01.03.2016 16:36:48
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MÄRKTE EUROPA/Fest - Autotitel im Vorwärtsgang
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bauen ihre Gewinne am Dienstagnachmittag aus. Der Dax steigt gegen 16.05 Uhr um 1,9 Prozent auf 9.672 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 legt um 1,2 Prozent zu. Händler meinen, die lockere Geldpolitik der großen Notenbanken stütze wieder die Stimmung. Einerseits profitiere sie von der Senkung des Mindestreservesatzes der chinesischen Notenbank, die am Morgen die chinesischen Kurse nach oben getrieben hatte. Andererseits setze der Markt auf eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche.
Neben der Notenbankpolitik stützt die Spekulation um eine Bodenbildung bei den Ölpreisen die Stimmung. "Im Fall einer solchen Bodenbildung dürften Anleger die positiven Effekte billigen Öls stärker einpreisen", sagt Martin Lück, Investmentstratege beim Vermögensverwalter Blackrock. Allerdings fallen sowohl die Nordseesorte Brent als auch die US-Sorte WTI nach anfangs deutlichen Gewinnen nunmehr etwas zurück.
Gewinner Nummer eins an der Börse sind die Autoaktien, die von der Spekulation profitieren, China könne über die Geldpolitik und möglicherweise auch andere Stimuli einen Konjunkturabschwung vermeiden. Angetrieben werden sie auch vom schwachen Euro, der sich mit der EZB-Spekulation unter 1,09 Dollar einnistet. Der Autoindex unter den paneuropäischen Stoxx-Indizes gewinnt 1,8 Prozent. BMW steigen um 3,3 Prozent und Fiat um 2,5 Prozent. Fiat-Chrysler hat den Absatz in den USA im Februar um 12 Prozent gesteigert. Stärkste Aktie im DAX sind RWE mit einem Plus von 4,5 Prozent. Hier setzt der Markt weiter auf einen für das Unternehmen günstigen Kompromiss im Streit um die Kosten des Atomausstiegs. EON gewinnen 2,7 Prozent. Im TecDax steigen Dialog Semiconductor um gut 8 Prozent. Das Unternehmen gilt als Apple-Zulieferer, und am Markt wird spekuliert, Apple könnte noch im März neue Produkte vorstellen.
Angebliches Gegengebot treibt LSE-Kurs Auf Unternehmensseite steht die Börsenkonsolidierung im Blick mit dem möglichen ICE-Gegengebot für die London Stock Exchange, die sich mit der Deutschen Börse zusammenschließen will. Ein Gebot der ICE würde laut Analysten nicht überraschen, genauso wenig wie eines von der CME. Beiden US-Börsen wird schon seit längerem Interesse an der LSE nachgesagt. LSE schießen um weitere 7,9 Prozent nach oben und notieren auf einem neuen Rekordstand. Deutsche Börse können sich gut behaupten. Im Handel steht nun insbesondere die Frage im Blick, ob die Deutsche Börse möglicherweise ihr Angebot für die LSE erhöhen könnte.
Der Banken-Index ist der einzige Stoxx-Branchenindex, der im Minus notiert, wenn auch nur um 0,3 Prozent. Das liegt allein an Barclays. Nach Vorlage der Geschäftszahlen bricht die Aktie um 9 Prozent ein. Bei der britischen Bank seien im Schlussquartal unerwartet hohe Kosten aufgelaufen, sagt ein Händler. Laut Michael Hewson von CMC Markets kommt auch die Kürzung der Barclays-Dividende 2016 und 2017 denkbar schlecht an. Der bereinigte Vorsteuergewinn 2015 liege zudem mit 5,4 Milliarden Pfund um eine Milliarde Pfund unter dem Marktkonsens.
Für Swiss Life geht es um 4,7 Prozent nach oben. Der Versicherer habe sich in einem schwierigen Niedrigzinsumfeld sehr gut behauptet, sagt ein Händler. Der operative Gewinn sei im zweiten Halbjahr nur um rund 13 Prozent gesunken im Vergleich zum ersten Halbjahr. Am Markt habe man dagegen mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet. Daraus resultiere eine auf 8,50 Franken erhöhte Dividende, die um 20 Rappen über der Marktprognose liege.
Der Kurs des Spieleproduzenten Gameloft steigt um 10 Prozent auf 7,47 Euro, angetrieben von dem von 6 auf 7,20 Euro erhöhten Übernahme-Angebot von Vivendi. Der Kurs von Vivendi leidet unter der Erhöhung des Angebots nicht und steigt um 1,0 Prozent. Die Mehrkosten summierten sich auf lediglich rund 100 Millionen Euro, heißt es dazu.
Schwache Zahlen von Klöckner & Co schon eingepreist Glencore geben um 4,3 Prozent nach. Der Rohstoffkonzern hat wegen des Preisverfalls im vergangenen Jahr einen horrenden Verlust von 5 Milliarden US-Dollar eingefahren. Jetzt will das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz mehr Unternehmensteile als ursprünglich geplant abstoßen, um die Finanzen in Ordnung zu bringen. Dagegen zeigen sich im Rohstoff-Bereich Stahlaktien fest, so Arcelor Mittal, die 6,3 Prozent gewinnen. Die Geschäftszahlen des deutschen Stahlhändlers werden zwar insgesamt als schwach bewertet. Der Cash-Flow wird aber positiv gesehen, und außerdem habe die Aktie schon vieles Negative eingepreist, wie es am Markt heißt. Wegen der Kursschwäche werden Klöckner voraussichtlich noch im März aus dem MDAX absteigen.
INDEX Stand +-% EuroStoxx50 2.979,73 +1,15% Stoxx50 2.820,63 +0,80% DAX 9.671,71 +1,86% FTSE 6.125,58 +0,47% CAC 4.388,06 +0,79% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 166,19 -35
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.32 Uhr Mo, 18.00 +/- % YTD EUR/USD 1,0865 -0,06% 1,0871 1,0866 +0,0% EUR/JPY 122,90 +0,11% 122,76 122,68 -3,6% EUR/CHF 1,0833 -0,22% 1,0857 1,0826 -0,4% GBP/EUR 1,2842 +0,27% 1,2807 1,2810 -5,4% USD/JPY 113,12 +0,18% 112,91 112,91 -3,7% GBP/USD 1,3952 +0,20% 1,3924 1,3924 -5,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 33,60 31,48 -0,44 -0,15 -14,1% Brent/ICE 36,07 36,57 -1,37 -0,50 -9,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.239,55 1.238,71 +0,1% +0,84 +16,9% Silber (Spot) 14,88 14,90 -0,1% -0,02 +7,7% Platin (Spot) 938,49 934,34 +0,4% +4,15 +5,3% Kupfer-Future 2,12 2,13 -0,6% -0,01 -0,9%
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2016 10:06 ET (15:06 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 06 AM EST 03-01-16
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E.ON sp. ADRs | 10,60 | -0,93% | |
Glencore plc | 4,44 | 0,69% | |
Klöckner & Co (KlöCo) | 4,65 | 0,00% | |
London Stock Exchange (LSE) | 143,42 | -0,65% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 28,00 | -0,71% | |
Swiss Life AG (N) | 434,00 | 0,05% |
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