04.06.2021 12:31:48

MÄRKTE EUROPA/DAX verteidigt vor US-Arbeitsmarkt Rally-Gewinne

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen tendieren am Freitagmittag kaum verändert. Der DAX steht mit 15.634 Punkten praktisch auf dem Schlussstand vom Donnerstag und nur knapp unter dem jüngsten Rekordstand von 15.685 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 bröckelt um 0,1 Prozent auf 4.076 Punkte ab. Bei überschaubarer Nachrichtenlage richten sich die Blicke auf die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag.

Die Spannung bei den Daten ist diesmal besonders hoch nach dem "Prognose-Debakel" der Volkswirte bei der letzten Veröffentlichung. Händler betonen daher, man könne zwar "rechnerisch immer einen Konsens ausrechnen", dieser spiegele aber keine Verbreitung in der Marktmeinung wider. "Jedes Institut dürfte mit seinen hauseigenen Schätzungen arbeiten", so ein Teilnehmer.

Stundenlöhne bei US-Arbeitsmarktdaten im Blick - "Blutbad befürchtet"

Der Konsens am Freitag geht für Mai von 671.000 neuen Stellen nach 266.000 im April aus. "Die Flüsterschätzungen liegen aber um 800.000 und das bei einer Bandbreite von 600.000 bis über 1 Million", heißt es. Besonders werde auf die Entwicklung der Stundenlöhne geschaut: Denn für viele Jobs müssten schon "Welcome"-Prämien von vielen hundert Dollars bezahlt werden, noch zusätzlich zu höheren Löhnen, um sie überhaupt zu besetzen. Einige Volkswirte befürchten, dass steigende Löhne eine Inflationsspirale auslösen könnten, wie dies in den 70er-Jahren der Fall war.

"Bei hohen Inflationsindikatoren ist ein Ausverkauf an den Anleihenmärkten möglich, es droht sogar ein regelrechtes Blutbad", sagt ein Marktteilnehmer. Im Vorfeld des Arbeitsmarktberichts treten aber auch die Kurse der deutschen Langläufer auf der Stelle.

Gewinner eines solchen Szenarios wäre dann wohl der Dollar. Dieser zieht aktuell noch etwas an, der Euro fällt auf 1,2115 Dollar.

Bei den europäischen Branchen führen die rohstoffnahen Basic Resources mit einem Plus ihres Stoxx-Branchenindex von 0,5 Prozent die Gewinnerseite an, sie gelten als Profiteure höherer Inflation. Auf der anderen Seite verliert der Index der Banken 0,4 Prozent und der Index der Telekom-Aktien 0,3 Prozent. Das zeigt aber auch, dass die Ausschläge insgesamt - noch - sehr gering sind.

Im DAX setzen BMW ihren Aufschwung mit einem Plus von 1,4 Prozent fort. Auf der anderen Seite fallen MTU um 1,5 Prozent.

Generali soll Interesse an NN-Vermögensverwaltung haben

Unternehmensnachrichten sind rar und bewegen kaum oder gar nicht. Laut Medienberichten soll Generali (+0,2%) ein Interesse an der Vermögensverwaltung des holländischen Versicherers NN Group (+0,3%) haben. Die Italiener könnten dafür 1,5 Milliarden Euro bieten, heißt es.

Vivendi zeigen sich derweil wenig bewegt von Verkaufsgesprächen über einen Anteil von 10 Prozent an UMG. Die Aktien fallen um 0,7 Prozent. Der Börsenmantel Pershing Square hat Gespräche bestätigt. Im Raum stünde ein Preis um die 4 Milliarden Dollar für den Anteil.

Mit weiter steigenden Kursen bei den Immobilienaktien rechnen Händler in den kommenden Wochen. Der Übernahmeversuch von S Immo durch Immofinanz zeige, dass die Konzentrationswelle in der Immobilienwirtschaft ungebremst weitergehe. "Nach der Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia und den ersten Diskussionen über eine Normalisierung der Zinsen war das erwartet worden", so ein Händler. In Wien hatte am Vorabend S Immo (+0,2%) das Angebot von Immofinanz (+0,6%) für 22,25 Euro je Aktie als "unattraktiv" abgelehnt. Vonovia steigen am Mittag um 1,1 Prozent.

Auto1 steigen in den MDAX auf

Stützend auf Auto1 wirkt die Aufnahme in den MDAX, heißt es im Handel. Bereits die Aufnahme in den Stoxx-600 sei gut für die Nachfrage durch ETFs und Institutionelle Investoren gewesen. "Das hätte bestimmt zu steigenden Kursen geführt, wenn sie am Mittwoch nicht die Stimmung durch diese Platzierung verdorben hätten", meint ein Händler. Die Platzierung von 4,6 Prozent des Kapitals durch Altinvestoren habe Vertrauen beschädigt, die Aktien seien daher nun in einem Abwärtstrend und würden sogar noch unterhalb des Platzierungspreises von 41 Euro gehandelt. Auto1 gewinnen 2,1 Prozent auf 39,52 Euro.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.076,09 -0,08 -3,15 14,73

Stoxx-50 3.474,62 0,08 2,83 11,79

DAX 15.634,40 0,01 1,73 13,96

MDAX 33.469,55 0,01 4,17 8,68

TecDAX 3.349,59 -0,15 -5,04 4,26

SDAX 16.262,61 0,26 41,53 10,14

FTSE 7.047,14 -0,24 -17,21 9,35

CAC 6.506,07 -0,03 -1,85 17,20

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,19 0,00 -0,43

US-Zehnjahresrendite 1,62 0,00 -1,06

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:09 Uhr Do, 18:37 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2115 -0,10% 1,2117 1,2123 -0,8%

EUR/JPY 133,41 -0,27% 133,48 133,68 +5,8%

EUR/CHF 1,0958 -0,00% 1,0957 1,0968 +1,4%

EUR/GBP 0,8577 -0,25% 0,8592 0,8595 -4,0%

USD/JPY 110,12 -0,16% 110,23 110,27 +6,6%

GBP/USD 1,4124 +0,15% 1,4092 1,4104 +3,4%

USD/CNH (Offshore) 6,4066 +0,13% 6,3999 6,3993 -1,5%

Bitcoin

BTC/USD 36.857,01 -4,95% 37.873,51 38.879,26 +26,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,02 68,81 +0,3% 0,21 +42,3%

Brent/ICE 71,61 71,31 +0,4% 0,30 +39,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.870,32 1.870,30 +0,0% +0,02 -1,5%

Silber (Spot) 27,38 27,48 -0,4% -0,10 +3,7%

Platin (Spot) 1.154,70 1.161,50 -0,6% -6,80 +7,9%

Kupfer-Future 4,48 4,46 +0,4% +0,02 +27,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 04, 2021 06:31 ET (10:31 GMT)

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