25.11.2024 18:11:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Unicredit will BPM übernehmen

DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Montag mit Aufschlägen geschlossen. Fundamental als stützend für die Börsen wurde die Nominierung des Hedgefondsmanagers Scott Bessent als nächster US-Finanzminister bewertet. "Bessent wird als Gegenpol zu Trumps extremsten wirtschaftlichen Ansichten gesehen", sagte XTB. Er befürworte weniger Staatsausgaben und werde voraussichtlich einen langsamen und stetigen Ansatz bei potenziell inflationären Handelszöllen befürworten. Dies könnte die Risikostimmung verbessern und die Zuflüsse in den Dollar als sicheren Hafen verringern, hieß es.

Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 19.405 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging 0,2 Prozent auf 4.800 nach oben. Am Devisenmarkt stieg der Euro auf 1,0470 Dollar. Die Nominierung von Bessent drückte etwas auf den Greenback. Meldungen über einen möglichen Waffenstillstand zwischen Israel und Hisbollah belasteten den Preis für Öl und Gold. Mit Abgaben von 1 Prozent war der Ölsektor der Tagesverlierer in Europa.

Der Ifo-Index war noch etwas stärker zurückgegangen als erwartet, aber die Märkte reagierten nicht darauf. "Es ist nicht überraschend, dass die allgemeine Verunsicherung nach der Trump-Wahl und dem Bruch der Koalition mit dem Hickhack um die Neuwahlen noch einmal zugenommen hat", so ein Händler. "Andererseits liefert der Ifo der EZB auch weitere Munition für einen großen Zinsschritt auf der nächsten Sitzung", sagte er. Besonders schwach wird nun die Lage beurteilt, die Erwartungskomponente ist nur geringfügig zurückgegangen.

Aus der Commerzbank-Aktie entweicht Übernahmefantasie

Gegen die Tendenz des Gesamtmarktes gaben Commerzbank um 5 Prozent nach, weil Übernahmefantasie aus der Aktie entwich. Denn der italienische Finanzkonzern Unicredit (-4,8%) will nun den Banco BPM (+5,5%) für rund 10,1 Milliarden Euro übernehmen. Er bietet für 1.000 BPM-Aktien 175 neue Unicredit-Aktien aus einer Kapitalerhöhung für die viertgrößte börsennotierte italienische Bank. Damit fällt die Prämie von umgerechnet 0,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag allerdings niedrig aus. BPM hatte zuletzt einen Anteil des Staats an der Bank Monte dei Paschi di Siena übernommen. "Mit dem Gebot für BPM kann der Unicredit nicht noch eine Übernahme der Commerzbank stemmen", meinte ein Händler.

Nach dem Abverkauf am Freitag in Reaktion auf das zurückgenommene Kaufgebot von Halozyme für Evotec erholte sich die Aktie zu Wochenbeginn mit Aufschlägen von 9,8 Prozent. Nach Einschätzung der Deutschen Bank rückt nun Triton in den Fokus. Die Private Equity Gesellschaft hält eine Beteiligung von 10 Prozent an dem Biotechnologieunternehmen. Die Strategie von Triton sei zwar unklar, allerdings sei der Gesellschaft Interesse an Evotec nachgesagt worden.

Nach positiven Analystenstimmen gewannen Siemens Energy 1,9 Prozent. Adidas erholten sich von den jüngsten Abgaben und stiegen um 3,2 Prozent. Hornbach fielen um 0,8 Prozent. Damit gerieten sie in den Sog von Kingfisher, die nach der Senkung des Ausblicks um 13,3 Prozent einbrachen. Thyssenkrupp schlossen 2,2 Prozent fester - der Konzern will im Stahlbereich in den nächsten Jahren 11.000 Stellen abbauen.

Im SDAX gaben Renk um 3,8 Prozent nach. "Der Abschied der Vorstandsvorsitzenden überrascht", so ein Marktteilnehmer. "Man kann gespannt sein, wohin Susanne Wiegand nun geht", sagte er. Er ergänzt, der Druck auf den Kurs sollte sich allerdings in Grenzen halten, weil Renk bereits einen Nachfolger bestellt habe. Die Nachfolge durch COO Alexander Sagel spreche für Kontinuität.

Generali und Natixis führen angeblich Fusionsgespräche

Generali zogen an und schlossen 1 Prozent höher. Wie die "FT" mit Verweis auf Kreise berichtete, soll der Versicherer mit Natixis Investment Managers Gespräche über eine mögliche Fusion führen. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium. Durch eine Fusion kämen zwei der wichtigsten Vermögensverwalter in Europa unter ein Dach. Laut der FT verwaltet Natixis ein Vermögen von 1,3 Billionen Dollar.

Der angeschlagene französische IT-Konzern Atos hat von der französischen Regierung ein Übernahmeangebot für das "Supercomputer"-Geschäft erhalten. Das Geschäft ist Teil der Big-Data- und Cybersicherheitssparte (BDS) von Atos und wird von der Offerte mit 500 Millionen Euro bewertet. Die Atos-Aktie schoss um fast 100 Prozent in die Höhe, blieb mit 0,31 Euro aber ein Penny-Stock.

ITV starteten mit Aufschlägen von 8,6 Prozent in die Woche. Wie Sky News berichtete, führt der Finanzinvestor CVC Capital Gespräche mit potenziellen Partnern über ein Übernahmeangebot für das komplette Unternehmen ITV oder Teile davon. Die Verhandlungen über einem möglichen Deal befänden sich in einem frühen Stadium, und es sei höchst ungewiss, ob CVC an ITV herantreten werde. Weiter berichtete Sky, dass ITV-Chefin Carolyn McCall mit Beratern über eine Abspaltung oder Aufteilung der beiden Haupt-Geschäftsfelder spreche.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.799,87 +10,79 +0,2% +6,2%

Stoxx-50 4.308,99 -7,53 -0,2% +5,3%

Stoxx-600 508,78 +0,31 +0,1% +6,2%

XETRA-DAX 19.405,20 +82,61 +0,4% +15,8%

FTSE-100 London 8.291,68 +29,60 +0,4% +6,8%

CAC-40 Paris 7.257,47 +2,46 +0,0% -3,8%

AEX Amsterdam 879,40 -0,40 -0,0% +11,8%

ATHEX-20 Athen 3.404,45 +1,26 +0,0% +9,0%

BEL-20 Brüssel 4.248,44 +20,15 +0,5% +14,6%

BUX Budapest 79.471,58 -80,22 -0,1% +31,1%

OMXH-25 Helsinki 4.370,77 +23,40 +0,5% -3,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.665,21 +124,60 +1,2% +33,0%

OMXC-20 Kopenhagen 2.358,93 -9,75 -0,4% +3,3%

PSI 20 Lissabon 6.409,00 +29,88 +0,5% +0,7%

IBEX-35 Madrid 11.711,80 +55,20 +0,5% +15,9%

FTSE-MIB Mailand 33.427,72 -67,11 -0,2% +10,4%

OBX Oslo 1.386,42 +4,14 +0,3% +16,1%

PX Prag 1.679,47 -17,88 -1,1% +18,8%

OMXS-30 Stockholm 2.512,45 -1,65 -0,1% +4,8%

WIG-20 Warschau 2.202,76 +8,70 +0,4% -6,0%

ATX Wien 3.543,04 +10,38 +0,3% +2,2%

SMI Zürich 11.678,59 -37,91 -0,3% +4,9%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,21 -0,04 -0,36

US-Zehnjahresrendite 4,30 -0,11 +0,42

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:23 Fr, 17:27 % YTD

EUR/USD 1,0478 -0,0% 1,0472 1,0393 -5,1%

EUR/JPY 161,67 +0,0% 161,61 160,93 +3,9%

EUR/CHF 0,9299 -0,5% 0,9333 0,9297 +0,2%

EUR/GBP 0,8348 +0,3% 0,8318 0,8308 -3,8%

USD/JPY 154,29 +0,0% 154,35 154,85 +9,5%

GBP/USD 1,2551 -0,3% 1,2589 1,2510 -1,4%

USD/CNH (Offshore) 7,2506 +0,1% 7,2478 7,2619 +1,8%

Bitcoin

BTC/USD 95.565,70 -2,6% 98.120,90 98.649,10 +119,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,38 71,24 -2,6% -1,86 -0,8%

Brent/ICE 73,16 75,17 -2,7% -2,01 -2,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 47,98 46,94 +2,2% +1,04 +23,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.633,62 2.716,33 -3,0% -82,71 +27,7%

Silber (Spot) 30,20 31,34 -3,6% -1,14 +27,0%

Platin (Spot) 943,34 965,98 -2,3% -22,63 -4,9%

Kupfer-Future 4,11 4,09 +0,5% +0,02 +3,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 25, 2024 12:12 ET (17:12 GMT)

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