12.06.2013 18:40:31

MÄRKTE EUROPA/Fed-Unsicherheit setzt den Börsen weiter zu

Von Manuel Priego Thimmel Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank hat Europas Börsen auch am Dienstag belastet. Händler gehen davon aus, dass die Nervosität mindestens bis zur Sitzung der Federal Reserve in der kommenden Woche anhalten wird. Gegen den Trend stieg die Aktie von Kabel Deutschland mit dem erneuten Übernahmeinteresse von Vodafone kräftig an. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,6 Prozent auf 2.667 Punkte. Der Dax gab 1 Prozent auf 8.143 Punkte nach.

   Die Sorge vor einer Drosselung der monatlichen Anleihekäufe von 85 Milliarden Dollar bewegt die Finanzmärkte nun schon seit Tagen. Die Aussicht auf zukünftig weniger Liquidität hat die Anleihe- wie auch die Aktienmärkte kräftig durchgeschüttelt. Einzelne Indizes wie der Nikkei stehen an der Schwelle zum Bärenmarkt, für die Börse in Brasilien ist es bereits so weit.

   Im Bärenmarkt befindet sich auch die Athener Börse. Am Dienstag ging es am dortigen Aktienmarkt erneut um 3,7 Prozent nach unten. Der Indexbetreiber MSCI rechnet den eigenen Griechenland-Index nunmehr er Kategorie "Emerging Markets" zu. Es ist das erste Mal, seit MSCI 1987 den MSCI Emerging Markets Index auflegte, dass ein Land aus der Kategorie "Developed Markets" zurückgestuft wurde auf den Status eines Schwellenlandes.

   Im Devisenhandel setzte der Euro seine Aufwärtsbewegung gegen den Dollar fort und stieg bis zum Börsenschluss bis auf 1,3340 Dollar. Die Anhörung über die Rechtmäßigkeit des OMT-Anleihekaufprogramms durch die EZB spielt auch am zweiten Tag keine Rolle. "Der Devisenmarkt scheint tiefenentspannt, zumindest was die Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht angeht", so Analyst Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Mit einer Entscheidung wird erst im Herbst gerechnet.

   Am Aktienmarkt war das neuerliche Übernahmeinteresse von Vodafone an Kabel Deutschland das Hauptgesprächsthema. Das britische Unternehmen bestätigte, an den deutschen Kabelnetz-Betreiber wegen eines möglichen Angebots herangetreten zu sein. Die Briten bewerten Kabel Deutschland mit 7,2 bis 7,3 Milliarden Euro oder 81 bis 82 Euro je Anteilsschein. Analysten bewerten einen Kauf strategisch zwar als sinnvoll, befürchten aber einen zu hohen Preis.

   "Vodafone hat offenbar große Angst vor der deutlich zunehmenden Marktmacht der stark wachsenden Kabelbetreiber", begründet Markus Friebel von Independent Research das Vorpreschen der Briten, die sich überstürzt noch schnell ein Stück des Kuchens sichern wollten. Die Aktie von Kabel stieg 8,2 Prozent auf 80,84 Euro. Für das Vodafone-Papier ging es um 5,7 Prozent nach unten.

   In Madrid kamen die Geschäftszahlen von Inditex gut an. "Die Zahlen liegen in Augenhöhe mit der Markterwartung", so ein Händler. Positiv wertete er, dass die Umsätze nicht unter dem schlechten Wetter gelitten hatten. Der Gewinn belege, dass die Mutter von Zara keine zu großen Rabatte habe einräumen müssen. Die Aktie gewann 3,5 Prozent und war Tagesgewinner im Euro-Stoxx-50.

   Um 5,1 Prozent abwärts ging es für HeidelbergCement-Aktie nach einer Herunterstufung durch Morgan Stanley. Unter Druck standen auch VW-Titel, nachdem das Unternehmen eine Wandelanleihe angekündigt hatte. Das Volumen war mit 1,2 Milliarden Euro zwar nicht sehr groß, gleichwohl schienen einige Akteure die Anleihen zu kaufen und die Aktien dagegen zu verkaufen. Die Papiere verloren 3,3 Prozent.

   Unter Druck standen auch die Titel von Axel Springer. Mit Good Media Investments hat sich einer der Axel-Springer-Aktionäre von seinem Anteil von 2,8 Prozent getrennt und zwar zu einem Preis von 32,18 Euro je Anteilsschein. Die Springer-Aktie verlor 3,8 Prozent auf 32,57 Euro.

=== Europäische Schlussindizes am Mittwoch, den 12. Juni:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.666,52 -16,68 -0,6% 1,2 . Stoxx-50 2.650,98 -13,29 -0,5% 2,8 . Stoxx-600 290,68 -1,06 -0,4% 3,9 Frankfurt XETRA-DAX 8.143,27 -79,19 -1,0% 7,0 London FTSE-100 6.299,45 -40,63 -0,6% 6,8 Paris CAC-40 3.793,70 -16,86 -0,4% 4,2 Amsterdam AEX 347,68 -2,62 -0,8% 1,5 Athen ATHEX-20 293,53 -11,17 -3,7% -5,2 Brüssel BEL-20 2.570,39 -11,66 -0,5% 3,8 Budapest BUX 19.542,72 -46,83 -0,2% 7,5 Helsinki OMXH-25 2.252,53 3,89 +0,2% 1,9 Istanbul ISE NAT. 30 94.391,71 2205,09 +2,4% -3,4 Kopenhagen OMXC-20 527,27 1,99 +0,4% 6,3 Lissabon PSI 20 5.766,90 -1,69 -0,0% 2,0 Madrid IBEX-35 8.089,30 34,50 +0,4% -0,5 Mailand FTSE-MIB 16.024,03 -262,57 -1,6% -1,5 Moskau RTS 1.272,00 8,34 +0,7% -16,7 Oslo OBX 436,71 3,68 +0,8% 6,4 Prag PX 934,76 -8,67 -0,9% -10,0 Stockholm OMXS-30 1.177,26 -7,37 -0,6% 6,6 Warschau WIG-20 2.481,60 -2,51 -0,1% -4,2 Wien ATX 2.355,51 -21,23 -0,9% -1,9 Zürich SMI 7.656,83 -16,18 -0,2% 12,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.36 Uhr Di, 17.31 Uhr EUR/USD 1,3343 0,26% 1,3308 1,3268 EUR/JPY 127,3679 -1,03% 128,6950 128,7328 EUR/CHF 1,2268 -0,30% 1,2305 1,2319 USD/JPY 95,4595 -1,25% 96,6700 96,9730 GBP/USD 1,5683 0,20% 1,5651 1,5582 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   June 12, 2013 12:10 ET (16:10 GMT)

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