MÄRKTE EUROPA/DAX unter 10.000 - Starke Ausschläge bei Einzeltiteln

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen haben die Erholungsrally an Europas Börsen am Dienstag beendet. Der Dax gab um 0,8 Prozent auf 9.981 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,6 Prozent nach unten auf 2.931 Punkte. Damit lösten sich die Kurse nach guten Zwischenberichten der US-Unternehmen Johnson & Johnson sowie Goldman Sachs allerdings auch von den Tagestiefstständen.

   Die Zahlen der europäischen Berichtsunternehmen waren am Morgen lediglich gemischt ausgefallen. Während die Titel des Chemiekonzerns Akzo Nobel um 4,3 Prozent absackten, sprangen die Papiere des deutschen Internet-Händlers Zalando um knapp 22 Prozent nach oben. "Vieles riecht nun nach einer Seitwärtsbewegung", sagte ein Händler. Denn derzeit fehlten die Treiber für deutlich höhere Kurse am Gesamtmarkt.

Akzo belastet Chemiesektor in Europa Angeführt wurden die Verlierer in Europa von den Rohstoff-Aktien, deren Branchenindex im Stoxx um 2,4 Prozent fiel. Auf die Stimmung drückten enttäuschende Produktionszahlen von Rio Tinto, die um 3,5 Prozent nachgaben.

   Der Chemie-Sektor schloss 0,8 Prozent im Minus, Hauptverlierer waren hier Akzo Nobel nach einem als pessimistisch aufgenommenen Ausblick. Die Quartalszahlen seien mit einem EBIT-Anstieg von fast 9 Prozent zwar ordentlich ausgefallen, dies gehe jedoch auf Kostensenkungsmaßnahmen zurück, hieß es. "Der Analystencall ist nicht so gut gelaufen, der Ausblick wird als viel zu vage aufgenommen", sagte ein Händler.

   Bayer fielen um 1,2 Prozent, nachdem Monsanto auch das neue erhöhte Bayer-Angebot von 125 Dollar je Monsanto-Aktie als zu niedrig zurückgewiesen hatte.

Gegen Fiat Chrysler wird in den USA ermittelt Fiat reagierten mit Abschlägen von 3,4 Prozent auf die Ermittlungen der US-Behörden wegen angeblich zu hoch ausgewiesener Absatzzahlen. Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC gehen Hinweisen eines Autohändlers aus Illinois nach, laut denen der US-italienische Konzern seine monatlichen Absatzzahlen frisiert haben soll. Der Händler verklagte Fiat Chrysler bereits im Januar. Das Unternehmen belohne die Verkaufsprofis dafür, Absatzzahlen zu manipulieren. Fiat Chrysler bezeichnete die Klage des Händlers im März als "gegenstandslos".

   Der US-Markt ist für Fiat Chrysler von besonderer Bedeutung und der wichtigste Gewinnträger für den Automobilkonzern. Fiat Chrysler weist seit 75 Monaten in Folge kontinuierliche Absatzzuwächse im Vorjahresvergleich aus.

Zalando fliegen nach Zahlen Sehr gut kamen die Zahlen von Zalando im Handel an. Bislang sei immer die Margenschwäche kritisiert worden, sagte ein Händler. Ende vergangenen Jahres war die Margenprognose sogar gesenkt worden. Nun wurde sie erhöht. Die EBIT-Marge für das Gesamtjahr wird nun bei zwischen 4,0 und 5,5 Prozent gesehen, zuvor lag sie bei 3,0 bis 4,5 Prozent. Die Prognose für das Umsatzplus wurde mit 20 bis 25 Prozent bestätigt. Der Kurs schnellte um 21,7 Prozent in die Höhe.

   Weiter ging die Rekordjagd bei adidas. Am Dienstag stieg der Kurs um 1,1 Prozent auf 132,65 Euro.

   Positiv für die Kion-Aktie werteten Händler den schnellen Vollzug der Kapitalerhöhung vom Vorabend. "Das ging ja völlig geräuschlos vor sich", sagte ein Händler. Angesichts des Kaufs des Fabrikausrüsters Dematic habe der Markt zwar mit einer Kapitalerhöhung gerechnet, kaum aber damit, dass sie so schnell und zu so guten Konditionen durchgeführt werden wird. Der Platzierungspreis von 46,44 Euro habe ohne den üblichen Discount sogar 1 Cent über dem Xetra-Schluss vom Vorabend gelegen. Kion gewannen 5,2 Prozent. Im SDAX waren König & Bauer gesucht, sie stiegen um gut 8 Prozent und näherten sich dem kürzlich aufgestellten Allzeithoch.

   Stark zeigten sich auch Evotec. Im Rahmen der aktuellen Halbjahreszahlen hat EVOTEC eine Verdoppelung des bereinigten EBITDA angekündigt und ihn mit steigenden Margen begründet. Gleichzeitig wurde auch ein positiver Ausblick auf den Rest des Jahres gegeben. Der Kurs stieg im TecDax um knapp 5,5 Prozent. Dagegen fielen Carl Zeiss Meditec um 6,6 Prozent, nachdem die Commerzbank den Titel auf "Halten" zurückgestuft hatte.

Bund-Future 166,54 7 7,4

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:58 Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1015 -0,46% 1,1065 1,1080 +1,4% EUR/JPY 116,9278 -0,19% 117,1453 117,62 -19,5% EUR/CHF 1,0853 -0,24% 1,0878 1,0883 -0,2% EUR/GBP 0,8386 +0,35% 0,8377 1,2006 +13,9% USD/JPY 106,13 +0,24% 105,87 106,13 -9,6% GBP/USD 1,3136 -0,54% 1,3208 1,3298 -10,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,93 45,24 -0,7% -0,31 +7,3% Brent/ICE 46,96 46,96 0% 0,00 +9,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.332,32 1.326,00 +0,5% +6,32 +25,6% Silber (Spot) 19,93 20,06 -0,6% -0,13 +44,2% Platin (Spot) 1.094,45 1.097,50 -0,3% -3,05 +22,8% Kupfer-Future 2,26 2,23 +1,2% +0,03 +5,1% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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   July 19, 2016 11:56 ET (15:56 GMT)

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