04.12.2020 18:22:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - US-Arbeitsmarktbericht setzt keine Impulse

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Freitag etwas fester geschlossen. Der DAX stieg um 0,4 Prozent auf 13.299 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückte dank sehr fester Öl-Aktien um 0,6 Prozent auf 3.539 Punkte vor. Der US-Arbeitsmarktbericht konnte indessen für keine neuen Impulse sorgen. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen liegt unter den Erwartungen, die Arbeitlosenquote ist aber wie erwartet auf 6,7 Prozent gefallen. "Trotzdem: Die Fed wird mehr machen müssen, der Dollar wird weiter fallen, auch wenn er einiges vorweggenommen hat", so ein Händler. Am Abend notierte der Euro mit 1,2144 Dollar nach einem Tageshoch von 1,2178 Dollar, dem höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren.

Bereits im Vorfeld des Arbeitsmarktberichts war bezweifelt worden, dass die Märkte stärker auf die Zahlen reagieren. Schon die letzten Wirtschaftsdaten hatten an den Märkten keine größeren Akzente mehr gesetzt, da sich die Börsen bereits auf eine starke wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr positionierten.

Viele Marktteilnehmer warten auch schon auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag. Nach Meinung von Commerzbank-Analyst Michael Schubert wird die EZB das Anleihenkaufprogramm mindestens bis zum Ende des kommenden Jahres verlängern und das Volumen um 600 Milliarden Euro ausweiten. Mit einer Erhöhung von mehr als 400 Milliarden Euro könnte die EZB die hohen Kauf-Aufträge der vergangenen Wochen noch einmal steigern. Darüber hinaus könnte sie die Freibeträge beim Staffelzins erhöhen und weitere günstige Sonderliquidität über TLTROs ankündigen.

Die deutschen Auftragseingänge sind im Oktober saisonbereinigt um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Hier hatten Analysten mit einem Plus von lediglich 1,1 Prozent gerechnet.

Öl-Aktien sehr fest

Deutlich aufwärts ging es für die Öl- und Gaswerte. Ihr Stoxx-Branchenindex stieg um 3,1 Prozent. Repsol verbesserten sich um 5,3 Prozent, Royal Dutch Shell um 3,4 Prozent und BP um 3,9 Prozent.

Auch die Ölpreise ziehen weiter an. Die wichtigsten Ölförderländer außerhalb der USA wollen zwar die Produktion ab Januar um 500.000 Barrel pro Tag erhöhen. Die Anleger setzen angesichts der erwarteten starken wirtschaftlichen Erholung im kommenden Jahr aber auf eine steigende Nachfrage und damit auf höhere Ölpreise. Der Ölpreis war in der Corona-Krise auf den tiefsten Stand seit mehr als 30 Jahren abgesackt.

Gefragt waren zudem die Aktien aus dem Reise- und Freizeitbereich. Der Branchenindex legte 1,5 Prozent zu. Ryanair gewannen 4,3 Prozent. Damit haben sich Ryanair nicht nur seit dem März-Tief mehr als verdoppelt, sie liegen auch nur noch knapp 20 Prozent unter ihrem Allzeit-Hoch vom August 2017. "Der Nach-Covid-Aufholwettbewerb läuft über den Preis", so Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest.

Im DAX stiegen Daimler um 2,5 Prozent, Infineon um 2,9 Prozent und SAP um 1,9 Prozent. Auf der anderen Seite gaben Deutsche Post 2,1 Prozent ab und RWE 1,6 Prozent.

Siemens Energy vor Eintritt in den MDAX

Siemens Energy stiegen um 1,6 Prozent. Die Aktie wird künftig wie erwartet im MDAX gelistet sein und ersetzt dort Grenke, die in den SDAX absteigen. Grundlage ist die Fast-Entry-Regel. Darüber hinaus informierte die Deutsche Börse über weitere Änderungen im SDAX auf Grundlage der Fast-Exit-Regel. Zu den Xetra-Schlusskursen am 18. Dezember werden Flatexdegiro, Hensoldt, Home24, Verbio, Westwing und Elringklinger in den SDAX aufsteigen. Ausscheiden müssen Tele Columbus, Leoni, Dr. Hönle, Secunet Security, Wüstenrot & Württembergische, DMG Mori und Washtec.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.539,27 +22,17 +0,6% -5,5%

Stoxx-50 3.091,07 +24,32 +0,8% -9,2%

Stoxx-600 394,04 +2,32 +0,6% -5,2%

XETRA-DAX 13.298,96 +46,10 +0,3% +0,4%

FTSE-100 London 6.551,49 +61,22 +0,9% -13,9%

CAC-40 Paris 5.609,15 +34,79 +0,6% -6,2%

AEX Amsterdam 615,67 +5,19 +0,9% +1,8%

ATHEX-20 Athen 1.882,60 +48,11 +2,6% -18,1%

BEL-20 Bruessel 3.726,86 +12,07 +0,3% -5,8%

BUX Budapest 39.227,87 +522,75 +1,4% -14,9%

OMXH-25 Helsinki 4.547,17 -10,24 -0,2% +7,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.470,41 -2,76 -0,2% +5,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.371,47 +1,54 +0,1% +20,8%

PSI 20 Lissabon 4.639,14 +63,68 +1,4% -9,8%

IBEX-35 Madrid 8.322,90 +122,20 +1,5% -12,8%

FTSE-MIB Mailand 22.178,80 +171,40 +0,8% -6,4%

RTS Moskau 1.357,39 +17,98 +1,3% -12,4%

OBX Oslo 826,27 +8,55 +1,0% -2,0%

PX Prag 972,54 +6,50 +0,7% -12,8%

OMXS-30 Stockholm 1.916,94 +4,76 +0,2% +8,2%

WIG-20 Warschau 1.947,68 +57,57 +3,0% -9,4%

ATX Wien 2.656,62 +41,81 +1,6% -17,2%

SMI Zuerich 10.364,50 +21,87 +0,2% -2,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08:17 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2145 +0,01% 1,2156 1,2152 +8,3%

EUR/JPY 126,45 +0,25% 126,29 126,15 +3,7%

EUR/CHF 1,0814 -0,06% 1,0822 1,0826 -0,4%

EUR/GBP 0,9004 -0,27% 0,9034 0,9006

USD/JPY 104,12 +0,25% 103,88 103,81 -4,3%

GBP/USD 1,3490 +0,28% 1,3457 1,3492 +1,8%

USD/CNH (Offshore) 6,5107 -0,35% 6,5207 6,5332

Bitcoin

BTC/USD 18.992,25 -2,54% 19.295,75 19.417,25 +163,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 45,88 45,64 +0,5% 0,24 -18,1%

Brent/ICE 49,08 48,71 +0,8% 0,37 -18,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.833,33 1.841,50 -0,4% -8,18 +20,8%

Silber (Spot) 24,10 24,10 +0,0% +0,00 +35,0%

Platin (Spot) 1.061,90 1.034,08 +2,7% +27,83 +10,0%

Kupfer-Future 3,51 3,48 +1,0% +0,03

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/raz

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2020 12:22 ET (17:22 GMT)

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