06.05.2013 18:58:31

MÄRKTE-EUROPA/DAX schrammt um vier Punkte am Allzeithoch vorbei

Von Thomas Leppert Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der deutsche Aktienmarkt auf ein neues Allzeithoch springt. Am Montagvormittag haben im Hoch nur vier Punkte gefehlt. Die europäischen Einkaufsmanager-Indizes, die leicht positiv überraschten, lösten zunächst eine kleine Kaufwelle aus. Nahe dem Allzeithoch setzten allerdings Gewinnmitnahmen im Dax ein. Das Börsenbarometer schloss 0,1 Prozent leichter bei 8.112 Punkten nach seinem Tages- und Jahreshoch bei 8.148 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,5 Prozent auf 2.750 Zähler nach unten.

   Im Gegensatz zum Dax hat der Euro-Stoxx-50 noch einen langen Weg bis zum Allzeithoch vor sich. Dieses liegt bei 5.464 Zählern und stammt vom 6. März 2000. Der große Abstand hat mehrere Gründe: Zum einen ist europäische Benchmark-Index ist ein Kursindex, der Dax dagegen einen Performance-Index. Zum anderen stammt das Hoch aus der Zeit der Technologieblase Anfang des Jahrtausends. Damals profitierte der Euro-Stoxx-50 auf Grund der Gewichtung wesentlich stärker von den hohen Bewertungen der Technologiewerte und auch der Telekomtitel als der Dax. Der Sub-Index der Telekom-Branche schloss bei rund 250 Punkten. Am 6. März 2000 stand dieser noch mehr als viermal so hoch.

   Käufe wurden am Vormittag am Aktienmarkt verzeichnet, nachdem die europäischen Einkaufsmanager-Indizes für den Dienstleistungssektor veröffentlicht wurden. Der Gesamtindex für die Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg im April auf 46,9 Zähler von 46,5 im Vormonat. Damit signalisiert er, dass die Privatwirtschaft der Eurozone erstmals seit Januar ihre Talfahrt verlangsamt hat.

   Nachdem der Euro die längste Zeit des Tages oberhalb der Marke von 1,31 zum Dollar notiert hatte, kam er am Nachmittag unter Druck. Zur gleichen Zeit hielt EZB-Präsident Mario Draghi einen Vortrag an der Universität für Sozialwissenschaften in Rom. Der Italiener verteidigte dort die jüngste Zinssenkung mit der "wachsenden makroökonomischen Schwäche" der Eurozone. Mit der Option auf eine mögliche weitere Zinssenkung sank der Euro in einem dünnen Markt auf 1,3065 Dollar.

   Ein Blick auf die Sektoren am Aktienmarkt zeigte, dass sich die Ausschläge in einem überschaubaren Rahmen hielten. Den größten Verlierer stellten die Versorgerwerte, der Sub-Index verlor mit dem Dividendenabschlag in Höhe von 1,10 Euro bei E.ON ein knappes Prozent. Ohne den Dividendenabschlag bewegten sich E.ON praktisch nicht. Ansonsten gaben die Aktien von GDF Suez um 1,6 Prozent nach. Den Gewinner stellten die europäischen Medienwerte, die sich im Schnitt um 0,2 Prozent verbesserten.

   Bei den europäischen Einzelwerten stand der Konsumgüterkonzern Unilever im Blick. Der Konzern hat Goldman Sachs mit der Suche nach einem Käufer für das Geschäft mit Salat-Dressing beauftragt. Das trieb die Aktie zwischenzeitlich auf ein Allzeithoch bei 33,03 Euro, am Ende stand ein Minus von 0,3 Prozent zu Buche. Nach Vorlage von Geschäftszahlen stiegen Linde-Papiere um 2,8 Prozent. Die Analysten der DZ-Bank zeigten sich angetan von den Zahlen. "Das Betriebsergebnis und der Nettogewinn sind leicht besser als erwartet", hieß es. Die Analysten erwarten für das Gesamtjahr ein EBITDA von mehr als 4 Milliarden Euro. Für 2016 rechnen die Experten mit mindestens 5 Milliarden Euro. Die Aktie empfehlen sie weiterhin zum Kauf.

   Im MDAX stellte die Aktie von Celesio den Gewinner, sie schloss 7,1 Prozent fester. Die Analysten der DZ-Bank verwiesen auf einen Artikel im Platow-Brief, demzufolge die Franz Haniel & Cie GmbH in Gesprächen über den Verkauf eines Teils ihres 50,1-Prozent-Celesio-Pakets sein soll. Käufer soll der US-Pharmagigant CVS Caremark sein. Angeblich erwäge Haniel eine Reduktion auf eine Sperrminorität von rund 25 Prozent; CVS sei bereit, bis zu 23 Euro je Aktie zu zahlen. Für die DZ-Bank sind das keine weltbewegenden Nachrichten, am Markt gingen solche Spekulationen schon eine ganze Weile um.

   Die Aktie von Lufthansa verlor mit der Nachricht, dass Wolfgang Mayrhuber kurzfristig für den Job als Aufsichtsratsvorsitzender absagte. Eigentlich hätte der Österreicher, der das Unternehmen bis Ende 2010 geführt hatet, am Dienstag gewählt werden sollen. Nun muss die Lufthansa in kürzester Zeit einen Ersatz für den scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Weber suchen. Die Aktie beendete den Tag mit einem Abschlag von einem Prozent.

   Europäische Schlussstände von Montag, den 6. Mai 2013:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.750,52 -13,16 -0,5% 4,3 Stoxx-50 2.761,92 -4,37 -0,2% 7,2 Stoxx-600 300,97 -0,07 -0,0% 7,6 Frankfurt XETRA-DAX 8.112,08 -10,21 -0,1% 6,6 London FTSE-100 Feiertag Paris CAC-40 3.907,04 -5,91 -0,2% 7,3 Amsterdam AEX 357,44 -0,17 -0,1% 4,3 Athen ATHEX-20 Feiertag Br ssel BEL-20 2.696,57 0,21 +0,0% 8,9 Budapest BUX 18.378,30 59,62 +0,3% 1,1 Helsinki OMXH-25 2.342,53 5,82 +0,2% 6,0 Istanbul ISE NAT. 30 110.996,23 808,99 +0,7% 13,6 Kopenhagen OMXC-20 541,94 2,98 +0,6% 9,2 Lissabon PSI 20 6.253,54 46,17 +0,7% 11,4 Madrid IBEX-35 8.544,80 -18,60 -0,2% 4,4 Mailand FTSE-MIB 16.862,99 -59,30 -0,4% 3,6 Moskau RTS 1.432,15 2,29 +0,2% -6,2 Oslo OBX 447,79 1,41 +0,3% 9,1 Prag PX 967,28 2,92 +0,3% -6,9 Stockholm OMXS-30 1.205,17 1,84 +0,2% 9,1 Warschau WIG-20 2.339,22 33,32 +1,4% -9,7 Wien ATX 2.416,35 17,13 +0,7% 0,6 Zürich SMI 7.927,34 -10,27 -0,1% 16,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.03 Uhr Fr, 17.21 EUR/USD 1,3069 -0,42% 1,3123 1,3115 EUR/JPY 129,8169 -0,19% 130,0686 129,8446 EUR/CHF 1,2272 0,01% 1,2270 1,2249 USD/JPY 99,3450 0,24% 99,1115 99,0030 GBP/USD 1,5538 -0,30% 1,5585 1,5574 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com DJG/thl/flf (END) Dow Jones Newswires

   May 06, 2013 12:28 ET (16:28 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 28 PM EDT 05-06-13

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