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05.03.2020 18:12:50

MÄRKTE EUROPA/Erholung ausgelaufen - Kein Halten bei Continental

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Donnerstag ihre Talfahrt wieder aufgenommen. Ein milliardenschweres Notfallpaket der US-Regierung gegen das Coronavirus half genausowenig wie die Erklärung des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass seine Kreditprogramme jederzeit für Maßnahmen gegen das Coronavirus genutzt werden können. Der DAX schloss 1,5 Prozent niedriger bei 11.945 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,7 Prozent auf 3.364 Punkte nach unten.

Die Skepsis bei den Anlegern sitzt jedoch tief, wie weit diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Wirtschaft stützen zu können. Insbesondere von einer Verlangsamung des Coronavirus-Ausbruchs außerhalb Chinas kann keine Rede sein kann. Im Gegenteil: Die Nachricht, dass Italien alle Schulen und Universitäten geschlossen hat, sorgte für Verunsicherung. Kalifornien hat derweil den Notstand ausgerufen, nachdem ein am Coronavirus-Erkrankter gestorben ist.

Konjunktursensible Sektoren mussten erhebliche Verluste einstecken. So gaben Rohstoffwerte im Schnitt um 4,2 Prozent nach, der Autosektor verlor 3,4 Prozent und Banken 2,8 Prozent.

Auch der Luftfahrtsektor wurde gemieden. Im DAX verloren Lufthansa 3,7 Prozent, an der Pariser Börse ging es für Air France-KLM gleich um 11,2 Prozent nach unten. Air France-KLM gilt unter Analysten als das schwächste Glied im europäischen Luftfahrtsektor unter den großen Gesellschaften. Mit der britischen Regionalfluggesellschaft Flybe hat das erste Unternehmen aus dem Sektor wegen der Coronovirus-Krise Insolvenz angemeldet.

IATA hebt Prognose für Umsatzeinbußen massiv an

Die Luftverkehrsvereinigung IATA erwartet Umsatzeinbußen für die Branche im laufenden Jahr von 113 Milliarden Dollar. Erst vor knapp zwei Wochen hatte IATA eine Schätzung von 30 Milliarden Dollar genannt.

Belastet vom schwächeren Automarkt und einer Milliardenabschreibung hat Continental (minus 12,4 Prozent) vergangenes Jahr bei stabilen Umsätzen einen hohen Verlust verzeichnet. Der Fehlbetrag fiel mit 1,23 Milliarden Euro zudem deutlich höher aus als am Markt befürchtet. Den Aktionären will der DAX-Konzern aber trotz des Verlusts eine Dividende von 4,00 Euro nach 4,75 Euro je Aktie im Vorjahr zahlen. Für das laufende Jahr rechnet der Autozulieferer mit keiner Besserung.

Nach gemischten Ergebnissen gaben Prosieben um 7,1 Prozent nach. Aber auch andere Unternehmen aus dem Sektor überzeugten nicht: ITV brachen um 12 Prozent ein. Der britische TV-Sender warnt nun, dass der Umsatz im April um rund 10 Prozent fallen könnte, nachdem Unternehmen aus der Reisebranche Werbekampagnen zunächst gestrichen haben.

Die Henkel-Aktie verlor 5,2 Prozent. Die UBS sprach von einer enttäuschenden EBIT-Marge. Alle Sparten seien als Folge des Restrukturierungsplans hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Konzernumbau habe höhere Investitionen zur Folge und wirke sich außerdem operativ negativ aus.

Vonovia hat im abgelaufenen Jahr operativ mehr verdient und den oberen Rand der eigenen Gewinn-Prognose übertroffen. Allerdings zeigt der Ausblick nach Einschätzung von Jefferies die Belastung durch den Mietendeckel. Die Aktie gewann dennoch 0,3 Prozent. Merck KGaA gewannen nach besseren Zahlen 0,3 Prozent.

"Stay-at-home"-Aktien gefragt

"Stay at Home"-Aktien waren tendenziell gefragt. "Man sucht sich gerade Unternehmen zusammen, die davon profitieren, dass Menschen in Zukunft häufiger im Haus bleiben", sagte ein Händler. Hellofresh gewannen 5,2 Prozent. Teamviewer, ein Anbieter von Videokonferenzen, legten um 2,2 Prozent zu.

Aviva hielten sich mit einem Plus von 0,4 Prozent sehr gut. Das operative Ergebnis ist laut Citigroup um 3 Prozent über den Marktschätzungen ausgefallen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.363,58 -1,67 -56,98 -10,19

Stoxx-50 3.137,94 -1,13 -35,73 -7,79

DAX 11.944,72 -1,51 -182,97 -9,84

MDAX 25.679,69 -1,58 -411,64 -9,30

TecDAX 2.912,00 -1,32 -38,92 -3,41

SDAX 11.382,42 -1,99 -230,59 -9,03

FTSE 6.705,43 -1,62 -110,16 -9,64

CAC 5.361,10 -1,90 -103,79 -10,32

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,69 -0,05 -0,93

US-Zehnjahresrendite 0,93 -0,13 -1,75

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:40 Uhr Mi, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1203 +0,63% 1,1138 1,1136 -0,1%

EUR/JPY 119,36 -0,32% 119,51 119,55 -2,1%

EUR/CHF 1,0629 -0,22% 1,0653 1,0646 -2,1%

EUR/GBP 0,8658 +0,07% 0,8648 0,8692 +2,3%

USD/JPY 106,54 -0,96% 107,30 107,36 -2,1%

GBP/USD 1,2940 +0,57% 1,2880 1,2810 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9393 +0,23% 6,9340 6,9215 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.096,76 +3,99% 8.917,76 8.684,26 +26,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 46,70 46,78 -0,2% -0,08 -22,7%

Brent/ICE 50,80 51,13 -0,6% -0,33 -21,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.663,05 1.636,85 +1,6% +26,20 +9,6%

Silber (Spot) 17,35 17,25 +0,6% +0,10 -2,8%

Platin (Spot) 864,30 876,60 -1,4% -12,30 -10,4%

Kupfer-Future 2,58 2,59 -0,3% -0,01 -8,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.cm

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2020 12:12 ET (17:12 GMT)

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