MÄRKTE EUROPA/Freundlicher Wochenbeginn - Sky-Aktie schießt hoch

   Von Benjamin Krieger

   Neue Rekorde an der Wall Street sorgen auch an Europas Börsen für steigende Aktienkurse. Der Dow Jones Index ging am Freitag mit 16.583 Punkten zum Schlusskurs auf dem höchsten Stand seiner 129-jährigen Geschichte aus dem Handel. Kursgewinne verbuchten dort vor allem die Technologiewerte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,5 Prozent auf 3.199 Punkte vor. Der Dax legt um 0,9 Prozent auf 9.667 Punkte zu und könnte damit nun einen starken Widerstand überwunden haben.

   Denn zuletzt konnte sich der deutsche Leitindex nicht deutlicher von der Marke von 9.600 Punkten nach oben absetzen. Seit drei Wochen schon erweist sich diese Hürde bislang als zu hoch für den DAX.

   "Ein Belastungsfaktor ist trotz positiver US-Vorgaben die Lage in der Ostukraine", sagt Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg. Trotz aller Warnungen seitens der Europäischen Union und der USA hätten die Separatisten in der Ostukraine die Volksbefragung für eine Abspaltung von der Ukraine am Wochenende abgehalten. "Damit dürften die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland beziehungsweise dem Westen und Russland zunehmen", sagt Albrecht.

   Den größten Kurssprung aller deutschen Standardwerte machen die Aktien von Sky Deutschland, die um 6,3 Prozent steigen. Der britische Sender BSkyB will einen europäischen Pay-TV-Konzern schmieden und verhandelt hierfür mit dem US-Film- und Fernsehkonzern 21st Century Fox über einen Kauf der Fox-Anteile an Sky Deutschland und an Sky Italia.

   21 Century Fox hält 39,1 Prozent an dem britischen Sender. BSkyB will diesem nun die knapp 55 Prozent der Sky-Deutschland-Aktien abkaufen, die Fox besitzt. Nach deutschem Recht zöge das wiederum ein Pflichtangebot für alle Sky-Deutschland-Aktien nach sich. BSkyB-Aktien fallen an der Londoner Börse um 2,3 Prozent.

   Nicht als Kurstreiber für die Telekom-Aktie entpuppt sich die Spekulation auf eine Übernahme von T-Mobile US durch den US-Telekomanbieter Sprint. T-Aktien geben leicht nach. Händler begründen dies mit einem Bericht, dem zufolge der Bundesrechnungshof den Bund aufgefordert hat, seine Unternehmensbeteiligungen kritischer zu prüfen und die Privatisierung zu forcieren. Der Leiter der Behörde, Vizepräsident Christian Ahrendt, brachte in diesem Zusammenhang auch einen Verkauf der Telekom-Anteile des Bundes ins Gespräch.

   Commerzbank-Aktien fallen um 2,4 Prozent und sind damit der größte Kursverlierer im DAX. Die Citigroup und J.P. Morgan haben das Kursziel für Commerzbank jeweils auf 12 Euro gesenkt. Eine Hochstufung des europäischen Rohstoffsektors durch J.P. Morgan um zwei Stufen auf "Übergewichten" treibt den schwankungsfreudigen Sektor um 2,2 Prozent nach oben.

   Papiere des Karbonherstellers SGL Carbon verteuern sich um 6 Prozent. Die Wiesbadener wollen gemeinsam mit BMW die Produktion von Karbonfasern ausbauen und dafür 200 Millionen Euro investieren. Von den guten Vorgaben des US-Technologiesektors profitieren auch europäische Technologietitel. So legen Infineon, Alcatel-Lucent und STMicroelectronics um 1,8 bis 2,6 Prozent zu. Der Sektor steigt um 1,1 Prozent.

   Ruhe herrscht im Devisen- und Anleihenhandel. Bundesanleihen treten auf hohem Niveau auf der Stelle. Der Euro stabilisiert sich zum US-Dollar nach dem Einbruch am Donnerstag und Freitag unter 1,38 Dollar. Am Donnerstag war die Gemeinschaftswährung mit 1,3995 Dollar noch auf den höchsten Stand seit November 2011 gestiegen.

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 7.32 Uhr Fr, 17.42 Uhr EUR/USD 1,3758 -0,05% 1,3764 1,3767 EUR/JPY 140,2921 -0,05% 140,3650 140,1142 EUR/CHF 1,2208 0,03% 1,2204 1,2194 USD/JPY 101,9630 -0,02% 101,9850 101,7370 GBP/USD 1,6890 0,21% 1,6856 1,6852 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

   DJG/bek/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   May 12, 2014 06:44 ET (10:44 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 44 AM EDT 05-12-14