CAC 40
09.05.2014 19:13:38
|
MÄRKTE EUROPA/DAX scheitert erneut an der 9.600er-Marke
Von Thomas Leppert
Die Marke von 9.600 Punkten bremst den deutschen Aktienmarkt in seinem Aufwärtsdrang seit einem Monat aus. Immer wenn der Index an der Marke anklopft, drehte er bisher wieder nach unten weg. Bereits zweimal war dies zu beobachten - so auch am Freitag. Einige Anleger gingen vor dem illegitimen Referendum am Wochenende in der Ostukraine zur Sezession der Region in Deckung. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte sich zwar gegen den Zeitpunkt des Referendums ausgesprochen, die prorussischen Separatisten ignorieren dies jedoch.
Der Dax schloss 0,3 Prozent leichter bei 9.581 Punkten, nachdem er bei 9.603 Punkten im Tageshoch notiert hatte. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,6 Prozent auf 3.184 Zähler. Die größten Abschläge verbuchten zum Wochenschluss die Börsen in Südeuropa. Die Börse in Athen verlor 2,9 Prozent, Mailand 1,6 Prozent und Madrid 1,0 Prozent.
Für Diskussionsstoff sorgten weiterhin die EZB-Aussagen des Vortages. EZB-Präsident Mario Draghi hatte gesagt, er könne sich geldpolitische Lockerungen falls nötig ab Juni vorstellen. Dies sei "aggressiv taubenhaft" gewesen, sagte George Dowd, Leiter des Forex-Handels bei Newedge. Nachdem der Euro während der EZB-Sitzung fast auf 1,40 Dollar gestiegen war, stürzte er in der Folge ab und fiel nun weiter - auf aktuell 1,3766 Dollar.
Für Aktienmärkte waren das gute Nachrichten: Der Zusammenhang zwischen Eurokurs und Inflation lasse der EZB nur die Option, auf dem Juni-Treffen weitere Lockerungsmaßnahmen ins Auge zu fassen, hieß es im Handel. Ökonomen drängen die EZB schon länger dazu, mit einer noch lockeren Geldpolitik deflationären Tendenzen vorzubeugen. "Für den Dax und CAC40 ist das gut, wenn man an die export- und industriegetriebenen Volkswirtschaften der Länder denkt", sagte Evan Lucas, Marktstratege bei IG.
Die Auswirkungen des festen Euro waren bereits erkennbar, denn die deutschen Exporte schrumpften im März abermals. Zum einen traf die wirtschaftliche Schwäche einiger Schwellenländer die Exportwirtschaft, zum anderen könnte die Krise in der Ukraine potenzielle Investoren zur Vorsicht veranlasst haben. "Die schwachen März-Daten zu Warenausfuhr, Produktion und Auftragseingang deuten darauf hin, dass das zweite Quartal spürbar schwächer ausfallen wird als das erste", erwartete BayernLB-Ökonom Stefan Kipar.
Eine Pause legte die Berichtssaison ein, nur wenige Geschäftsberichte wurden am Freitag veröffentlicht. Salzgitter überzeugte mit einer positiven Ergebnisentwicklung, die Aktien sprangen im MDAX um 4,6 Prozent nach oben. Der Stahlkonzern befand sich im ersten Quartal auf dem Weg der versprochenen Erholung. Die Aktie Medizintechnikanbieters Carl Zeiss Meditec stieg um 2,4 Prozent, nachdem der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal gesteigert worden war.
Als eher schwach wurden die Quartalszahlen der spanischen Telefonica beurteilt. Der Telekommunikationskonzern litt im ersten Quartal unter negativen Währungseffekten in Lateinamerika und rückläufigen Umsätzen in Spanien und Deutschland, der Nettogewinn sank um rund 23 Prozent. Die Aktie schloss 2,6 Prozent schwächer. Die Daten von ArcelorMittal enttäuschten ebenfalls, die Titel gaben 3,4 Prozent ab. Der Stahlhersteller verringerte seinen Verlust im ersten Quartal zwar deutlich und legte operativ zu. Die Börse hatte aber auf bessere Geschäftszahlen gesetzt. Für Kursbewegungen sorgten auch Analystenkommentare. So hatte Jefferies das Kursziel für Klöckner erhöht, die Aktie legte um 1,2 Prozent zu. J.P. Morgan riet bei K+S nun zum Kauf und trieb die Titel mit einem Plus von 2 Prozent an die DAX-Spitze.
Insgesamt wenig erfolgreich verlief der Börsengang von SLM Solutions. Der Anbieter metallbasierter 3D-Druckverfahren bot seine Aktien zunächst in einer Spanne von 18 bis 23 Euro an, brachte sie letztendlich nur zu einem Ausgabepreis von 18 Euro an den Mann. Am Ende des ersten Handelstages gewann der Titel 0,8 Prozent. Optisch hohe Kursabschläge verursachen einige Dividendenauszahlungen, unter anderem bei Adidas, Bilfinger, Leoni, Talanx und MTU Aero.
Europäische Schlussstände von Freitag, den 9. Mai 2014:
===Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.184,09 -20,21 -0,6% 2,4 Stoxx-50 2.989,60 -7,33 -0,2% 2,4 Stoxx-600 338,54 -1,02 -0,3% 3,1 XETRA-DAX 9.581,45 -25,95 -0,3% 0,3 FTSE-100 6.814,57 -24,68 -0,4% 1,0 CAC-40 4.477,28 -29,96 -0,7% 4,2 AEX 401,93 -1,05 -0,3% 0,0 ATHEX-20 382,13 -11,43 -2,9% -0,7 BEL-20 3.143,88 -0,91 -0,0% 7,5 BUX 18.156,80 54,66 +0,3% -2,2 OMXH-25 2.878,51 -3,02 -0,1% 1,5 ISE NAT. 30 92.707,91 -332,93 -0,4% 12,4 OMXC-20 702,75 5,72 +0,8% 14,2 PSI 20 7.438,79 -132,43 -1,8% 11,4 IBEX-35 10.487,20 -104,00 -1,0% 5,8 FTSE-MIB 21.390,11 -339,53 -1,6% 12,8 RTS Feiertag OBX 540,29 0,55 +0,1% 7,3 PX 1.004,69 -3,18 -0,3% 1,6 OMXS-30 1.354,34 -4,80 -0,4% 1,6 WIG-20 2.387,81 -16,08 -0,7% -0,5 ATX 2.482,24 -6,66 -0,3% -2,5 SMI 8.510,39 44,73 +0,5% 3,7
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.20 Uhr Do, 18.08 Uhr EUR/USD 1,3769 -0,47% 1,3834 1,3868 EUR/JPY 140,1148 -0,39% 140,6648 140,9752 EUR/CHF 1,2197 0,08% 1,2186 1,2179 USD/JPY 101,7755 0,08% 101,6900 101,6620 GBP/USD 1,6854 -0,43% 1,6926 1,6947 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 09, 2014 12:40 ET (16:40 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 40 PM EDT 05-09-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
CAC 40 | 7 892,61 | 0,70% |