24,20 -0,3% 15,4

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.44 Uhr Di, 18.25 Uhr EUR/USD 1,2845 0,37% 1,2797 1,2835 EUR/JPY 119,4007 -0,24% 119,6874 119,9526 EUR/CHF 1,2146 -0,18% 1,2168 1,2173 USD/JPY 92,9395 -0,64% 93,5380 93,4495 GBP/USD 1,5143 0,37% 1,5087 1,5122 .=== DJG/mod/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   April 03, 2013 12:19 ET (16:19 GMT)

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