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16.06.2023 09:48:40

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Großer Verfalltag im Fokus

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einer leicht positiven Tendenz sind die europäischen Aktienmärkte in den Handel am Freitag gestartet. Gute Vorlagen von der Wall Street mischen sich mit der Erleichterung, endlich die Debatten über die Zinspolitik der Notenbanken hinter sich zu haben. Im Mittelpunkt steht nun der Große Verfall. Am Mittag könnte der Verfall der Index-Optionen und -Futures für Bewegung sorgen, am Abend geht es um die Optionen auf Einzelaktien. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 16.303 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 4.373 Punkte zu.

Nachdem die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsentscheidungen bekanntgegeben haben, liegen alle Informationen zur Zinsumgebung der kommenden Wochen auf dem Tisch. "Jetzt, wo die Rahmenbedingungen endlich wieder klar abgesteckt sind, wird man sich wieder auf fundamentales und Einzelstories konzentrieren können", so ein Händler. Daher seien die Kursgewinne auf ganzer Breite an der Wall Street ein Signal, dass der Markt dies positiv wertet. Für Europa gehen die Strategen der Commerzbank sogar davon aus, dass eine weitere Zinserhöhung durch die EZB im Juli dann auch die letzte gewesen sein dürfte.

Die ansonsten so wichtigen Verbraucherpreise (CPI) aus der EU treten demgegenüber in den Hintergrund. Ihre Entwicklung dürfte der EZB bei ihrer Entscheidung am Vortag bereits bekannt gewesen sein, heißt es.

Verfalltag an den Terminbörsen könnte für Bewegung sorgen

Da nun keine Zinsspekulationen mehr im Raum stehen, können sich Händler auf den Großen Verfall konzentrieren. Relevante Marken in den Indizes, die den Tagesverlauf beeinflussen könnten, gibt es allerdings kaum: Der DAX ist hauptsächlich abgesichert bei 14.500 und um 15.500/600 Punkte. Dies ist zu weit vom aktuellen Kurs entfernt, um noch Einfluss auf das Tagesgeschehen zu haben. Nach oben ist die 16.800er-Marke noch etwas stärker mit Calls besetzt. Mit einem Kurssprung, der diese Marke relevant machen könnte, rechnet aber niemand im Handel.

Leicht stützend wirken Berichte über geplante Konjunkturmaßnahmen in China. Peking plant wichtige Schritte zur Wiederbelebung der schwächelnden Wirtschaft des Landes, einschließlich möglicher neuer Infrastrukturausgaben in Milliardenhöhe. Zudem seien lockerere Regeln auf der Agenda, um Immobilieninvestoren zu ermutigen, mehr Häuser zu kaufen, sagten Personen, die mit den Diskussionen vertraut sind. Nach den Zinssenkungen der People's Bank of China (PBoC) im Wochenverlauf wird erwartet, dass die Notenbank am kommenden Dienstag auch noch die Loan Prime Rate (LPR) absenken wird.

Bei den Konjunkturdaten steht die neue Konjunkturprognose der Bundesbank im Fokus. In den USA wird die Verbraucherstimmung der Uni Michigan berichtet.

Technologiewerte von Adobe gestützt

Die europäischen Technologiewerte behaupten ihre jüngsten Gewinne. Gestützt werden diese von starken Zahlen und vor allem Aussagen vom US-Softwarekonzern Adobe: "Eigentlich ist Adobe mangels Vergleichsunternehmen in Europa völlig irrelevant für uns, aber diesmal nicht", sagt ein Händler. Denn die Software-Firma begründe ihr Optimismus mit den Aussichten auf "Künstliche Intelligenz". Dies untermauere den aktuellen Kurstreiber in den USA auch mit fundamental guten Zahlen und gebe der Rally damit neuen Treibstoff.

Die Bayer-Aktie (+0,7%) wird von der Beilegung eines Rechtsstreits um Roundup mit der Staatsanwaltschaft in New York gestützt. Bayer zahlt in einem Vergleich wegen angeblich falscher Werbung für den Unkrautvernichter 6,9 Millionen Dollar. "Hier geht es zwar nur um Werbung und nicht die Krebs-Klagen, aber es zeigt, dass es selbst in den USA noch zu vernünftigen Größenordnungen bei solchen Zahlungen kommen kann", sagt ein Händler.

Solvay verlieren dagegen 1,5 Prozent. Das belgische Chemie-Unternehmen hat Einzelheiten zur künftigen Unternehmensstruktur bekanntgegeben. Die Hauptgeschäftsbereiche werden auf zwei eigenständige Unternehmen mit den bisherigen Arbeitsnamen SpecialtyCo und EssentialCo aufgeteilt. Beide Gesellschaften sollen sich als Branchenführer etablieren und eine disziplinierte Finanzpolitik verfolgen, die ihnen ein Investment Grade Rating einbringt. Hier werde auf die Analystenkonferenz gewartet, heißt es.

Die Aktien der britischen Supermarktkette Tesco verlieren nach ihrem neuen Zwischenbericht 0,6 Prozent. Die Umsätze stiegen im ersten Quartal des Fiskaljahres um 8,2 Prozent, der Jahresausblick wurde bestätigt. Die Aktie zeige sich davon wenig inspiriert, da ein Teil des Umsatzplus auf den starken Inflationsanstieg bei Lebensmitteln zurückgehe, heißt es im Handel. Lenzing büßen mit einer Kapitalerhöhung in Wien 8,3 Prozent ein.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.372,69 +0,2% 7,57 +15,3%

Stoxx-50 4.024,11 +0,4% 16,03 +10,2%

DAX 16.302,63 +0,1% 12,51 +17,1%

MDAX 27.415,80 +0,3% 85,41 +9,2%

TecDAX 3.272,28 +0,6% 20,74 +12,0%

SDAX 13.693,40 +0,3% 44,20 +14,8%

FTSE 7.661,09 +0,4% 32,83 +2,4%

CAC 7.315,97 +0,3% 25,06 +13,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,52 +0,02 -0,05

US-Zehnjahresrendite 3,75 +0,03 -0,13

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Do, 17:29 % YTD

EUR/USD 1,0944 +0,0% 1,0951 1,0928 +2,2%

EUR/JPY 154,57 +0,7% 153,94 153,54 +10,1%

EUR/CHF 0,9752 -0,1% 0,9758 0,9765 -1,5%

EUR/GBP 0,8554 -0,1% 0,8558 0,8565 -3,3%

USD/JPY 141,22 +0,7% 140,68 140,52 +7,7%

GBP/USD 1,2794 +0,1% 1,2798 1,2760 +5,8%

USD/CNH (Offshore) 7,1260 +0,1% 7,1172 7,1365 +2,9%

Bitcoin

BTC/USD 25.557,07 -0,0% 25.548,13 24.976,92 +54,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,61 70,62 -0,0% -0,01 -11,6%

Brent/ICE 75,72 75,67 +0,1% +0,05 -9,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 38,01 41,15 -7,6% -3,14 -51,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.960,06 1.957,98 +0,1% +2,08 +7,5%

Silber (Spot) 23,95 23,88 +0,3% +0,07 -0,1%

Platin (Spot) 994,40 990,50 +0,4% +3,90 -6,9%

Kupfer-Future 3,91 3,90 +0,3% +0,01 +2,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

June 16, 2023 03:49 ET (07:49 GMT)

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