14.12.2012 18:57:34

MÄRKTE EUROPA/Deutsche-Bank-Aktie fällt auf Monatstief

Von Benjamin Krieger Vor dem nahen Weihnachtsfest erlebt die Deutsche Bank eine böse Bescherung nach der anderen. Nach Libor-Skandal, Ermittlungen wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und hohen Sonderbelastungen hat Deutschlands größtes Geldhaus nun auch noch den Kirch-Prozess verloren. Der Bank droht die Zahlung von Schadenersatz, womöglich in Milliardenhöhe. Die Aktie der Deutschen Bank büßte daraufhin 2,1 Prozent ein und fiel auf den tiefsten Stand seit einem Monat. In den vergangenen sechs Sitzungen hat die Aktie 6,5 Prozent verloren.

   Das Oberlandesgericht München hat nach einem zehn Jahre dauernden Rechtsstreit eine Mitverantwortung der Deutschen Bank unter dem früheren Vorstandssprecher Rolf Breuer für den finanziellen Untergang des Medienkonzerns von Leo Kirch festgestellt. Über die Höhe des Schadenersatzes hat das Gericht jedoch noch nicht entschieden.

   Dax rettet ein kleines Plus

   Der DAX schaffte indes nach einem lustlosen Handel noch ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 7.596 Punkte. Der Index ist in den vergangenen vier Wochen um fast 650 Punkte oder mehr als neun Prozent gestiegen, am Mittwoch per Schlusskurs auf den höchsten Stand seit fast fünf Jahren. Der Euro-Stoxx-50 stieg um drei Punkte auf 2.631. Die Leitindizes der europäischen Börsen bewegten sich den ganzen Tag über kaum von der Stelle. Auch die im November stärker als erwartet gestiegene US-Industrieproduktion konnte die in den vergangenen Wochen heiß gelaufenen Kurse nicht mehr befeuern.

   Die Konjunktur in Europa schwächelt derweil weiter. Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone im Dezember deuten in der Mehrzahl weiter auf einen Rückgang der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal hin. "Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone liegt den elften Monat in Folge im Schrumpfungsbereich. Das zeigt, dass die Konjunktur in der Eurozone von einer durchgreifenden Erholung weit entfernt ist", sagt Annalisa Piazza von Newedge.

   Der Euro zog trotzdem im späten Handel zum US-Dollar an auf 1,3166. Das ist der höchste Stand seit drei Monaten. Eugen Keller vom Bankhaus Metzler nannte drei Gründe für die Stärke der Gemeinschaftswährung bzw die Schwäche des Dollar: Zum Einen haben laut der EZB seit Sommer die Spannungen im Finanzsystem nachgelassen. Zum Anderen flössen zum Jahresende oftmals im Dollar-Raum investierte Mittel zurück in die Eurozone. Und schließlich habe die US-Politik die Fiskalklippe noch immer nicht umschifft.

   Alcatel steigt Dank Großkredit

   In Paris zogen die Aktien von Alcatel-Lucent um 7 Prozent an. Der Telekomausrüster hat sich von den beiden Großbanken Credit Suisse und Goldman Sachs Kredite über 1,6 Milliarden Euro gesichert. "Dieses Geld ist essentiell, damit das Unternehmen die Trendwende schaffen kann", sagte ein Händler. Mit dem Kredit sei der Fortbestand des Unternehmens bis auf Weiteres gesichert. Alcatel-Aktien haben seit Jahresbeginn 30 Prozent an Wert verloren.

   Papiere des Gesundheitskonzerns Fresenius legten um 1,2 Prozent zu. Die Bad Homburger wollen sich von ihrer defizitären Tochtergesellschaft Fresenius Biotech trennen. Analysten werten diese Entscheidung positiv, denn Biotech habe die Ergebnisse des Mutterkonzerns über ein Jahrzehnt lang belastet.

   ProSiebenSat.1 hat das skandinavische TV-Geschäft an den US-Wettbewerber Discovery für 1,33 Milliarden Euro verkauft. Den Aktionären, darunter die beiden Großaktionäre KKR und Permira, winkt nun eine Dividende von 5,60 Euro je Aktie. Die Aktie stieg um 1,8 Prozent.

   Europäische Schlussstände von Freitag, den 14. Dezember 2012:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2630,54 2,88 +0,1% 13,6 Stoxx-50 2588,33 -4,88 -0,2% 9,2 Stoxx-600 279,40 -0,23 -0,1% 14,2 Frankfurt XETRA-DAX 7596,47 14,49 +0,2% 28,8 London FTSE-100 5921,76 -7,85 -0,1% 6,3 Paris CAC-40 3643,28 0,15 0% 15,3 Amsterdam AEX 344,39 0,56 +0,2% 10,2 Athen ATHEX-20 298,71 -0,21 -0,1% 12,8 Brüssel BEL-20 2457,80 15,24 +0,6% 18,0 Budapest BUX 17848,59 30,57 +0,2% 5,2 Helsinki OMXH-25 2219,05 4,62 +0,2% 14,3 Istanbul ISE NAT. 30 95215,76 -1004,91 -1,0% 54,3 Kopenhagen OMXC-20 498,76 1,00 +0,2% 27,9 Lissabon PSI 20 5615,41 9,90 +0,2% 2,4 Madrid IBEX-35 8017,10 7,00 +0,1% -6,3 Mailand FTSE-MIB 15908,09 41,80 +0,3% 5,4 Moskau RTS 1499,28 3,42 +0,2% 8,5 Oslo OBX 413,27 -0,69 -0,2% 15,6 Prag PX 1008,02 5,84 +0,6% 10,6 Stockholm OMXS-30 1098,08 5,96 +0,5% 11,2 Warschau WIG-20 2536,80 18,00 +0,7% 18,3 Wien ATX 2367,17 -2,63 -0,1% 25,1 Zürich SMI 6902,51 -17,03 -0,2% 16,3

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.55 Uhr EUR/USD 1,3157 0,36% 1,3110 1,3077 EUR/JPY 109,7787 -0,01% 109,7933 109,2602 EUR/CHF 1,2076 -0,06% 1,2083 1,2085 USD/JPY 83,4470 -0,34% 83,7330 83,5500 GBP/USD 1,6161 0,14% 1,6138 1,6128 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com DJG/bek/flf (END) Dow Jones Newswires

   December 14, 2012 12:27 ET (17:27 GMT)

   Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 27 PM EST 12-14-12

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