27.07.2017 10:53:47
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MÄRKTE EUROPA/Euro-Stoxx-50 hui - DAX mit festem Euro pfui
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Kein einheitliches Bild liefern Europas Börsen im frühen Handel am Donnerstag. Während der Dax 0,4 Prozent auf 12.260 Punkte nachgibt, geht es für den Euro-Stoxx-50 um 0,3 Prozent auf 3.501 nach oben. Auf den exportlastigen DAX drücken der starke Euro wie auch enttäuschend aufgenommene Quartalszahlen aus der ersten Reihe. Der Euro war in Reaktion taubenhaft ausgefallener Kommentare der US-Notenbank zur Inflationsentwicklung im Rahmen ihrer geldpolitischen Entscheidung am Mittwochabend klar über die Marke von 1,17 Dollar gestiegen.
Der Offenmarktausschuss ließ seine Geldpolitik ansonsten wie erwartet unverändert und änderte auch an seinem Ausblick für die Entwicklung der Leitzinsen nichts. Allerdings wird an den Finanzmärkten eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr weiter ausgepreist. Nach den Fed-Kommentaren ist die Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung auf unter 40 Prozent gefallen. Mit Blick auf die angestrebte Normalisierung der Fed-Bilanz heißt es, diese solle relativ bald beginnen. Für die meisten Beobachter heißt das September.
Astrazeneca brechen nach negativer Mystic-Studie ein Rund geht es im Pharmasektor. AstraZeneca brechen im frühen Geschäft um 15,4 Prozent ein. Hintergrund sind enttäuschende Ergebnisse der mit großer Spannung erwarteten Immuntherapiestudie gegen Lungenkrebs. Die Studie, bekannt unter dem Namen Mystic, zeigte keine signifikante Verbesserung im Krankheitsbild der Lungenkrebs-Patienten. Das Mittel gilt als einer der größten Hoffnungsträger für Astrazeneca. Zuletzt wurde über einen Abgang von CEO Pascal Soriot spekuliert, und dass ein solcher im Zusammenhang mit der Immuntherapiestudie stehen könnte.
Für Bayer geht es nach Zahlen immerhin um 2,9 Prozent nach unten. Die Quartalszahlen per se sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Allerdings hat das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Dies war zwar angekündigt worden, scheint dennoch einige Anleger zu verstimmen. Belastend ist laut Equinet vor allem die negative Überraschung durch die beträchtliche Herabstufung der Prognose für den Bereich Consumer Health.
Ganz anders bei Roche. Die Aktie springt nach Zahlen um 1,6 Prozent. Stützend wirken besser als erwartete Umsätze und auch höhere Gewinnkennziffern. Die Hälfte des Umsatzwachstums geht dabei auf drei Medikamente zurück, die gerade erst frisch an den Start gegangen sind. "Die frische Pipeline hier ist das genaue Gegenteil von den Problemen bei Astra", so der Händler weiter.
Allianz glänzt - Deutsche Börse schwächelt Als "ausgezeichnet" werden die Zahlen von Allianz im Handel aufgenommen, die der Versicherer schon am späten Mittwochabend veröffentlichte. Der Versicherer verzeichnete in sämtlichen Geschäftsfeldern bessere Zahlen. Der operative Gewinn sprang um 23 Prozent zum Vorjahr und, was besonders wichtig ist: Die Schaden-Kosten-Quote wurde deutlich reduziert auf 93,7 von 96,4 Prozent im Vorjahr. Entsprechend erhöhte Allianz die Jahresprognose an den oberen Rand der bisherigen Spanne. Allianz gewinnen 2,1 Prozent.
Deutsche Bank verlieren 3,1 Prozent. Im Handel ist von gemischten Gewinnkennziffern die Rede. Der Gewinn vor Steuern lag unter Erwartung, der nach Steuern aber darüber. Positiv sei die gute Kapitalausstattung und der geringere Bedarf an Risikovorsorge. "Nicht so schön ist der Trend bei den Erträgen, der auf den Verlust von Marktanteilen hindeutet", sagt ein Analyst.
Deutsche Börse enttäuschen mit Zahlen und Ausblick Nach schwachen Zahlen geht es für die Deutsche Börse um 3,9 Prozent nach unten. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis verfehlten im zweiten Quartal die Erwartungen. Hinzu kommt, dass die Eschborner selbst das Erreichen des unteren Endes der geplanten Ergebnisspanne in Frage gestellt haben. Die Deutsche Börse leidet unter der niedrigen Volatilität an den Finanzmärkten. Auch mit Blick auf das laufende Verfahren gegen CEO Carsten Kengeter ist die Deutsche Börse derzeit nach Einschätzung eines Händlers keine attraktive Investition.
VW reagieren mit Abschlägen von 1,1 Prozent auf die Geschäftszahlen. Nur für sich genommen seien die Zahlen sehr positiv, heißt es im Handel: Die erhöhte Absatzprognose sei glaubhaft und die deutlich stärkere Profitabilität sei gut. Allerdings werde die Aktie überschattet von den jüngsten Kartellvorwürfen. VW leide darunter besonders, da sie wegen der schnelleren Selbstanzeige von Daimler nicht in den Genuss eines Whistleblower-Status kommen dürften.
Diageo und AB Inbev treiben Nahrungsmittelsektor Deutlich besser sind die Zahlen bei AB Inbev ausgefallen, dem nach Diageo zweiten großen Getränkehersteller in Europa, der am Donnerstag Zahlen vorgelegt hat. Der Umsatzrückgang in den USA und Brasilien ist aufgrund veränderter Konsumentengewohnheiten geringer als befürchtet ausgefallen. Bryan Garnier äußern sich sehr positiv: "Das zweite Quartal war gut, das dritte wird sogar noch besser". Für Diageo geht es sogar 6 Prozent nach oben. Das organische Wachstum hat sich ohne Abstriche bei der Marge stark entwickelt.
Nestle-Aktie verlieren nach Veröffentlichung von Quartalszahlen 1,4 Prozent. Die Anleger stören sich unter anderem am organischen Umsatzwachstum. Dieses liegt mit 2,3 Prozent klar unter der Konsensschätzung von 2,7 Prozent. Aufs Gesamtjahr betrachtet, rechnet Nestle nur noch mit einem organischen Wachstum in der unteren Hälfte der Spanne von 2 bis 4 Prozent. Baader Helvea spricht aber von "durchweg schlechten Zahlen" bei Nestle. Der Druck auf das Management dürfte erheblich zunehmen.
Auf keine große Begeisterung stoßen die Zweitquartalszahlen von Airbus. "Die Probleme mit den A320neo-Triebwerken zeigen sich immer deutlicher in der Bilanz", meint ein Händler. Daher sei der Absatz um 5 Prozent gefallen und das bereinigte EBIT sogar um 27 Prozent. Auch wenn dies nicht unerwartet kam, geht es für die Airbus-Aktie um 3 Prozent nach unten.
Für die Takkt-Aktie geht es nach Zahlen um 1,7 Prozent nach oben. Wirecard gewinnen 0,8 Prozent. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 41 Prozent auf 339,8 Millionen Euro. Damit beschleunigte sich das Wachstum weiter; im ersten Quartal hatte es noch bei 36 Prozent gelegen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.503,69 0,36 12,50 6,48 Stoxx-50 3.131,98 -0,02 -0,56 4,03 DAX 12.277,70 -0,22 -27,41 6,94 MDAX 24.948,31 0,08 20,76 12,44 TecDAX 2.279,73 0,06 1,40 25,83 SDAX 11.203,78 0,59 65,84 17,69 FTSE 7.454,63 0,03 2,31 4,37 CAC 5.211,86 0,42 21,69 7,19Bund-Future 162,31 0,35 -0,3
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.15 Uhr Mi, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1714 -0,26% 1,1745 1,1636 +11,4% EUR/JPY 130,40 -0,04% 130,45 130,38 +6,1% EUR/CHF 1,1181 +0,14% 1,1166 1,1147 +4,4% EUR/GBP 0,8917 -0,21% 0,8936 1,1221 +4,6% USD/JPY 111,32 +0,22% 111,07 112,04 -4,8% GBP/USD 1,3135 -0,05% 1,3142 1,3058 +6,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,72 48,75 -0,1% -0,03 -14,5% Brent/ICE 50,86 50,97 -0,2% -0,11 -13,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.261,14 1.261,10 +0,0% +0,04 +9,5% Silber (Spot) 16,68 16,64 +0,2% +0,04 +4,8% Platin (Spot) 931,25 931,50 -0,0% -0,25 +3,1% Kupfer-Future 2,88 2,87 +0,3% +0,01 +14,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 27, 2017 04:22 ET (08:22 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 22 AM EDT 07-27-17
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