16.10.2013 10:36:32
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MÄRKTE EUROPA/Gespanntes Warten auf den High Noon in Washington
Von Manuel Priego-Thimmel
Die Lage in Washington zehrt zunehmend an den Nerven der Anleger. Nachdem am Dienstag noch die Hoffnung auf eine zumindest vorläufige Beendigung des Schuldenstreits in den USA die europäischen Börsen auf neue Jahreshochs hievte, herrschen am Mittwoch wieder Zweifel. Die sich anbahnende Einigung zwischen Republikanern und Demokraten im Senat ist zunächst gescheitert. Die republikanische Führung des Repräsentantenhauses sagte ein geplantes Votum ab, weil sie im eigenen Lager keine Mehrheit für ihren Entwurf zusammentrommeln konnte.
Das sorgt an den Finanzmärkten für neue Verunsicherung, wenngleich die meisten Akteure offenkundig weiter mit einer Einigung in letzter Minute rechnen. Im frühen Handel liegt der Dax mit 8.797 Punkten lediglich minimal im Minus. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 2.998 Zähler. Nach Einschätzung der Commerzbank war die gestrige Rally überzogen: "Wir haben bislang noch nichts von den USA geliefert bekommen, also ist es zum Jubeln noch zu früh", sagt Analyst Peter Dixon.
Für Zurückhaltung sorgt zudem, dass die Rating-Agentur Fitch den USA mit dem Entzug der Spitzennote "AAA" gedroht hat. Die Bonitätswächter warnen, Ende des Auftaktquartals 2014 könnte eine Abstufung erfolgen, denn die Haushaltsblockade habe das Vertrauen in die US-Regierung und deren Wirtschaftspolitik ausgehöhlt.
Auch wenn es wie allgemein erwartet, zu einer Einigung in letzter Sekunde kommen sollte, "es wäre wenig verwunderlich, wenn sich der Gedanke, dass es womöglich doch irgendwann mal zu einem politischen Unfall kommt, der einen Zahlungsausfall der USA zur Folge hätte, bereits in die Köpfe der Marktteilnehmer eingeschlichen hat", warnt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.
Die Dominanz des Dollar könnte damit ins Wanken geraten. Bislang zeigt sich die US-Devise aber noch kaum belastet und gibt nach dem deutlichen Plus am Vortag zum Euro nur unwesentlich nach auf 1,3517. Das als sicherer Hafen in Krisenzeiten geltende Gold wird mit 1.281 Dollar je Feinunze gehandelt, wenig verändert zum späten US-Handel. Allerdings kostete das Edelmetall im Tagestief am Dienstag bereits deutlich unter 1.260 Dollar.
Am deutschen Aktienmarkt führt die Absage an eine schwarz-grüne Koalition unterdessen zu Erleichterung vor allem bei den deutschen Versorgern. "Der Markt hat eine Regierungsbeteiligung der Grünen als ein schwer kalkulierbares Risiko für die künftige Energiepolitik gesehen", sagt ein Händler und weiter: "Das fällt nun weg." Im Frühhandel steigen die Papiere von E.ON und RWE um 1,3 bzw. 0,6 Prozent.
Kursbelastende Unternehmensnachrichten kommen derweil aus Frankreich. Um über 6 Prozent abwärts geht es für LVMH-Aktien nach enttäuschend gewerteten Umsatzzahlen des Luxusgüterkonzerns. Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch haben die Aktie daher auf "Neutral" von "Buy" heruntergestuft.
Unter Abgabedruck steht auch die Danone-Aktie mit Verlusten von 3,6 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern hat die Ziele für das laufende Jahr wegen der negativen Geschäftsentwicklung in Asien nach dem Skandal um vergiftetes Babymilchpulver in China gesenkt.
Mit einem Absturz von fast 25 Prozent quittiert die Börse eine Gewinnwarnung von Ubisoft. Als Grund für den Gewinneinbruch führt der Spielehersteller die Verschiebung von zwei neuen Spielen an.
Nach einem positiven Analystenkommentar von Goldman Sachs geht es dagegen im Telekomsektor mit BT Group um 0,6 Prozent nach oben und mit Telecom Italia um 1,1 Prozent. Der Sektorindex ist mit einem Plus von 0,6 Prozent bislang Tagessieger.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3523 -0,0% 1,3527 1,3502 EUR/JPY 133,0374 +0,1% 132,8401 133,0640 EUR/CHF 1,2347 +0,0% 1,2345 1,2351 USD/JPY 98,3650 +0,2% 98,2155 98,5520 GBP/USD 1,6001 +0,0% 1,5997 1,5979 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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October 16, 2013 04:05 ET (08:05 GMT)
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E.ON sp. ADRs | 11,00 | 0,00% | |
Goldman Sachs | 537,80 | 0,17% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 625,90 | -0,19% | |
Telecom Italia S.p.A. (Risp.) | 0,28 | 2,15% | |
Ubisoft Entertainment S.A. | 12,42 | 0,85% |