05.11.2020 18:17:41
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MÄRKTE EUROPA/DAX über 12.500 Punkten - Warten auf die Fed
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag erneut nach oben. Die Investoren warteten weiter auf das Ende des Wahlkrimis in den USA, wobei es immer mehr nach einem Sieg des demokratischen Herausforderers Joe Biden aussieht. Je länger die Auszählung zum Beispiel in Pennsylvania voranschreitet, desto kleiner wird der Vorsprung von US-Präsident Trump. Aber auch in Georgia und North Carolina gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sollten die Republikaner allerdings den Senat verteidigen, wäre das laut Marktteilnehmern aus Sicht der Börsen positiv, weil Biden dann nicht "durchregieren" könne und die Republikaner geplante Steuererhöhungen verhindern könnten.
Da auf Grund der politischen Machtverteilung ein großes und schnelles Fiskalpaket etwas unwahrscheinlicher erscheint, wird spekuliert, dass die US-Notenbank nach Handelsschluss in Europa aktiv werden könnte. "Einige Marktbeobachter haben bereits richtigerweise darauf hingewiesen, dass bei ausbleibendem fiskalischen Stimulus die Fed in die Bresche springen könnte - insbesondere nun, da sich eine weitere Viruswelle in den USA abzeichnet", so die Commerzbank.
Der DAX gewann 2 Prozent auf 12.568 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,7 Prozent auf 3.216 Punkte nach oben. "Für Deutschland wäre ein Sieg von Biden positiv, weil sich der Handelskonflikt dann entspannen könnte", sagte Heino Ruland von Ruland Research. US-Präsident Trump stemme sich jedoch gegen die drohende Niederlage - wie ein Beobachter meinte "mit allen legitimen und illegitimen Mitteln". Eine längere juristische Hängepartie könne daher die Stimmung auch wieder belasten.
Linde kommt besser durchs Quartal und erhöht Ausblick
Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gehen auch am weltgrößten Industriegasekonzern Linde nicht spurlos vorbei. Aber dank seiner breiten Aufstellung, der Erholung im Amerikageschäft im Vergleich zum Vorquartal sowie einer besseren Entwicklung in Asien ist Linde überraschend gut durch das dritte Quartal gekommen. Für Rückenwind sorgte auch der strikte Sparkurs. Linde ist nun fürs Gesamtjahr optimistischer, die Gewinnerwartung wird deutlich hochgeschraubt. Die Linde-Aktie legte um 5,7 Prozent zu.
Überrascht äußerten sich Händler über die guten Zahlen der Societe Generale, worauf der Kurs um 3,7 Prozent zulegte. Das Geschäft im dritten Quartal zeige eine massive Erholung gegenüber dem Vorquartal. Die Gewinnschätzung für den Nettogewinn sei mit 862 Millionen Euro fast um das Doppelte überboten worden.
"Genau andersrum als bei der SocGen", hieß es zu den Zahlen der ING Groep. Hier halbierte sich der Nettogewinn im dritten Quartal nahezu gegenüber Vorjahr. ING verloren 4,8 Prozent. Nicht gut kamen zudem die Zahlen der Commerzbank an - die Aktie verlor 5,7 Prozent. Im Quartal verbuchte die Commerzbank einen Vorsteuerverlust von 43 Millionen Euro nach einem Gewinn von 441 Millionen im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Konsens mit einem Verlust von 40 Millionen gerechnet.
Munich Re weiterhin ohne Ausblick
Das Zahlenwerk von Munich Re für das dritte Quartal ist nach Einschätzung der DZ Bank durchwachsen ausgefallen. Es sei "geprägt von immer noch hohen Schadenbelastungen durch die COVID-19-Krise". Selbst im November sei der Vorstand des Rückversicherers noch nicht in der Lage, einen Ausblick auf den in diesem Jahr zu erwartenden Gewinn zu geben. Die Aktie stellte mit einem Minus von 3,3 Prozent den Tagesverlierer im DAX.
Prosieben (plus 8,9 Prozent) ist nach einem soliden dritten Quartal zuversichtlich für die Entwicklung der Werbeerlöse im wichtigen Weihnachtsquartal. Nachdem das Werbegeschäft jüngst teils massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten hat, prognostiziert Finanzvorstand Rainer Beaujean für November wieder einen Anstieg der Einnahmen.
Nach starken Zahlen ging es für Compugroup um 6,8 Prozent nach oben. Das IT-Unternehmen profitiert von der anhaltenden Digitalisierung des Gesundheitswesens, die im Zuge der Pandemie einen deutlichen Schub verzeichnet.
Die Aktie von Tenaris klettert nach guten Zahlen für das dritte Quartal um 13,6 Prozent. Die UBS-Analysten waren voll des Lobes. Der Umsatz liege 7 Prozent über dem Konsens. Beim bereinigten EBITDA hatten die Analysten mit 29 Millionen Dollar gerechnet, die Italiener lieferten 135 Millionen. In der Folge überzeugte auch die Marge. Mit der Zwischendividende wolle das Unternehmen die Nachhaltigkeit der aktuellen Geschäftsentwicklung unterstreichen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.215,56 +54,49 +1,7% -14,1%
Stoxx-50 2.907,40 +20,13 +0,7% -14,6%
Stoxx-600 367,12 +3,81 +1,0% -11,7%
XETRA-DAX 12.568,09 +243,87 +2,0% -5,1%
FTSE-100 London 5.906,18 +22,92 +0,4% -22,0%
CAC-40 Paris 4.983,99 +61,14 +1,2% -16,6%
AEX Amsterdam 571,60 +6,34 +1,1% -5,5%
ATHEX-20 Athen 1.387,50 +1,47 +0,1% -39,6%
BEL-20 Brüssel 3.209,01 +3,89 +0,1% -18,9%
BUX Budapest 35.264,98 +490,26 +1,4% -23,5%
OMXH-25 Helsinki 4.295,27 +39,24 +0,9% +1,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.290,03 +9,20 +0,7% -7,1%
OMXC-20 Kopenhagen 1.427,51 +32,62 +2,3% +25,7%
PSI 20 Lissabon 4.067,95 +37,55 +0,9% -21,3%
IBEX-35 Madrid 6.924,20 +142,30 +2,1% -27,5%
FTSE-MIB Mailand 19.731,38 +373,10 +1,9% -17,6%
RTS Moskau 1.170,74 +62,59 +5,6% -24,4%
OBX Oslo 736,67 +0,61 +0,1% -12,7%
PX Prag 872,48 +7,47 +0,9% -21,8%
OMXS-30 Stockholm 1.822,21 +26,68 +1,5% +2,8%
WIG-20 Warschau 1.670,43 +29,49 +1,8% -22,3%
ATX Wien 2.175,83 +29,32 +1,4% -31,7%
SMI Zürich 10.306,35 +19,56 +0,2% -2,9%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:23 Mi, 17:14 % YTD
EUR/USD 1,1807 +0,73% 1,1740 1,1701 +5,3%
EUR/JPY 122,42 -0,06% 122,46 122,27 +0,4%
EUR/CHF 1,0702 -0,10% 1,0695 1,0672 -1,4%
EUR/GBP 0,9006 -0,58% 0,9022 0,9017 +6,4%
USD/JPY 103,71 -0,77% 104,32 104,49 -4,7%
GBP/USD 1,3108 +1,28% 1,3011 1,2976 -1,1%
USD/CNH (Offshore) 6,6239 +0,01% 6,6342 6,6462 -4,9%
Bitcoin
BTC/USD 15.224,25 +7,68% 14.399,25 13.971,00 +111,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 38,58 39,15 -1,5% -0,57 -31,6%
Brent/ICE 40,84 41,23 -0,9% -0,39 -38,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.946,64 1.904,20 +2,2% +42,44 +28,3%
Silber (Spot) 25,01 23,93 +4,5% +1,09 +40,1%
Platin (Spot) 896,25 872,00 +2,8% +24,25 -7,1%
Kupfer-Future 3,11 3,11 +0,0% +0,00 +10,0%
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 05, 2020 12:18 ET (17:18 GMT)
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Commerzbank | 15,98 | 2,08% | |
GEA | 48,02 | 0,33% | |
ING Group | 15,33 | 1,21% | |
ING Group NV (spons. ADRs) | 15,00 | 1,35% | |
Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in Muenchen Unsponsored American Depos | 9,60 | -4,95% | |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) | 496,00 | 0,38% | |
Nordex AG | 11,87 | 0,17% | |
ProSiebenSat.1 Media SE | 5,13 | -0,10% | |
Siemens Gamesa Renewable Energy SA | 18,07 | 0,22% | |
Societe Generale (spons. ADRs) | 5,25 | 0,00% | |
Société Générale (Societe Generale) | 27,30 | 1,21% | |
Tenaris S.A. (Spons. ADRs) | 36,20 | 0,56% | |
Vestas Wind Systems A-S Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-3 Sh | 4,52 | 0,00% |
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