18.07.2014 10:04:32

MÄRKTE EUROPA/Eskalation in der Ukraine belastet Europas Börsen

   Von Herbert Rude

   Die zunehmenden geopolitischen Risiken drücken am Freitag im frühen Handel weiter auf die Kurse an den europäischen Börsen. Der Dax fällt im frühen Handel um 0,7 Prozent auf 9.688 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,4 Prozent nach. Am deutschen Anleihemarkt als Fluchthafen vieler Anleger dürften die Renditen dagegen weiter fallen, möglicherweise noch unter die Rekordtiefstände von 1,12 Prozent für zehnjährige Bundesanleihen. Derzeit liegt sie bei 1,15 Prozent.

   "Die Situation in der Ostukraine scheint mit dem Abschuss eines zivilen Flugzeuges weiter zu eskalieren", sagt Dirk Gojny, Analyst der Essener Nationalbank. Die Sanktionen gegen Russland und die angedrohten Gegenmaßnahmen dürften auch das Wachstum in der Eurozone belasten, erwartet er. Niall Delventhal von DailyFX sieht wegen der Krise in den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen Gefahren für die Weltwirtschaft.

   Die Vorlagen aus den USA und aus Asien sind schwach. Mit den steigenden geopolitischen Risiken fällt die Risikobereitschaft der Investoren, ihr Geld in Aktien anzulegen. Dies ist auch an den Angstbarometern der Börsen abzulesen, so sprang der Volatilitätsindex VIX in den USA um 32 Prozent auf 14,54 in die Höhe.

   Einige Marktteilnehmer halten den Einfluss der geopolitischen Risiken dagegen für begrenzt: Er dürfte nur kurz sein, sagt Olivier d'Assier von Axioma. "Derzeit bedrohen sie weder die USA noch Asien oder die Erholung in der Eurozone", sagt er. Die Anleger seien wegen der bevorstehenden geldpolitischen Wende in den USA ohnehin bereit für Gewinnmitnahmen, mit der Eskalation in der Ukraine und dem Gaza-Krieg werde nun unkontrolliert der Stöpsel gezogen. "Geopolitische Risiken sind nichts Neues für die Märkte", sagt Mike Smith, Vorstandschef der ANZ-Bank. Damit müssten die Märkte immer umgehen können. Allerdings sei es noch zu früh für eine Prognose, wie stark die Flugzeugkatastrophe die Märkte drücken werde.

   Auch der gute Auftakt der Berichtssaison zum zweiten Quartal kann die Stimmung am Gesamtmarkt nicht heben, wohl aber die Kurse ausgewählter Einzeltitel. Ericsson legen nach ihrem Zwischenbericht um 8 Prozent zu. Die Societe Generale spricht von guten Quartalszahlen und bestätigt die Kaufempfehlung für die Aktie. Die Networks-Umsätze hätten die Konsensschätzungen um mehr als 50 Prozent übertroffen. Positiv heben die Analysten auch die Bruttomarge von 36,4 Prozent hervor - erwartet wurden im Konsens 35,2 Prozent. Im Fahrwasser gewinnen Alcatel 2,5 Prozent. Der europäische Branchenindex Stoxx-Technologe gewinnt gut ein Prozent und steht damit als einziger großer Branchenindex im Plus. Auch SAP legen mit Anschlusskäufen nach den guten Quartalszahlen vom Donnerstag noch etwas zu.

   Am deutschen Markt steht bei den Einzelaktien Daimler im Blick. Die Aktien des Automobilherstellers verlieren 1,9 Prozent, nachdem die Credit Suisse ihre Kaufempfehlung zurückgezogen hat und die Aktien nun nur noch mit "Neutral" bewertet. Morgan Stanley rät bei der Aktie von HeidelbergCement zum Verkauf, sie ist mit einem Abschlag von 2,6 Prozent ein weiterer Verlierer im frühen Geschäft. Berenberg macht sich laut Händlern unterdessen für Continental stark: Die Bank empfehle die Aktien des Automobilzulieferers mit einem Kursziel von 200 Euro zum Kauf. Der Kursverlust der Aktie entspricht allerdings dem des Gesamtmarkts.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do., 17.27 Uhr EUR/USD 1,3524 -0,0% 1,3527 1,3523 EUR/JPY 137,07 +0,2% 136,85 137,12 EUR/CHF 1,2143 +0,0% 1,2141 1,2144 USD/JPY 101,35 +0,2% 101,17 101,39 GBP/USD 1,7099 -0,0% 1,7099 1,7102 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/flf

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   July 18, 2014 03:35 ET (07:35 GMT)

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