06.03.2023 12:55:39

MÄRKTE EUROPA/DAX schrammt knapp am Jahreshoch vorbei

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit den europäischen Aktienmärkten geht es zum Start in die Woche weiter nach oben. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 15.615 Punkte, im Hoch schrammte der Index knapp an seinem Jahreshoch vorbei. Eine starke Performance hat der Aktienmarkt in Frankreich hingelegt, er notiert einmal mehr in diesem Jahr auf einem Allzeithoch. Hier hilft unter anderem die gute Performance der Aktien der Luxusgüterhersteller, aber auch die Banken performten dort zuletzt gut. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 4.306 Punkte.

Die Anleger in Europa blicken gen China und auf den dort tagenden Volkskongress. Das Wachstumsziel von 5 Prozent wird an der Börse als schwach empfunden. Entsprechend stehen die Rohstoffpreise und die Aktien der Minenbetreiber unter Druck: Der Sektor-Index ist mit 2,9 Prozent Minus der mit Abstand schwächste in Europa.

Sorgen wegen China und den Folgen für die Inflation machen sich die Devisenexperten der Commerzbank. Denn angesichts des "realistischen, für viele aber überraschend bescheidenen Wachstumszieles" falle China als disinflationärer Faktor künftig aus. Der jahrzehntelange Rückgang der Preise für Konsumgüter, den Chinas blühende Exportwirtschaft der Welt beschert hat, sei durch Corona nicht nur unterbrochen, sondern voraussichtlich beendet worden.

Auch Schweizer Inflation macht Sorgen

Sorgen macht sich der Markt über die Verbraucherpreise (CPI) der Schweiz im Februar. Da die Eidgenossen weniger von Energiekosten abhängen, wurde hier ein deutlicher Rückgang im Preisanstieg auf 2,9 nach 3,3 Prozent erwartet - doch stattdessen stieg die Inflation sogar auf ein Sechs-Monats-Hoch von 3,4 Prozent.

Bemerkenswert ist für Thomas Gitzel Chief Economist bei der VP Bank, dass trotz etwa gefallener Heizölpreise die Teuerungsrate weiter zulegt. Der Preisanstieg gewann darüber hinaus auch an Breite, wie der Blick auf die Kerninflationsrate zeigt. Letztere stieg von 2,2 Prozent auf 2,4 Prozent. Unter anderem haben sich Flug- und Pauschalreisen verteuert, aber auch Wohnungsmieten sind stiegen. Für die eidgenössischen Währungshüter dürfte vor allem der Anstieg der Kerninflationsrate von hoher Relevanz sein. Eine neuerliche Zinsanhebung um 50 Basispunkte dürfte daher auf der Agenda stehen.

Rheinmetall steigt in den DAX auf

Rheinmetall notieren 2,5 Prozent fester, wohl auch wegen der DAX-Aufnahme. Sie verdrängen mit Wirkung zum 20. März die Aktien von FMC (+2,1%). Die Aktien seien zwar nach der jüngsten Aufwärtswelle überkauft, ein größerer Rückschlag aber nur bei einem Waffenstillstand in der Ukraine zu erwarten, heißt es im Handel. Ähnliches gelte für Hensoldt (+2,4%), die in den MDAX aufsteigen.

Telecom Italia springen um 2,6 Prozent an, da es einen weiteren Interessenten für ihr Festnetzgeschäft gibt. Auch die italienische Staatsbank CDP sei zusammen mit dem Infrastrukturfonds der australischen Macquarie daran interessiert, teilte das Unternehmen mit. Sie bieten wie KKR für eine neue Gesellschaft, in der Telecom Italia seine Netzwerk-Management und seine Infrastruktur-Vermögenswerte bündeln will.

Eine Welle von Kaufempfehlungen und erhöhten Kurszielen treibt Lufthansa um 5.2 Prozent nach oben. Die Lufthansa befindet sich nach Einschätzung der LBBW im Aufwind. Die Jahresziele seien erwartungsgemäß erreicht worden, und die Ertragswende sei vollzogen.

Nestle leiden hingegen unter der Abstufung von RBC auf "Underperform" und fallen um 1,6 Prozent. Ein Marktwachstum von 3 Prozent, der stagnierende Marktanteil und die finanzielle Performance zeugen bei Nestle für die Analysten von RBC von einem Unternehmen, das immer noch ein Nahrungsmittelunternehmen ist, und auch entsprechend bewertet werden sollte.

Bei Credit Suisse geht es 2,6 Prozent tiefer. Hier hat Großaktionär Harris Associates seinen Ausstieg komplett abgeschlossen, wie Harris-CIO David Herro der Financial Times sagte. Dies dürfte mittelfristig aber Druck von den Aktien der Bank nehmen, heißt es im Handel.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.306,01 +0,3% 11,21 +13,5%

Stoxx-50 3.921,51 -0,1% -3,08 +7,4%

DAX 15.614,97 +0,2% 36,58 +12,2%

MDAX 29.051,77 +0,5% 133,12 +15,7%

TecDAX 3.257,59 +0,4% 11,91 +11,5%

SDAX 13.625,04 +0,3% 45,93 +14,3%

FTSE 7.912,93 -0,4% -34,18 +6,6%

CAC 7.367,29 +0,3% 19,17 +13,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,65 -0,06 +0,08

US-Zehnjahresrendite 3,91 -0,04 +0,03

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0634 +0,1% 1,0638 1,0597 -0,7%

EUR/JPY 144,71 +0,2% 144,54 144,45 +3,1%

EUR/CHF 0,9948 -0,1% 0,9963 0,9956 +0,5%

EUR/GBP 0,8857 +0,3% 0,8846 0,8852 +0,1%

USD/JPY 136,09 +0,1% 135,86 136,31 +3,8%

GBP/USD 1,2005 -0,3% 1,2025 1,1972 -0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,9441 +0,5% 6,9234 6,9141 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 22.365,33 -0,3% 22.413,77 22.345,26 +34,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,51 79,68 -1,5% -1,17 -2,5%

Brent/ICE 84,51 85,83 -1,5% -1,32 -1,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,80 44,98 -4,8% -2,18 -41,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.848,78 1.856,45 -0,4% -7,68 +1,4%

Silber (Spot) 21,10 21,27 -0,8% -0,17 -12,0%

Platin (Spot) 965,38 979,08 -1,4% -13,70 -9,6%

Kupfer-Future 4,02 4,08 -1,3% -0,06 +5,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 06, 2023 06:56 ET (11:56 GMT)

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