09.12.2015 13:19:48
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MÄRKTE EUROPA/Dezember mausert sich zum üblen Börsenmonat
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Jahresendrally adé? Dax und Co loten am Mittwochmittag neue Tiefstände aus, erholen sich aber anschließend wieder etwas. Der deutsche Aktienindex ist erstmals seit sieben Wochen vorübergehend wieder unter 10.600 Punkte gefallen. Seit Monatsbeginn belaufen sich die Verluste des DAX auf 7 Prozent. Am Mittag gibt der DAX um 0,1 Prozent auf 10.665 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert ebenfalls 0,1 Prozent auf 3.294 Zähler. Bundesanleihen als sicherer Hafen legen dagegen leicht zu.
Als Belastungsfaktor verweisen Händler auf den festen Euro. Dieser hat seit dem Vortag zum US-Dollar um einen US-Cent aufgewertet und wird am Mittag mit 1,0923 Dollar gehandelt. "Heute fällt eine Erholung schwer, die positiven Impulse fehlen, die Verunsicherung überwiegt", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. "Große Banken heben ihre Kursziele für den Euro-Wechselkurs zum Dollar an, die Wahrscheinlichkeit für die Parität des Euro zum Dollar ist gesunken", fügt der Stratege hinzu.
Im Zaum gehalten wird der DAX auch von den Kursverlusten des Schwergewichts Bayer. Die Aktie ist im Leitindex mit rund 10 Prozent der schwerste Wert und drückt mit einem Abschlag von 2,1 Prozent etwas auf den DAX. Sie wird laut Händlern von einem Pressebericht belastet, wonach die europäische Arzneizulassungsbehörde EMA eine für die Zulassung des Blutgerinnungshemmers Xarelto verantwortliche Studie unter die Lupe nimmt. Bayer kooperiert nach eigenen Angaben mit den zuständigen Behörden.
VW steigen um 4 Prozent und sind damit größter Gewinner im DAX. Volkswagen hat mitgeteilt, dass bislang keine rechtswidrigen Veränderungen bei Angaben zu Verbrauch und CO2-Werten festgestellt worden seien. Die ursprünglich veröffentlichte Anzahl von etwa 800.000 Fahrzeugen habe sich nicht bestätigt, ebensowenig wie die anfangs erwartete Belastung des Ergebnisses von 2 Milliarden Euro.
Der Ölpreis hat sich nach dem Einbruch vom Vortag ein wenig stabilisiert. Der Preis für ein Barrel Brent steigt um 1 Prozent auf 40,70 US-Dollar. Daten zu den Öllagerbeständen in den USA dürften am Nachmittag dem Ölpreis kurzfristig den Weg weisen. "Entweder die Stabilisierung dehnt sich dann aus oder sie fällt in sich zusammen", sagt ein Marktteilnehmer zum Ölpreis. Die Baisse war am Dienstag in neue Siebenjahrestiefs gemündet.
Kein halten auf dem Weg nach unten kennt die Aktie des Bergwerkskonzerns Anglo American. Nach einem Kurseinbruch von gut 12 Prozent am Vortag fällt dieser um weitere 10,5 Prozent. Der US-Broker Jefferies hat die Aktie auf "Underperform" gesenkt. Anglo American stehe vor gewaltigen Schulden und bewege sich in einem launischen Metallmarkt, argumentieren die Analysten. Richard Klijnstra, Fondsmanager von Kempen Capital Management, rechnet damit, dass das Kreditrating von Anglo American auf "Ramsch" gesenkt wird.
Mit thyssenkrupp und Arcelor-Mittal stehen die Kurse zweier Stahlhersteller unter Druck. Thyssenkrupp verlieren 1,7 Prozent und Arcelor-Mittal 4 Prozent. Beide Papiere waren schon am Dienstag im Sog der einbrechenden Rohstoffpreise unter Druck geraten.
KPN steigen in Amsterdam 1,5 Prozent. Das Wall Street Journal berichtet, der niederländische Telekommunikationskonzern könnte ein mögliches Übernahmeziel des französischen Wettbewerbers Orange werden. In Paris geben die Aktien der Franzosen um 0,6 Prozent nach.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.294,32 -0,10% Stoxx-50 3.099,97 -0,13% DAX 10.666,67 -0,06% FTSE 6.141,43 +0,10% CAC 4.665,54 -0,35% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,69% -8DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 17.13 Uhr EUR/USD 1,0918 -0,06% 1,0924 1,0875 EUR/JPY 133,92 -0,10% 134,05 133,67 EUR/CHF 1,0828 -0,08% 1,0836 1,0808 USD/JPY 122,66 -0,03% 122,70 122,92 GBP/USD 1,5058 0,19% 1,5029 1,4992 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/flf
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December 09, 2015 06:49 ET (11:49 GMT)
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Bayer AG (spons. ADRs) | 5,15 | 0,00% | |
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Orange S.A. (ex France Télécom) | 10,28 | -0,24% | |
thyssenkrupp AG | 4,15 | 0,10% | |
Volkswagen (VW) St. | 96,50 | -0,26% |
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