15.06.2016 18:51:53
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MÄRKTE EUROPA/Der Ausverkauf nimmt eine Auszeit
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Ausverkauf an Europas Börsen ist am Mittwoch vorerst gestoppt. Wie schon nach den heftigen Kurskorrekturen im Februar und im April konnten sich die Börsenkurse auf deutlich niedrigerem Kursniveau stabilisieren. Der Dax stieg um 0,9 Prozent auf 9.607 Punkte und der Euro-Stoxx-50 rückte um 1,2 Prozent auf 2.830 Punkte vor. Bis auf die Athener Börse meldeten alle Handelsplätze Kursgewinne.
"Aber viel Luft nach oben ist nicht drin", sagte ein Händler. Vor allem seien viele Investoren falsch positioniert vor dem wichtigen Verfalltermin an den Derivatebörsen am Freitag. Nach diesem Termin dürfte es deshalb wieder einen großen Bedarf an Absicherungen geben, prognostiziert der Händler, was für neuerliche Kursverluste spreche.
Den nächsten fundamentalen Impuls setzt die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend. Eine Zinserhöhung dürfte vom Tisch sein nach zuletzt schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Die Frage, wann und wie oft die Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr erhöht, dürfte die Finanzmärkte zumindest kurzfristig dominieren und das Schreckgespenst Brexit etwas in den Hintergrund rücken lassen.
Devisen und Anleihen stehen quasi still Auch im Währungshandel war Abwarten die Devise vor der Fed-Sitzung. Die drei großen Wechselkurspaare Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen bewegten sich kaum von der Stelle. Die Gemeinschaftswährung wertete zum Dollar auf 1,1245 leicht auf von Kursen um 1,12 im asiatischen Handel. Das britische Pfund, das zuletzt unter dem wahrscheinlicher gewordenen Brexit gelitten hat, erholte sich etwas zu Dollar und Euro.
Bundesanleihen legten leicht zu. Die Rendite zehnjähriger deutscher Papiere lag am Abend minimal im negativen Zinsbereich. Das extrem niedrige Renditeniveau spiegelt sich auch in Neuemissionen wider. Bei einer Auktion zehnjähriger Bundesanleihen am Vormittag fiel die Durchschnittsrendite auf ein Rekordtief von 0,01 Prozent. Von den angebotenen vier Milliarden Euro nahmen Investoren angesichts der niedrigen Verzinsung lediglich 3,3 Milliarden Euro auf die Bücher.
Der Goldpreis fiel leicht auf 1.284 Dollar. Der Ölpreis gab nach. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verlor 1 Prozent auf 49,30 Dollar. Zulegen konnten dagegen die Preise für Industriemetalle. Aluminium, Kupfer, Nickel und Zink stiegen um 1,3 bis 2,1 Prozent. An den Aktienmärkten sorgte das für Käufe im Rohstoffsektor. Dieser lag mit einem Plus von 3,6 Prozent unter den Sektoren klar vorn.
Kurs der Deutschen Bank entfacht Strohfeuer Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität der Deutschen Bank bestätigt, der Ausblick ist stabil. Der Kurs der Deutschen Bank legte daraufhin in der Spitze um 4 Prozent zu, schloss am Ende jedoch nur 1 Prozent fester. "An den vielen Baustellen der Deutschen Bank ändert der Kommentar von Fitch wenig bis gar nichts", meinte ein Händler.
Siemens und die spanische Gamesa haben beim milliardenschweren Zusammenschluss ihrer Windkraftaktivitäten offenbar den Durchbruch geschafft. Beide Konzerne stehen kurz davor, den lang erwarteten Deal zu verkünden, aus dem der weltgrößte Hersteller von Windturbinen hervorgehen wird, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Gamesa stiegen um 3 Prozent und Siemens um 1,8 Prozent.
Spekulation um Übernahme treibt KUKA hoch Bei den Nebenwerten stiegen Kuka um 3,5 Prozent. Das Übernahmeangebot der chinesischen Midea für den Roboterbauer Kuka sorgt für Kritik einerseits und Spekulationen andererseits. Beobachter bringen andere Bieter aus der Branche für Kuka ins Spiel, etwa den Schweizer Industriekonzern ABB.
Eine Abstufung durch den US-Broker Jefferies drückte den Stada-Kurs um 3,3 Prozent nach unten.
Der französische Industriekonzern Schneider Electric und der britische Software-Hersteller Aveva kommen nicht zusammen. Die Unternehmen haben Gespräche über einen Einstieg der Franzosen bei Aveva und ein Zusammenlegen der Software-Aktivitäten bereits zum zweiten Mal ergebnislos abgebrochen. Während Aktien von Schneider Electric um 2,1 Prozent zulegten, brachen Aveva um 12 Prozent ein.
In Madrid stiegen Inditex um 5,5 Prozent. Der Bekleidungsriese, zu dem unter anderen die Marke Zara gehört, hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Inditex hat den Nettogewinn im ersten Quartal um gut 6 Prozent erhöht.
In Stockholm legten H&M um 2,3 Prozent zu. Die Schweden haben den Absatz im Mai um 9 Prozent angekurbelt. Schwedische Medienberichte über einen Stellenabbau beim Mobilfunkausrüster Ericsson trieben den Kurs um 7,8 Prozent nach oben.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.830,30 +33,12 +1,2% -13,4% Stoxx-50 2.704,64 +23,74 +0,9% -12,8% Stoxx-600 323,63 +3,10 +1,0% -11,5% XETRA-DAX 9.606,71 +87,51 +0,9% -10,6% FTSE-100 London 5.980,87 +57,34 +1,0% -4,2% CAC-40 Paris 4.171,58 +41,25 +1,0% -10,0% AEX Amsterdam 419,55 +0,47 +0,1% -5,0% ATHEX-20 Athen 154,78 -6,01 -3,7% -15,6% BEL-20 Bruessel 3.321,71 +15,12 +0,5% -10,2% BUX Budapest 26.318,09 +487,09 +1,9% +10,0% OMXH-25 Helsinki 3.134,23 +35,78 +1,2% -6,7% ISE NAT. 30 Istanbul 93.706,48 +610,65 +0,7% +4,8% OMXC-20 Kopenhagen 926,29 +7,09 +0,8% -8,7% PSI 20 Lissabon 4.463,46 +0,63 +0,0% -16,0% IBEX-35 Madrid 8.250,80 +124,10 +1,5% -13,6% FTSE-MIB Mailand 16.513,97 +242,62 +1,5% +1,5% RTS Moskau 910,08 +9,89 +1,1% +20,2% OBX Oslo 527,15 +2,05 +0,4% -2,2% PX-GLOB Prag 1.065,85 +12,15 +1,2% -14,1% OMXS-30 Stockholm 1.304,09 +30,12 +2,4% -9,9% WIG-20 Warschau 1.772,91 +10,30 +0,6% -4,6% ATX Wien 2.124,27 +29,25 +1,4% -11,4% SMI Zuerich 7.679,49 +40,72 +0,5% -12,9%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.05 Uhr Di, 17.13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1241 +0,37% 1,1200 1,1210 +3,5% EUR/JPY 118,99 +0,02% 118,96 118,74 -6,7% EUR/CHF 1,0839 +0,23% 1,0814 1,0798 -0,4% GBP/EUR 1,2615 -0,10% 1,2628 1,2584 -7,1% USD/JPY 105,84 -0,36% 106,23 105,94 -9,8% GBP/USD 1,4181 +0,25% 1,4145 1,4106 -3,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,32 48,49 -0,4% -0,17 +16,9% Brent/ICE 49,46 49,83 -0,7% -0,37 +17,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,55 1.289,55 -0,4% -5,00 +21,1% Silber (Spot) 17,47 17,50 -0,1% -0,02 +26,4% Platin (Spot) 979,00 975,50 +0,4% +3,50 +9,8% Kupfer-Future 2,09 2,04 +2,4% +0,05 -2,7% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/ros
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June 15, 2016 12:20 ET (16:20 GMT)
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