30.03.2016 13:43:52
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MÄRKTE EUROPA/Fed-Chefin Yellen schickt Investoren ins Risiko
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Rückenwind von der US-Notenbank gehen die Anleger am Mittwoch wieder ins Risiko und kaufen Aktien. Der Dax steigt am Mittag um 1,7 Prozent auf 10.054 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1,6 Prozent auf 3.054 Punkte zu. Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Vorabend angedeutet, dass die US-Notenbank weiterhin einen sehr vorsichtigen geldpolitischen Kurs fahren wird. Sie machte erneut klar, die Prognosen steigender Zinsen der Fed-Mitglieder seien keine "in Stein gemeißelte Prognose".
"Der Spekulation auf ein neues Anleihekaufprogramm oder negative Einlagenzinsen in den Vereinigten Staaten wurde damit Tür und Tor geöffnet", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Diese Erwartung befeuere die Aktienmärkte. Hinzu komme, dass der DAX noch rund 2.400 Punkten unter dem Rekordhoch handelt, während die US-Börsen bereits unweit ihrer historischen Höchstkurse handelten. Der DAX habe folglich Nachholpotenzial.
Yellen schwächt den Dollar Die Aussagen Yellens - Stanzl spricht von einem Zurückrudern der Notenbank - schwächen den US-Dollar. Der Euro baut die hohen Kursgewinne zum Greenback vom Vorabend noch aus und handelt knapp über 1,13 Dollar. Sollte die Gemeinschaftswährung über das Hoch vom 11. Februar bei 1,1376 steigen, könnte Händlern zufolge die Aufwärtsdynamik noch zunehmen. Denn dann rückten die Hochs von Mitte Oktober bei 1,15 Dollar in Reichweite.
Die Aussicht auf niedrige Zinsen und womöglich zusätzliche Liquidität von der Fed drückt am europäischen Kreditmarkt auf die Risikoprämien. Die Kosten für Absicherungen gegen Schuldnerausfälle gehen zurück. Bundesanleihen sind dagegen in diesem Umfeld als besonders konservatives Investment nicht gefragt, ihre Kurse geben nach.
Der Goldpreis, der nach den Aussagen Yellens am Vortag um rund 17 Dollar auf 1.245,20 gestiegen war, handelt am Mittag mit 1.239 Dollar wieder etwas niedriger. Laut Jasper Lawler von CMC Markets profitiert das Gold von Zweifeln der Anleger an den noch bestehenden Handlungsmöglichkeiten der US-Notenbank -und somit auch "an der Nachhaltigkeit der Gewinne an den Aktienmärkten". Gestützt wird das in Dollar gehandelte Gold daneben auch über die schwächere US-Devise.
Aussicht auf billiges Geld sorgt für Nachfrage im Rohstoffsektor An den Börsen werden vor allem rohstoffnahe Aktien und Stahlwerte gekauft. Der Sektorindex der Rohstoffproduzenten springt um 5 Prozent nach oben. Minenwerte wie Rio Tinto, BHP Billiton, Glencore und Anglo American legen zwischen 6 und 10 Prozent zu. Kurstreiber ist vor allem die Aussicht auf weiter billiges Geld und niedrige Zinsen nach der Rede von Fed-Chefin Yellen.
Bei den Stahlwerten treibt daneben die Ankündigung von Tata Steel, das britisches Geschäft verkaufen zu wollen. Das indische Mutterunternehmen will sich von der verlustbringenden Tochter entweder ganz oder in Teilen trennen. Bei einem Verkauf würden Kapazitäten in überversorgten Bereichen aus dem Markt genommen, vermutet man im Handel. thyssenkrupp sind mit einem Plus von 3,3 Prozent DAX-Spitzenreiter. Salzgitter steigen um 4,8 Prozent und ArcelorMittal um 3,3 Prozent.
Aufspaltung macht Metro-Aktie zum Spitzenreiter Der Metro-Kurs schießt um 12,8 Prozent nach oben und ist damit größter Kursgewinner aller deutschen Standardwerte. Der Metro-Konzern will sich bis Mitte 2017 in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen aufspalten. Das Großhandels- und Lebensmittelgeschäft soll auf eine neue, eigenständige Gesellschaft übertragen werden. In der heutigen METRO AG soll im Wesentlichen die Consumer-Electronics-Sparte verbleiben.
Aktien der Versorger EON und RWE profitieren wie schon am Vortag von der um rund 380 Millionen höheren Gewinnprognose von Eon. Eon steigen um 4,7 Prozent und RWE um 5,4 Prozent. Zudem hat die Bank Macquarie die RWE-Aktie auf eine Liste ihrer "Top-Picks" gesetzt. Hinzu kommt laut Händlern, dass Anleger in den beiden Versorgeraktien stark untergewichtet sind.
Große Kursausschläge gibt es auch in der zweiten Reihe. SMA Solar zahlt nach einem starken Jahr 2015 eine Dividende und hat die Zielvorgaben für 2016 bekräftigt. Der Aktienkurs zieht um 8,7 Prozent an. Der Bezahldienstleister Wirecard hat das Gewinnziel für 2016 erhöht, der Kurs steigt um 7 Prozent. Eine Kaufempfehlung von HSBC treibt den Kurs des Motorenherstellers DEUTZ um 8 Prozent nach oben.
US-Käufer versüßt Angebot für Premier Foods In London steigen die Papiere von Premier Foods um 5,8 Prozent auf knapp 60 Pence. McCormick, ein US-Produzent von Gewürzen und Kräutern, hat ein Übernahmeangebot für die Briten von 60 auf 65 Pence je Aktie erhöht. Der Deal hat ein Volumen von 537 Millionen Pfund. Premier Foods vertreibt unter anderem Kekse und Schokoladen der Marken Mr. Kipling und Cadbury.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.055,39 1,68 50,52 -6,49 Stoxx-50 2.831,15 1,38 38,54 -8,68 DAX 10.062,58 1,77 174,64 -6,33 MDAX 20.485,52 1,81 363,84 -1,39 TecDAX 1.633,91 2,19 35,06 -10,75 SDAX 8.836,63 1,08 94,80 -2,88 FTSE 6.212,51 1,75 106,61 -0,48 CAC 4.451,09 1,93 84,42 -4,01
Bund-Future 163,53 -216 4,97
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.52 Uhr Di, 18.44 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1315 +0,17% 1,1295 1,1255 +4,2% EUR/JPY 127,12 +0,23% 126,83 127,17 -0,3% EUR/CHF 1,0908 -0,10% 1,0919 1,0919 +0,3% GBP/EUR 1,2715 -0,10% 1,2728 1,2760 -6,4% USD/JPY 112,37 +0,06% 112,29 112,99 -4,3% GBP/USD 1,4386 +0,06% 1,4377 1,4365 -2,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 38,93 38,28 1,70 0,65 -2,6% Brent/ICE 39,70 39,14 1,43 0,56 -0,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.233,03 1.243,30 -0,8% -10,28 +16,2% Silber (Spot) 15,36 15,34 +0,1% +0,02 +11,1% Platin (Spot) 970,87 967,50 +0,3% +3,37 +8,9% Kupfer-Future 2,19 2,21 -0,9% -0,02 +2,5% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/gos
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March 30, 2016 07:13 ET (11:13 GMT)
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Ceconomy St. | 3,15 | 4,24% | |
DEUTZ AG | 3,99 | 1,17% | |
E.ON sp. ADRs | 12,10 | 2,54% | |
Premier Foods PLC | 2,28 | 0,88% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 31,40 | 3,97% | |
Salzgitter | 16,66 | -1,30% | |
SMA Solar AG | 13,18 | 0,08% | |
thyssenkrupp AG | 3,88 | 1,78% | |
Wirecard AG | 0,02 | 0,00% |
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