23.01.2018 12:54:45

MÄRKTE EUROPA/DAX kommt von Allzeithoch etwas zurück

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa geht es am Dienstagmittag mehrheitlich nach oben. Auf der Gewinnerliste weit oben steht der DAX. Er erreichte am Vormittag mit 13.597 Punkten ein neues Allzeithoch. Das alte Hoch vom 7. November 2017 lag bei 13.525 Zählern. Nachdem Anschlusskäufe aber ausbleiben, kommt er um die Mittagszeit wieder etwas zurück. Mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 13.528 Punkte ist er aber immer noch einer der besten Indizes in Europa.

Für den Euro-Stoxx-50 geht es nur um 0,1 Prozent auf 3.668 nach oben. Er wird gebremst unter anderem von schwachen Rohstoffaktien. Nachdem diese seit Jahresbeginn bereits um über 5 Prozent zugelegt haben, würden dort Gewinne mitgenommen, heißt es.

Die Entspannung im US-Haushaltsstreit sorgt für gute Stimmung. Demokraten und Republikaner haben sich darauf geeinigt, die Haushaltssperre bis zum 8. Februar aufzuheben. Wenngleich damit noch keine endgültige Einigung erreicht worden ist, stiegen an der wall Street die Indizes auf neue Rekordhochs.

Deutsche Politik sorgt für Extra-Impuls

Übergeordnet saugen die Aktienmärkte weiter Honig aus der robusten Konjunkturlage weltweit. Gleichzeitig sind keine Störfeuer in Sicht. Der Internationale Währungsfonds hob am Montag die Wachstumsziele für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr an. Zudem haben sich die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland - gemessen am ZEW-Index - im Januar kräftiger als erwartet verbessert. "Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen für Deutschland einen optimistischen Ausblick auf das erste Halbjahr 2018", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Dafür dass der deutsche Markt am Dienstag überdurchschnittlich gut läuft, machen Beobachter die Politik mit verantwortlich. Der DAX habe vor allem in den Augen wichtiger Auslandsinvestoren lange unter der Unfähigkeit der herrschenden Parteien gelitten, eine neue Regierung zu bilden. Diese Belastung sei nun seit dem SPD-Positionspapier gewichen.

Positive Impulse kommen von der Berichtssaison. Nachbörslich legte Netflix in den USA am Montag sehr gute Zahlen vor. Für die Aktie ging es daraufhin im außerbörslichen Handel um rund 8 Prozent nach oben. Das sorgt für einen positiven Impuls im Technologiesektor. Der Stoxx-Subindex der Technologieaktien liegt mit einem Plus von 0,6 Prozent an zweiter Stelle hinter dem Index der Freizeitwerte.

Letzterer wird gestützt von festen Kursen bei den Fluglinienaktien nach einem positiven Zwischenbericht von Easyjet. "Die Zahlen haben das Marktwachstum unterstrichen und auch, dass man die Kosten und damit die Gewinnentwicklung im Griff haben kann", so ein Händler. Daher profitierten auch die anderen Branchenwerte. Easyjet heben um 4,4 Prozent ab, Lufthansa und IAG um 1,4 bzw 2 Prozent.

Carrefour-Aussagen gefallen - Gea enttäuscht

Nach Aussagen vom Kapitalmarkttag geht es für die Carrefour-Aktie um 5,3 Prozent nach oben. Die französische Einzelhandelskette kündigte umfassende Maßnahmen zur Restrukturierung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen auch der Abbau von Arbeitsplätzen, mögliche Ladenschließungen und eine strategische Kooperation in China.

Für Enttäuschung sorgt Gea mit ersten Zahlen für 2017. Das operative Ergebnis liegt mit voraussichtlich rund 565 Millionen Euro unterhalb des im Juli 2017 ausgerufenen Prognosekorridors zwischen 573 und 633 Millionen. Laut Gea sind die deutlicher wachsenden Bereiche die mit unterdurchschnittlichen Margen. Daher werde man die bisherigen Konsenserwartungen 2018 nicht erreichen. Gea fallen um 2,6 Prozent, machen damit einen großen Teil der frühen Verluste wieder wett. "Seit dem Einstieg von Aktivisten wie Albert Frere und vor allem Paul Singer dürfte der Markt nach dem schlechten Ausblick darauf spekulieren, dass Gea jetzt noch schneller umgekrempelt wird als bisher gedacht", meint ein Händler.

Wirecard notierten zwischenzeitlich zweistellig im Minus. Fundamentale Nachrichten gebe es nicht, "aber wieder eine Menge Stimmungsmache", sagt ein Händler mit Verweis auf einen negativen Research-Bericht einer "Southern Investigative Reporting Foundation". Er weist - vergleichbar zu früheren Fällen - erneut "auf die üblichen Kritikfaktoren wie zugekauftes Wachstum etc" hin. Wirecard handeln am Mittag noch 5 Prozent im Minus.

USA führen Importzölle auf Solarpanels ein

Die Einführung von Importzöllen von bis zu 30 Prozent auf Solarpanels durch die US-Regierung sorgt für Druck auf SMA Solar. "SMA ist zwar nicht von den Zöllen betroffen, aber von einem möglichen Rückgang der Investitionen, vor denen selbst die US-Industrie warnt", sagt ein Händler. Washington begründet die Zölle mit der Konkurrenz aus China. SMA Solar verlieren 5,1 Prozent.

Deutliche Kursgewinne weist die Aktie des schweizerischen Herstellers von Computerzubehör Logitech auf. Die Zahlen zum dritten Quartal seien sehr stark gewesen, in allen Produktkategorien sei es deutlich nach oben gegangen. Logitech gewinnen 5,7 Prozent.

Yen zieht an

Am Devisenmarkt zieht der Yen etwas an nach den neuesten Aussagen der Geldpolitiker in Japan nach deren zweitägigen Beratungen. Die Bank of Japan strebt demnach weiter eine Rendite von rund null Prozent auf zehnjährige Staatsanleihen an und bleibt grundsätzlich auf ihrem expansiven geldpolitischen Kurs. Allerdings sprachen die Währungshüter seit langem erstmals nicht mehr davon, dass sich die Inflationserwartungen in einer Schwächephase befinden.

Die Blicke richten sich ansonsten auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Die EZB dürfte nach Mehrheitsmeinung am Markt aber stillhalten und die weitere Entwicklung abwarten. Zuletzt hatten sich einige EZB-Mitglieder positiv zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone geäußert und die Stärke des Euro thematisiert. Der Euro geht mit 1,2244 Dollar wenig verändert um.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.669,66 0,12 4,38 4,73

Stoxx-50 3.269,62 0,07 2,13 2,89

DAX 13.535,57 0,53 71,88 4,78

MDAX 27.349,56 -0,23 -63,59 4,38

TecDAX 2.688,44 -0,64 -17,34 6,30

SDAX 12.542,74 0,14 16,92 5,52

FTSE 7.720,66 0,07 5,22 0,36

CAC 5.538,22 -0,07 -3,77 4,25

Bund-Future 160,91 0,33 -0,54

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:59 Mo, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2246 -0,05% 1,2252 1,2253 +1,9%

EUR/JPY 135,27 -0,52% 135,98 135,81 0%

EUR/CHF 1,1775 -0,11% 1,1788 1,1776 +0,6%

EUR/GBP 0,8782 +0,10% 0,8773 1,1399 -1,2%

USD/JPY 110,48 -0,46% 110,99 110,84 -1,9%

GBP/USD 1,3943 -0,16% 1,3965 1,3967 +3,2%

Bitcoin

BTC/USD 9.953,83 -6,53% 10.306,49 10.391,63 -30,70

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,77 63,57 +0,3% 0,20 +5,5%

Brent/ICE 69,27 69,03 +0,3% 0,24 +4,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.336,97 1.333,96 +0,2% +3,01 +2,6%

Silber (Spot) 16,99 17,01 -0,1% -0,02 +0,3%

Platin (Spot) 990,75 997,00 -0,6% -6,25 +6,6%

Kupfer-Future 3,12 3,19 -2,0% -0,06 -5,1%

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 23, 2018 06:55 ET (11:55 GMT)

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