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07.02.2020 18:13:43

MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Deutsche Produktion enttäuschend

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Freitag nach unten gegangen. Aktien hatten in dieser Woche einen guten Lauf, vor dem Wochenende nahmen die Anleger nun Gewinne mit. Für Verstimmung sorgte zum einen die überraschend schwach ausgefallene deutsche Industrieproduktion. Zum anderen mahnte die anhaltende Verbreitung des Coronavirus zur Vorsicht. Für leichte Zuversicht sorgte dagegen der bisherige Verlauf der Berichtssaison.

"Die Berichtssaison in Europa ist gut gestartet", sagte Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Mehr als die Hälfte der Konzerne habe bisher die Gewinnerwartungen übertroffen, gut 40 Prozent sogar um mehr als 5 Prozent. Die europäischen Konzerne hätten ihre Gewinne im Schlussquartal im Vergleich zum Vorjahr wahrscheinlich um 1,5 Prozent gesteigert. "Die sich abzeichnende Gewinnstabilisierung bestärkt mich in meiner insgesamt positiven Einschätzung europäischer Aktien", so Stephan. Er ergänzte, lediglich Energie- und Grundstoffunternehmen hätten deutliche Gewinneinbußen von über 25 Prozent verbucht.

In diesem Umfeld gab der DAX um 0,4 Prozent auf 13.514 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,2 Prozent auf 3.798 Punkte. Ein Blick auf die Sektoren zeigte, dass Aktien aus der Automobilbranche wie die Minenwerte mit 1,7 und 2,4 Prozent die größten Verlierer stellten. Händler verwiesen bei den Automobilwerten auf Aussagen von Fiat Chrysler: Der Konzern hatte warnte, er müsse möglicherweise ein Werk in Europa zeitweise stilllegen, wenn die Coronavirus-Epidemie in China anhalte. Der Euro handelt weiter knapp unter 1,10 Dollar. Anleihen wie auch Gold notierten leicht fester.

Schwache Daten aus Deutschland - US-Arbeitsmarktdaten uneinheitlich

Sehr schwach war die deutsche Produktion im Dezember ausgefallen - diese brach um 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat ein. Die Erwartung hatte bei einem Plus von 0,1 Prozent gelegen. "Die Zahlen sind eine herbe Enttäuschung". hieß es von Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Gerade die deutschen Schlüsselindustrien steckten in ernsthaften Schwierigkeiten. Bei solchen Zahlen müsse man nicht mehr diskutieren, ob man gerade einen wirtschaftlichen Abschwung erlebe. Nun sei nur noch die Frage, wie heftig der Abschwung ausfallen werde. Das deutsche Geschäftsmodell mit einer starken Industrie und hohen Exporten bekomme gerade im aktuellen Umfeld Risse.

In den USA brummte dagegen der Arbeitsmarkt, was zudem gut für den Konsum in der größten Volkswirtschaft der Welt ist. Der Stellenaufbau im Januar hatte die Markterwartungen um Längen übertroffen, die separat erhobene Arbeitslosenquote legte aber leicht zu.

Epidemie verursacht temporäre Störung der Wirtschaft

Die chinesischen Behörden erwägen Gegenmaßnahmen, um die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie abzufedern, die voraussichtlich zu einer vorübergehenden Störung der Wirtschaft führen werden. "Der Ausbruch der Epidemie wird vorübergehend sein und am langfristigen Wachstum der chinesischen Wirtschaft nichts ändern", sagte Pan Gongsheng, ein Vizegouverneur der chinesischen Notenbank (PBoC). Analysten sagten, dass sich Chinas Wachstum in diesem Jahr aufgrund der Virusepidemie wahrscheinlich auf 5 Prozent verlangsamen werde, wobei die meisten Auswirkungen im ersten Quartal zu spüren sein würden.

Derweil warnte Burberry (minus 0,1 Prozent) davor, dass das Coronavirus in China erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage für Luxusgüter habe. 24 der insgesamt 64 Läden des Konzerns in China blieben geschlossen. Die Warnung könnte Signalwirkung für den Luxusgütersektor allgemein haben. In den vergangenen Tagen hatten bereits eine Reihe von Sportartikelherstellern wegen des Virus gewarnt.

L'Oreal glänzt

Die L'Oreal-Zahlen (plus 1,1 Prozent) fielen besser aus als erwartet. Auf vergleichbarer Basis wuchs der Umsatz im vierten Quartal um 8 Prozent, Analysten hatten mit gut 7 Prozent gerechnet. Der Ausblick klingt zudem zuversichtlich: L'Oreal rechnet mit wachsenden Umsätzen und Gewinnen sowie mit Steigerungen des Marktanteils im "Beauty-Markt".

Nokia und Ericsson legten um 7 bzw. 5,7 Prozent zu. Marktteilnehmer verweisen auf Forderungen des US-Justizministers. Der hatte eine Beteiligung von US-Firmen an europäischen Telekomausrüstern vorgeschlagen, um gegen den mächtigen chinesischen Huawei-Konzern vorzugehen: Die USA und ihre Verbündeten sollten eine finanzielle Beteiligung an den Huawei-Konkurrenten Nokia und Ericsson in Erwägung ziehen, sagte William Barr. Norsk Hydro brachen um gut 14 Prozent ein. Das bereinigte EBIT war laut Citigroup 45 Prozent unter den Konsensschätzungen ausgefallen.

Enel mit guten Zahlen - Ceconomy gesucht

"Die Zahlen sind stark", so ein Händler zu Enel. Sowohl der Umsatzanstieg von gut 6 Prozent als auch der Anstieg des EBITDA um knapp 18 Prozent lägen über den Erwartungen. Der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen sowohl des Unternehmens selbst als auch des Marktes. Die Aktie notierte 0,6 Prozent im Plus.

Ceconomy legten nach Zahlenausweis um 6,4 Prozent zu. Baader-Helvea-Analyst Volker Bosse nannte die Ergebnisse "solide", der operative Gewinn hätte seine Schätzungen klar übertroffen. Auch zeigten die Maßnahmen zur Kostensenkung erste Erfolge.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.798,49 -7,03 -0,2% +1,4%

Stoxx-50 3.481,72 -5,72 -0,2% +2,3%

Stoxx-600 424,36 -1,13 -0,3% +2,1%

XETRA-DAX 13.513,81 -61,01 -0,4% +2,0%

FTSE-100 London 7.466,70 -38,09 -0,5% -0,5%

CAC-40 Paris 6.029,75 -8,43 -0,1% +0,9%

AEX Amsterdam 616,46 -2,29 -0,4% +2,0%

ATHEX-20 Athen 2.279,30 -26,80 -1,2% -0,8%

BEL-20 Brüssel 4.095,20 -45,03 -1,1% +3,5%

BUX Budapest 44.486,92 +358,93 +0,8% -3,5%

OMXH-25 Helsinki 4.525,72 +39,86 +0,9% +7,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 144.848,08 -1810,61 -1,2% +4,3%

OMXC-20 Kopenhagen 1.232,47 -6,49 -0,5% +8,5%

PSI 20 Lissabon 5.287,34 +2,59 +0,0% +1,5%

IBEX-35 Madrid 9.811,00 -0,30 -0,0% +2,7%

FTSE-MIB Mailand 24.478,32 -12,03 -0,0% +4,2%

RTS Moskau 1.518,23 -21,19 -1,4% -2,0%

OBX Oslo 826,61 -16,00 -1,9% -2,0%

PX Prag 1.110,72 -3,88 -0,3% -0,4%

OMXS-30 Stockholm 1.849,86 -2,09 -0,1% +4,4%

WIG-20 Warschau 2.110,20 -1,56 -0,1% -1,9%

ATX Wien 3.146,91 +4,32 +0,1% -1,2%

SMI Zürich 11.001,53 -10,83 -0,1% +3,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:03 Uhr Do, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0947 -0,31% 1,0977 1,0980 -2,4%

EUR/JPY 120,22 -0,46% 120,69 120,70 -1,4%

EUR/CHF 1,0707 +0,03% 1,0704 1,0705 -1,4%

EUR/GBP 0,8487 -0,07% 0,8482 0,8489 +0,3%

USD/JPY 109,82 -0,15% 109,95 109,95 +1,0%

GBP/USD 1,2895 -0,26% 1,2942 1,2934 -2,7%

USD/CNH (Offshore) 7,0059 +0,40% 6,9812 6,9746 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 9.759,91 +0,89% 9.750,25 9.762,00 +35,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 50,69 50,95 -0,5% -0,26 -16,6%

Brent/ICE 54,69 54,93 -0,4% -0,24 -16,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.567,42 1.566,84 +0,0% +0,58 +3,3%

Silber (Spot) 17,68 17,82 -0,8% -0,14 -1,0%

Platin (Spot) 965,40 964,00 +0,1% +1,40 +0,0%

Kupfer-Future 2,56 2,59 -1,3% -0,03 -8,5%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 07, 2020 12:13 ET (17:13 GMT)

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