26.06.2018 18:04:45
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MÄRKTE EUROPA/Erholung bleibt aus - Umschichtung in defensive Werte
FRANKFURT (Dow Jones)--Erneut im Minus sind Europas Aktienmärkte am Dienstag aus dem Handel gegangen. Nach zaghaften Erholungsversuchen im Tagesverlauf fiel der DAX zeitweise sogar unter die 12.200er-Marke. Er ging mit 0,3 Prozent Minus bei 12.234 Punkten aus dem Handel und litt damit stärker als der nicht so exportlastige Euro-Stoxx-50-Index. Dieser schloss wenig verändert bei 3.369 Zählern. Damit blieben die erhofften Schnäppchenkäufer dem Markt weiter fern. Charttechniker sehen erst bei 12.060 einen möglichen Boden für den DAX.
Vor allem konjunktursensible Branchen wie Stahl- und Autowerte wurden weiter abverkauft. Thyssenkrupp fielen um 2,7 Prozent, Daimler und VW gaben weitere 0,8 Prozent nach, BWM um 0,5 Prozent. Klar erkennbar waren nach Händlerangaben die Umschichtungen in defensive Sektoren: Beiersdorf stiegen um 2,2 Prozent, Eon und RWE gewannen 1,7 und 1,4 Prozent. Versorger führten europaweit sogar die Gewinnerliste mit an.
In Politik und Wirtschaft läuft alles schief
Den Käuferstreik begründeten Händler mit der übergeordneten Nachrichtenlage: Hier sei alles düster und nichts spreche für Aktienkäufe. So brodelt der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt USA und China weiter. Und in Europa schwächelt das Wachstum, wie der fallende Ifo-Index am Vortag deutlich zeigte.
Dazu gesellt sich die Gefahr einer neuen Eurokrise, die von der neuen Regierung in Italien ausgelöst werden könnte. Und die Aktienstrategen der Helaba warnen, dass der andauernde Flüchtlingskonflikt zwischen CDU und CSU zum Scheitern der Bundesregierung führen könnte. Dies würde auch Europa in einer ohnehin schwierigen Phase schwächen.
"Trotz der zunehmenden Eskalation in der Handelskriegsrhetorik und der starken Rückgänge an den Aktienmärkten in den letzten Tagen liegen wir immer noch deutlich über den Tiefstständen von Anfang des Jahres", warnt Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets. Der Abverkauf im DAX könnte das erste Anzeichen dafür sein, dass der Damm gebrochen sei und ein noch größerer Ausverkauf mit einem Epizentrum an den europäischen Märkten anstehe.
Defensive Werte gesucht - Versorger mit Spekulation um EDP Renovaveis hoch
Umschichtungen von institutionellen Anlegern in defensive Sektoren bestimmten das Bild: Versorger legten um 1 Prozent zu. In Lissabon stiegen EDP Renovaveis um 6,3 Prozent nach Spekulationen über ein Kaufinteresse der französischen Engie, trotz eines Dementis der Franzosen.
Auch Hochstufungen führten häufig ins Plus: So ging es im TecDAX für Wirecard 4,3 Prozent aufwärts dank einer Kaufempfehlung der UBS. Im MDAX reichte die Erhöhung von "Sell" auf "Neutral" durch die UBS, um Prosieben um 1,8 Prozent nach oben zu treiben. Die Aktien haben allerdings schon rund 18 Prozent seit Jahresbeginn verloren.
In London erholten sich die am Vortag eingebrochenen Aktien von Kreuzfahrt-Veranstalter Carnival um über 3 Prozent, nachdem Analysten die Kursverluste als übertrieben bezeichnet hatten. Carnival waren am Montag nach einer Gewinnwarnung um fast 9 Prozent abgestürzt.
Stahl- und Autowerte weiter abverkauft
Bei den geschundenen Autowerten und -zulieferern ging es dagegen weiter nach unten; Porsche waren hier Hauptverlierer mit einem Minus von 1,3 Prozent. Nur Fiat Chrysler ragten mit 2,8 Prozent Plus hervor, da das Unternehmen von einem Handelskrieg mit den USA am wenigsten betroffen wäre.
Bei Elringklinger haben nach der Gewinnwarnung vom Vortag die Analysten von Commerzbank und JPM die Kursziele gesenkt. Die Aktie gab weitere 2,8 Prozent nach. Nordex brachen nach einem "Sell" durch die Citibank um fast 7 Prozen ein. Bei den Stahlwerten büßten Klöckner & Co 7,3 Prozent ein. Zu dem Druck auf die Branche gesellte sich auch noch eine doppelte Abstufung von "Kaufen" auf "Verkaufen" durch die DZ Bank.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.368,72 -0,49 -0,0% -3,9%
. Stoxx-50 3.011,69 +2,42 +0,1% -5,2%
. Stoxx-600 377,25 +0,08 +0,0% -3,1%
Frankfurt XETRA-DAX 12.234,34 -35,99 -0,3% -5,3%
London FTSE-100 London 7.537,92 +28,08 +0,4% -0,1%
Paris CAC-40 Paris 5.281,29 -2,57 -0,0% -0,6%
Amsterdam AEX Amsterdam 547,27 +0,47 +0,1% +0,5%
Athen ATHEX-20 Athen 2.011,21 -17,61 -0,9% -3,5%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.709,84 -0,65 -0,0% -6,7%
Budapest BUX Budapest 35.352,03 +287,28 +0,8% -10,2%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.154,00 +11,33 +0,3% +6,0%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 115.806,90 +624,99 +0,5% -17,9%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 961,48 -15,16 -1,6% -6,1%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.528,75 +43,61 +0,8% +3,4%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.637,40 +19,50 +0,2% -4,1%
Mailand FTSE-MIB Mailand 21.419,27 +64,08 +0,3% +0,2%
Moskau RTS Moskau 1.113,60 -6,63 -0,6% -3,5%
Oslo OBX Oslo 803,92 +2,01 +0,3% +8,2%
Prag PX Prag 1.061,49 -4,91 -0,5% -1,6%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.529,23 -5,43 -0,4% -3,0%
Warschau WIG-20 Warschau 2.153,40 -2,50 -0,1% -12,5%
Wien ATX Wien 3.230,53 +2,97 +0,1% -3,7%
Zürich SMI Zuerich 8.477,98 +19,23 +0,2% -9,6%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.36 Uhr Mo, 17.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1674 -0,23% 1,1701 1,1685 -2,8%
EUR/JPY 128,32 -0,08% 128,26 128,12 -5,1%
EUR/CHF 1,1560 +0,09% 1,1553 1,1548 -1,3%
EUR/GBP 0,8815 +0,03% 0,8815 1,1354 -0,9%
USD/JPY 109,92 +0,16% 109,64 109,64 -2,4%
GBP/USD 1,3244 -0,26% 1,3274 1,3268 -2,0%
Bitcoin
BTC/USD 6.129,37 -2,1% 6.268,53 6.292,84 -55,1%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,68 -0,06
Deutschland 10 Jahre 0,34 0,32 -0,10
USA 2 Jahre 2,52 2,53 0,63
USA 10 Jahre 2,88 2,88 0,47
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,02 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,09 68,08 +3,0% 2,01 +18,0%
Brent/ICE 75,88 74,73 +1,5% 1,15 +16,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.261,19 1.265,61 -0,3% -4,42 -3,2%
Silber (Spot) 16,29 16,33 -0,2% -0,03 -3,8%
Platin (Spot) 868,75 867,00 +0,2% +1,75 -6,5%
Kupfer-Future 2,99 2,99 +0,2% +0,00 -10,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 26, 2018 12:05 ET (16:05 GMT)
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