10.03.2015 13:23:34

MÄRKTE EUROPA/Euro-Schwäche kann Aktien nicht mehr stützen

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist am Dienstag erst einmal Ernüchterung angesagt. Obwohl der Euro erneut stark nachgibt und erstmals seit fast 12 Jahren deutlich unter 1,08 Dollar gefallen ist, gehen die Aktienmärkte auf Konsolidierungskurs. Besonders stark geben Rohstoff- und Ölaktien nach, weil die Rohstoffe unter dem starken Dollar leiden. Aber auch Dollar-Profiteure wie die Autotitel leiden unter Gewinnmitnahmen.

   Die Gemeinschaftswährung nähert sich also immer mehr der Parität zum Greenback. Dieser hat auch zum Yen aufgewertet auf den höchsten Stand seit acht Jahren. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA treibt Investoren in Dollar-Anlagen. Zumal in der Eurozone und in Japan nur Minirenditen oder gar negative Zinsen winken.

   Auf dem Euro lasten zudem die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB), welche die Finanzmärkte mit Euro flutet, und die neuerliche Diskussion um die griechischen Staatsfinanzen. "Der Athener Regierung scheinen die Mittel schneller auszugehen als erwartet. Darüber hinaus glänzen griechische Spitzenpolitiker nicht mit Reform- und Kooperationsvorschlägen. Vor diesem Hintergrund dürfte der Euro bis auf Weiteres in der Defensive bleiben", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Bundesanleihen bauen die Kursgewinne aus.

   Der Dax verliert 0,9 Prozent auf 11.478 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 3.571 Punkte nach. Allerdings sehen Marktanalysten darin lediglich eine Verschnaufpause: Eine nennenswerte Konsolidierung sei erst zu erwarten, wenn die Aufwärtstrends brechen sollten. Dieser liegt im Euro-Stoxx-50 bei etwa 3.500 Punkten, das Polster liegt also noch bei gut 2 Prozent.

   Im Einzelnen fallen im DAX Conti um 1,7 Prozent, Daimler um 1,4 Prozent und VW um 1,1 Prozent. RWE hat zwar im vergangenen Jahr beim operativen Gewinn deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Der Kurs gibt dennoch um 0,6 Prozent nach. Die "Rheinische Post" berichtet, der Gewinn nach Steuern werde bei RWE 2016 auf 800 Millionen Euro sinken - und liegt damit Händlern zufolge unter den Prognosen. Verlierer Nummer eins sind Deutsche Telekom, die mit einem Minus von 2,5 Prozent unter Gewinnmitnahmen leiden. In Europa steigen Orange dagegen um 3,9 Prozent. Der Wettbewerber Iliad will die Preise entgegen bisheriger Spekulationen nicht senken.

   Im DAX ziehen Infineon mit positiven Analystenstimmen um 0,9 Prozent an. In Zürich gewinnen Credit Suisse 6,9 Prozent. Konzernchef Brady Dougan tritt zurück und wird von Tidjane Thiam ersetzt, der bislang den britischen Versicherer Prudential geleitet hat. Prudential-Aktien fallen in London um 2,5 Prozent, was Händler auch mit den vorgelegten Geschäftszahlen in Verbindung bringen. Unter den Sektoren-Indizes verlieren der Index der Öl- und Gasaktien 2,4 Prozent und der Index der Rohstoff-Aktien 1,4 Prozent. Ölwerte leiden unter dem Szenario, die Ölpreiserholung könnte schon wieder zu Ende sein.

   Gut hält sich die zweite Reihe des deutschen Markts, MDAX und TecDax verändern sich kaum. Der Münchener Spezialchemiekonzern Wacker Chemie will laut der Agentur Bloomberg die Halbleitersparte ausgliedern und in den USA an die Börse bringen. Die Aktie legt um 3,9 Prozent zu. Symrise steigen um 2,3 Prozent. Der Hersteller von Duft- und Aromastoffen hat 2014 mehr Gewinn verbucht als erwartet. Und Hannover Rück ziehen um 4,9 Prozent an. Die Geschäfte haben sich im vergangenen Jahr besser entwickelt als erwartet, und inklusive Sonderdividende liegt die Dividendenrendite nun bei knapp 5 Prozent. Und im TecDAX bauen Xing den Kursanstieg der vergangenen Tage mit einem Plus von 4,7 Prozent aus.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.573,82 -1,01% Stoxx-50 3.375,63 -0,75% DAX 11.487,04 -0,82% FTSE 6.794,54 -1,19% CAC 4.895,75 -0,84% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,91 +62

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.07 Uhr Mo, 17.45 Uhr EUR/USD 1,0747 -0,50% 1,0801 1,0854 EUR/JPY 130,45 -0,81% 131,52 131,57 EUR/CHF 1,0679 -0,13% 1,0692 1,0709 USD/JPY 121,37 -0,33% 121,77 121,20 GBP/USD 1,5051 -0,24% 1,5088 1,5116 ===

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires

   March 10, 2015 07:52 ET (11:52 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 52 AM EDT 03-10-15

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Hannover Rück 250,20 1,58% Hannover Rück
Infineon AG 30,71 -1,71% Infineon AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,52 -0,64% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Orange S.A. (ex France Télécom) 9,75 0,54% Orange S.A. (ex France Télécom)
Prudential plc 7,60 0,66% Prudential plc
RWE AG (spons. ADRs) 29,20 2,82% RWE AG  (spons. ADRs)
Symrise AG 101,30 -0,78% Symrise AG
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