11.09.2015 13:10:47
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MÄRKTE EUROPA/Fusionsfantasie bei Telekoms bricht in sich zusammen
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Erneut im Minus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Freitagmittag. Vor allem ein deutlicher Kursrückschlag bei den Telekom-Aktien belastet die Börsen-Indizes. Der Dax verliert 0,9 Prozent auf 10.121 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,8 Prozent nach auf 3.196 Punkte.
Belastend wirkt die Absage der Fusion zwischen den skandinavischen Telekom-Konzernen TeliaSonera und Telenor. Laut Aussagen der Unternehmen konnten sie sich nicht mit der EU-Kommission über die Auflagen für eine Fusion einigen. "Das ist ein Rückschlag für die Unternehmen und für die gesamte Branche in Europa", kommentiert Pohjola-Analyst Kimmo Stenvall. Denn nur Firmenzusammenschlüsse (M&A) seien ein Weg, um im schwachen Wachstumsumfeld in Europa Werte für die Aktionäre zu schaffen. Der Markt habe daher mit weiteren Fusionen gerechnet.
Mit 1,8 Prozent Minus stellt Europas Telekom-Index daher die schwächste aller Branchen. Telenor und TeliaSonera fallen bis zu 1,5 Prozent. Stärker abwärts geht es bei als künftige Übernahmeziele betrachteten Aktien. So fallen die dänische TDC um 5,8 Prozent und Orange in Frankreich um 2,6 Prozent. Deutsche Telekom geben 1,5 Prozent nach.
Daneben sind neue Impulse allerdings Mangelware. "Der Markt ist einfach nur in einer Handelsspanne und bleibt in dieser anfällig für stärkere Ausschläge nach beiden Seiten", sagt ein Händler zum DAX. Das untere Ende der Spanne sieht er bei knapp 10.000 Punkten, das obere Ende bei etwa 10.500 Punkten. Die Umsätze dürften sehr niedrig bleiben, auch weil die Marktteilnehmer bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank in der kommenden Woche warten.
Zwar nehmen die Erwartungen immer weiter ab, dass die Notenbank die Zinsen bereits jetzt erhöht. Davon profitiert der Euro, der auf knapp 1,13 Dollar gesprungen war und nun bei 1,1277 notiert. Am US-Aktienmarkt wurden aber zinsreagible Titel wie Versorger und Telekommunikationstitel bereits gemieden, gekauft wurden am Donnerstag vor allem zyklische, also konjunkturabhängige Titel, sowie Wachstumsaktien aus dem Technologiebereich.
Stützend auf den Markt wirken bessere Daten aus Italien zur Industrieproduktion. In den USA werden am Nachmittag die Erzeugerpreise veröffentlicht. "Diese dürften das bekannte Bild vermitteln: Der Gesamtwert bleibt auf Jahresbasis im negativen Terrain", meint Dirk Gojny von der Essener Nationalbank. Er rechnet deshalb auch am Rentenmarkt mit nur geringen Bewegungen.
Die Rohstoffaktien setzen gegen den Gesamtmarkt ihre Erholung fort, die Indizes notieren als einzige im Plus. Bei den Basic Resources geht es um 1,6 Prozent nach oben, die Öl-&-Gas-Werte legen 0,4 Prozent zu. Rio Tinto steigen sogar um 3,3 Prozent. Die Societe Generale hat den Minenwert auf "Buy" nach "Hold" genommen. "Die Bodenbildung der Rohstoff-Aktien ist ein starkes Zeichen dafür, dass sich auch der Gesamtmarkt bald wieder fängt", sagt ein Händler.
Am deutschen Aktienmarkt stehen auch die Versorger abermals unter Druck. RWE bauen ihr 20-Jahres-Tief weiter aus und fallen um 1,8 Prozent. Wie die "Rheinische Post" berichtet, droht dem Versorger in dem Handelsstreit mit der arabischen Dana Gas eine Milliarden-Strafe. Die Societe Generale hat daneben ihr Kursziel für das RWE-Papier auf 12,50 Euro gesenkt und die Verkaufsempfehlung bestätigt. E.ON geben nach dem Kurssturz vom Donnerstag weitere 2,1 Prozent ab.
In der zweiten Reihe brechen Gerry Weber fast 9 Prozent ein. Höhere Personalkosten und sonstige betriebliche Aufwendungen sowie gestiegene Abschreibungen aus der Retail-Expansion und der Akquisition von Hallhuber haben den Gewinn einbrechen lassen. Stada profitieren dagegen von einer Hochstufung auf "Buy" von KeplerCheuvreux und steigen um 5,5 Prozent.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.196,00 -0,78% Stoxx-50 3.041,42 -0,71% DAX 10.119,28 -0,89% FTSE 6.143,27 -0,20% CAC 4.561,84 -0,75% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,94 +18DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.05 Uhr Do, 17.25 Uhr EUR/USD 1,1266 -0,23% 1,1292 1,1275 EUR/JPY 135,92 -0,34% 136,39 135,90 EUR/CHF 1,1027 0,39% 1,0984 1,0945 USD/JPY 120,64 -0,09% 120,75 120,55 GBP/USD 1,5418 -0,20% 1,5449 1,5473 ===
DJG/mod/raz (END) Dow Jones Newswires
September 11, 2015 06:37 ET (10:37 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 37 AM EDT 09-11-15
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