20.07.2020 18:17:48

MÄRKTE EUROPA/Fest - Anleger setzen auf Durchbruch in Brüssel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Montag mit kräftigen Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Und das, obgleich sich die Teilnehmer des EU-Gipfels noch immer nicht auf einen Corona-Wiederaufbaufonds einigen konnten. Größter Knackpunkt ist weiter der Anteil jener Gelder aus dem insgesamt 750 Milliarden Euro schweren Hilfspaket, die als Zuschüsse ausgezahlt werden sollen. Die "sparsamen Vier" verlangen einen höheren Anteil an Krediten als die bislang angedachten 250 Milliarden.

Dennoch ging es für den DAX um 1 Prozent auf 13.047 nach oben, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,7 Prozent auf 3.388. Stützend wirkten laut Angaben aus dem Handel Aussagen von EZB-Vizepräsident Guindos, dass der Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal nicht so stark ausfallen dürfte wie angenommen. Wahrscheinlich noch wichtiger: Trotz des Verhandlungsstaus in Brüssel gehen die meisten Analysten fest davon aus, dass eine Einigung nur eine Frage der Zeit ist.

"Der Wille zur Einigung ist vorhanden", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Der Vermögensverwalter meinte aber auch, die Zuschüsse dürften kleiner ausfallen als zunächst veranschlagt. Dennoch ging es mit den Renditen an den spanischen und italienischen Anleihemärkten zum Teil deutlich nach unten. Der Euro notierte zu Börsenschluss gut unterstützt bei 1,1440 Dollar. Im Handel sieht man bei einer Einigung nur noch wenig Aufwärtspotenzial für die Einheitswährung.

Astrazeneca legt erste Studienergebnisse für Impfstoffkandidaten vor

Im Blick standen mit der Coronapandemie weiterhin Unternehmen, die an Impfstoffen forschen, und hier besonders Astrazenca. Die Fachzeitschrift The Lancet hat am Montag Studienergebnisse zu einem Impfstoffkandidaten des Unternehmens veröffentlicht. Demnach erzeugte der Impfstoff Antikörper und T-Zellreaktionen bei den Probanden. Astrazeneca hatten mit der Ankündigung der Studiendaten schon in der Vorwoche phasenweise deutlich zugelegt, nun ging es um weitere 1,4 Prozent nach oben.

Glaxosmithkline (GSK) hat sich derweil für 130 Millionen Pfund mit 10 Prozent am deutschen Biotechunternehmen Curevac beteiligt. Bryan Garnier geht nicht davon aus, dass die Briten ihre Beteiligung an Curevac in der Zukunft ausbauen werden. Die nun erworbene Beteiligung ermögliche es aber GSK, ein Auge auf die Curevac-Technologie zu werfen. Der Wettbewerb im Bereich von m-RNA-Impfstoffen sei sehr intensiv. Die Glaxo-Aktie sank um 0,7 Prozent.

Für die Aktie der Unione di Banche Italiane (Ubi) ging es um 14 Prozent auf 3,73 Euro nach oben. Intesa Sanpaolo hat das Übernahmeangebot nun erweitert um 0,57 Euro in bar zusätzlich zu den 1,7 eigenen Aktien. Basierend auf dem Aktienwert vor Ankündigung des Übernahmeangebots Mitte Februar entspricht der jetzt gebotene Preis 4,80 Euro pro Ubi-Aktie. Käme der Zusammenschluss zustande, würde die größte Bank Italiens entstehen. Intesa gewannen 1,2 Prozent.

Philips nach Zahlen sehr fest - Julius Bär sehr schwach

Geschäftszahlen legten unterdessen Philips und Julius Bär vor. Philips hat im zweiten Quartal coronabedingt weniger verdient als vor einem Jahr, aber doppelt so viel wie vom Markt erwartet. Der niederländische Medizintechnikkonzern rechnet außerdem für das zweite Halbjahr mit besseren Ergebniszahlen. Der Kurs stieg um 5,3 Prozent. Im Fahrwasser zogen Siemens Healthineers um 2,8 Prozent an.

Julius Bär fielen nach Zahlenvorlage der schweizerischen Bank um 3 Prozent. Zwar fielen die Zahlen für das erste Halbjahr "sehr gut" aus, wie es am Markt hieß. Vontobel merkte aber an, dass das zweite Halbjahr bei Julius Bär von Druck auf Margen und Gewinne geprägt sein werde. Nach einer Kaufempfehlung von Liberum mit einem Kursziel von 14 Euro gewannen Aixtron 12,8 Prozent auf 12,38 Euro.

Für die Aktie von NEXR, einigen Marktteilnehmern noch besser bekannt als Staramba, ging es um 20,9 Prozent nach unten. Das Unternehmen braucht, wie zu erwarten, Geld. Der Ausblick auf das laufende Jahr ließ dies erahnen, erwartet doch das Management Umsatzerlöse von etwa 500.000 Euro bei einem voraussichtlichen Jahresfehlbetrag von rund 13 Millionen Euro. Das Bezugsrecht von 3 zu 11 verspricht eine deutliche Verwässerung der Altaktionäre.

.===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.388,34 +22,74 +0,7% -9,5%

Stoxx-50 3.093,29 +11,82 +0,4% -9,1%

Stoxx-600 375,51 +2,80 +0,8% -9,7%

XETRA-DAX 13.046,92 +127,31 +1,0% -1,5%

FTSE-100 London 6.261,52 -28,78 -0,5% -16,6%

CAC-40 Paris 5.093,18 +23,76 +0,5% -14,8%

AEX Amsterdam 579,14 +5,35 +0,9% -4,2%

ATHEX-20 Athen 1.581,47 +31,70 +2,0% -31,2%

BEL-20 Bruessel 3.526,91 +35,75 +1,0% -10,8%

BUX Budapest 35.181,69 -19,19 -0,1% -23,7%

OMXH-25 Helsinki 4.111,19 +40,25 +1,0% -2,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 134.529,98 +150,76 +0,1% -3,1%

OMXC-20 Kopenhagen 1.336,58 +22,73 +1,7% +17,7%

PSI 20 Lissabon 4.479,76 +53,73 +1,2% -13,1%

IBEX-35 Madrid 7.478,00 +37,60 +0,5% -21,7%

FTSE-MIB Mailand 20.621,48 +202,09 +1,0% -13,1%

RTS Moskau 1.235,85 +19,68 +1,6% -20,2%

OBX Oslo 758,60 +4,64 +0,6% -10,1%

PX Prag 952,85 +3,82 +0,4% -14,6%

OMXS-30 Stockholm 1.784,54 +14,39 +0,8% +0,7%

WIG-20 Warschau 1.840,60 +44,56 +2,5% -14,4%

ATX Wien 2.311,60 -1,70 -0,1% -26,7%

SMI Zuerich 10.470,92 +60,40 +0,6% -1,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,46 -0,02 -0,70

US-Zehnjahresrendite 0,62 -0,02 -2,06

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:25 Fr, 17:40 % YTD

EUR/USD 1,1442 +0,21% 1,1465 1,1429 +2,0%

EUR/JPY 122,66 +0,30% 122,94 122,39 +0,6%

EUR/CHF 1,0747 +0,10% 1,0768 1,0736 -1,0%

EUR/GBP 0,9042 -0,52% 0,9136 0,9117 +6,8%

USD/JPY 107,19 +0,08% 107,24 107,11 -1,5%

GBP/USD 1,2655 +0,75% 1,2549 1,2536 -4,5%

USD/CNH (Offshore) 6,9882 -0,05% 6,9851 6,9930 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 9.171,01 +0,01% 9.181,51 9.136,51 +27,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,63 40,59 +0,1% 0,04 -30,3%

Brent/ICE 43,15 43,14 +0,0% 0,01 -31,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.816,32 1.809,82 +0,4% +6,50 +19,7%

Silber (Spot) 19,73 19,31 +2,2% +0,42 +10,5%

Platin (Spot) 840,90 835,95 +0,6% +4,95 -12,9%

Kupfer-Future 2,91 2,90 +0,4% +0,01 +3,1%

.===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt

(END) Dow Jones Newswires

July 20, 2020 12:17 ET (16:17 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Shmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Shmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

AIXTRON SE 13,99 0,39% AIXTRON SE
AstraZeneca PLC (spons. ADRs) 64,50 0,78% AstraZeneca PLC (spons. ADRs)
AstraZeneca PLC 129,50 0,23% AstraZeneca PLC
Intesa Sanpaolo S.p.A. 4,15 -0,48% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) 23,40 -4,88% Intesa Sanpaolo SpA  (spons. ADRs)
Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh 12,60 0,00% Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh
Julius Bär 39,10 -0,99% Julius Bär
NeXR Technologies 0,25 -77,14% NeXR Technologies
Philips N.V. 25,01 -0,16% Philips N.V.
Philips Electronics N.V. (Spons. ADRS) 25,00 0,00% Philips Electronics N.V. (Spons. ADRS)
Siemens Healthineers AG 53,48 2,89% Siemens Healthineers AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 960,63 -0,14%