21.07.2016 18:40:47

MÄRKTE EUROPA/EZB liefert Nullnummer - Lufthansa gibt Gewinnwarnung

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank sieht momentan keine Notwendigkeit, etwas an ihrer Geldpolitik zu ändern. Wer an der Börse auf mögliche Ankündigungen für die September-Sitzung gesetzt hatte, wurde enttäuscht. "Im Prinzip war die heutige Sitzung eine Kopie der letzten" hieß es dazu von der DZ Bank. Ohne einen Impuls von Notenbanker Mario Draghi dümpelte der Euro knapp über der Marke von 1,10 Dollar. Der Dax drehte leicht ins Plus und schloss 0,1 Prozent höher bei 10.156 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 notierte 0,2 Prozent fester bei 2.968 Punkten.

   "Es erscheint fast schon, als ob die Zentralbanker voneinander abschreiben", mutmaßt Christoph Kutt, Zinsstratege bei der DZ Bank. Bereits die Bank of England habe sich dahingehend geäußert, dass zunächst der Brexit-Effekt abgewartet würde. Die Fed dürfte nächste Woche auch darauf verweisen.

   Gerade an das Anleihekaufprogramm (PSPP) habe es höhere Erwartungen über Andeutungen oder Änderungen gegeben. Diese spielte Draghi mit souverän technokratischer Langeweile herunter. "Ein Erfolg für einen Zentralbanker" so Kutt. Mit dem kleinen Finger habe Draghi dennoch gedroht und angekündigt, dass die EZB alle Instrumente nutzen würde, wenn nötig. Die EZB bleibt bereit, willens und fähig.

Schlechter Tag für Fluggesellschaften Nach der Gewinnwarnung vom Vorabend büßten Lufthansa 6,0 Prozent auf 10,44 Euro ein. Der Börsenwert der Lufthansa ist dieses Jahr bereits so stark geschrumpft, dass der Aktie sogar der Abschied aus dem DAX droht. Die Fluggesellschaft begründet die niedrigere Gewinnprognose mit zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten. In der Folge hagelte es von Analysten Herunterstufungen sowie Senkungen der Kursziele. Ferner hat Easyjet schwache Zahlen vorgelegt und nennt den Brexit sowie die Entwicklung in der Türkei als belastende Faktoren. Easyjet verloren 5,3 Prozent, die Aktien der Wettbewerber Air France-KLM und IAG geben um 4,1 bzw. 3,6 Prozent nach.

   Daimler hat dagegen überzeugt und den operativen Gewinn im zweiten Quartal um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Der Aktienkurs stieg um 1,3 Prozent. Gute Nachrichten gab es zudem vom Automobilzulieferer Leoni, dem die Bordnetzsparte jüngst Probleme bereitete. Nun läuft es aber zunehmend rund. Operativ läuft es gut, vor allem das EBIT überzeugte die Börse. LEONI gilt zudem als einer der Gewinner des Trends hin zu eMobility, die Aktie schloss 3,4 Prozent höher.

   Höhere Kursziele von Banken und Brokern nach den guten Quartalszahlen von SAP hoben den Kurs um weitere 1,3 Prozent nach oben. Prosiebensat.1 stiegen um 1,0 Prozent. Der US-Vermögensverwalter Blackrock teilte mit, dass Kunden in den kommenden zwölf Monaten weitere Aktien des Medienkonzerns zu kaufen beabsichtigen.

ABB nach guten Zahlen gesucht Der schweizerische Industriekonzern ABB hat zuletzt mehr verdient als erwartet, die Aktie legte um 2,2 Prozent zu. Unilever hat im ersten Halbjahr den Umsatz unerwartet deutlich gesteigert. Nachdem die Aktie die zurückliegenden beiden Wochen bereits gut gelaufen war, kam es zu kleineren Gewinnmitnahmen, der Kurs fiel um 0,3 Prozent. Roche verloren 1,2 Prozent. Nach einem guten ersten Halbjahr haben die Schweizer die Ziele für das Gesamtjahr nur bestätigt.

   Bei den deutschen Nebenwerten verteuerten sich Drillisch um 7,5 Prozent. Der Mobilfunkanbieter bekräftigte die Gewinnziele für 2016 und 2017. Die Zahlen von KRONES kamen an der Börse nicht gut an, die Aktie verlor gut 8 Prozent. Bemängelt wurde vor allem die schwache Marge, die unter dem starken Wettbewerb leidet. Bei Alstria Office Reit drückte eine Platzierung den Kurs um 3,0 Prozent. Der Umsatz von Adva Optical profitierte von einem Zukauf, die Marge litt allerdings darunter, der Wert schloss 2,4 Prozent tiefer.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.968,49 +1,54 +0,1% -9,2% Stoxx-50 2.877,50 -1,52 -0,1% -7,2% Stoxx-600 340,58 -0,23 -0,1% -6,9% XETRA-DAX 10.156,21 +14,20 +0,1% -5,5% FTSE-100 London 6.707,06 -21,93 -0,3% +7,3% CAC-40 Paris 4.376,25 -3,51 -0,1% -5,6% AEX Amsterdam 451,97 -0,21 -0,0% +2,3% ATHEX-20 Athen 1.526,95 -6,65 -0,4% -16,7% BEL-20 Bruessel 3.428,90 -2,42 -0,1% -7,3% BUX Budapest 27.836,10 +262,59 +1,0% +16,4% OMXH-25 Helsinki 3.358,32 -3,21 -0,1% -0,0% ISE NAT. 30 Istanbul 88.284,36 -4218,40 -4,6% -1,2% OMXC-20 Kopenhagen 981,01 -0,94 -0,1% -3,3% PSI 20 Lissabon 4.604,34 +21,79 +0,5% -12,9% IBEX-35 Madrid 8.583,60 +8,10 +0,1% -10,1% FTSE-MIB Mailand 16.805,40 +41,58 +0,2% -21,5% RTS Moskau 947,85 +1,12 +0,1% +25,2% OBX Oslo 567,10 +7,07 +1,3% +5,2% PX-GLOB Prag 1.154,42 +7,05 +0,6% -7,0% OMXS-30 Stockholm 1.381,70 -4,88 -0,4% -4,5% WIG-20 Warschau 1.803,68 +3,27 +0,2% -3,0% ATX Wien 2.219,61 -2,69 -0,1% -7,4% SMI Zuerich 8.182,45 -14,98 -0,2% -7,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.01 Uhr Mi, 17.40 Uhr % YTD EUR/USD 1,1016 -0,12% 1,1029 1,1006 +1,4% EUR/JPY 116,7594 -1,17% 118,1406 117,46 -19,1% EUR/CHF 1,0872 +0,08% 1,0863 1,0866 -0,1% EUR/GBP 0,8335 +0,20% 0,8340 1,1969 +13,2% USD/JPY 105,99 -1,05% 107,11 106,69 -9,7% GBP/USD 1,3216 -0,06% 1,3224 1,3174 -10,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,93 45,75 -1,8% -0,82 +6,0% Brent/ICE 46,61 47,17 -1,2% -0,56 +8,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.329,42 1.310,50 +1,4% +18,92 +25,3% Silber (Spot) 19,64 19,41 +1,2% +0,23 +42,1% Platin (Spot) 1.101,65 1.087,50 +1,3% +14,15 +23,6% Kupfer-Future 2,26 2,25 +0,4% +0,01 +5,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/cln

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   July 21, 2016 12:10 ET (16:10 GMT)

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