20.12.2017 09:56:43

MÄRKTE EUROPA/DAX knapp im Minus - Gesundes Plus bei Stada

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages sind die Börsen in Europa am Mittwoch mit einem kleinen Plus gestartet. Allerdings halten diese nur kurz, die Börsen drehen ins Minus. Der DAX fällt wieder auf die 13.200er Marke und damit an den oberen Rand der jüngsten Handelsspanne zwischen gut 12.800 und gut 13.200 Punkten zurück. Bereits der zuletzt rückläufige Umsatz habe gezeigt, dass die Masse der Marktteilnehmer nicht an einen Ausbruch nach oben glaube, sagt Analyst Christoph Geyer von der Commerzbank. Von den Vorlagen kommen keine stärkeren Impulse. Während die Kurse in New York unter Führung der zinssensiblen Versorger- und Immobilienwerte etwas nachgaben, tendiert Asien in engen Grenzen uneinheitlich. Der Euro verteidigt mit Ständen über 1,1840 Dollar die jüngsten Gewinne.

Für Verunsicherung sorgte am Vortag, dass eine Beschleunigung der globalen Konjunktur für Aufwärtsdruck bei Zinsen gesorgt hatte. So stiegen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf 2,46 Prozent, dies ist der höchste Stand seit neun Monaten. Aber auch im Euroraum legten die Zinsen deutlich zu, die der zehnjährigen Bundesanleihen stieg um 8 Basispunkte auf nun 0,39 Prozent. In diesem Umfeld verliert der DAX im frühen Handel 0,1 Prozent auf 13.203 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 3.573 Punkte.

US-Steuerreform auf gutem Weg

Mit knapper Mehrheit hat der US-Senat am frühen Mittwochmorgen die Steuerreform von Präsident Donald Trump verabschiedet. Die 51 anwesenden Republikaner stimmten für die Vorlage, alle 48 Demokraten geschlossen dagegen. Das Repräsentantenhaus muss die Abstimmung derweil wegen Verfahrensfehlern wiederholen. Nun muss die zweite Kongresskammer am Mittwoch erneut über die Reform abstimmen, diesmal ebenfalls ohne die monierten Passagen. Eine Mehrheit gilt aber als sicher. Es ist die größte Steuerreform in den USA seit Jahrzehnten. Sollte Trump das Projekt durchbringen, wäre das für ihn ein wichtiger politischer Erfolg.

Stada schließt Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ab

Der Arzneimittelhersteller Stada hat den erwarteten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit seinen Mehrheitseigentümern Bain und Cinven kurz vor Jahresende abgeschlossen. Der Vertrag muss allerdings von mindestens 75 Prozent der Anteilseigner abgesegnet werden. Um diese Schwelle zu erreichen, benötigen Bain und Cinven auf der Hauptversammlung die Unterstützung des US-Investors Paul Singer, dessen Hedgefonds Elliott Zugriff auf rund 15 Prozent der Stada-Aktien hat. In dem Vertrag unterbreitet Nidda Healthcare den Minderheitsaktionären zudem ein Kaufangebot in Höhe von 74,40 Euro in bar je Aktie. Das ist ein saftiger Aufschlag gegenüber den 66,25 Euro je Anteil, die die Investoren im Zuge ihrer Übernahmeofferte gezahlt hatten. Die Aktien legen um 9,4 Prozent zu und notieren mit 89 Euro auf Allzeithoch.

Innogy-CEO Terium geht nach Gewinnwarnung

Die RWE-Ökostromtochter Innogy muss sich einen neuen Chef suchen. CEO Peter Terium hat das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Über die Nachfolge werde der Aufsichtsrat "zu gegebener Zeit" entscheiden. Bis dahin werde Personalvorstand Uwe Tigges den Vorstandsvorsitz interimistisch übernehmen, heißt es. Innogy musste vor kurzem wegen anhaltender Probleme der britischen Tochter Npower die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr kassieren. Frei nach dem Motto, neue Besen kehren gut, wird die Nachricht an der Börse positiv aufgenommen, die Aktien legen um 1 Prozent zu, RWE-Aktien steigen um 1,4 Prozent.

In der Schweiz verlieren die Titel des Technologiekonzerns ABB 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat strategische Neuausrichtungen in gleich drei Divisionen beschlossen. Die Maßnahmen, bei denen zwei Gemeinschaftsunternehmen involviert sind, führen im vierten Quartal zunächst zu Belastungen.

Bei Steinhoff scheint das Treffen mit den Banken am Vortag keinen Befreiungsschlag geliefert zu haben. Vielmehr wird an der Börse damit gerechnet, dass die Banken ihre Kreditlinien teilweise zögen. Damit dürfte Steinhoff ein Liquiditätsproblem bekommen, sollte das Unternehmen nicht schnell Vermögenswerte verkaufen, um das Problem zu lösen. Für die Aktie geht es um 23 Prozent nach unten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.573,39 -0,25 -8,83 8,60

Stoxx-50 3.190,21 -0,20 -6,40 5,97

DAX 13.202,77 -0,10 -13,02 15,00

MDAX 26.345,10 -0,08 -21,65 18,73

TecDAX 2.553,14 -0,33 -8,53 40,92

SDAX 11.876,03 0,07 7,93 24,76

FTSE 7.541,69 -0,03 -2,40 5,58

CAC 5.369,49 -0,25 -13,41 10,43

Bund-Future 162,33% -0,16 1,55

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:40 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1846 +0,09% 1,1836 1,1814 +12,6%

EUR/JPY 133,98 +0,12% 133,83 133,44 +9,0%

EUR/CHF 1,1678 +0,15% 1,1661 1,1656 +9,0%

EUR/GBP 0,8846 +0,10% 0,8837 1,1289 +3,8%

USD/JPY 113,11 +0,02% 113,09 112,96 -3,2%

GBP/USD 1,3392 +0,00% 1,3391 1,3334 +8,5%

Bitcoin

BTC/USD 16.677,00 -2,80% 16.383,31 17.999,95 1.646,84

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,73 57,56 +0,3% 0,17 +1,4%

Brent/ICE 63,90 63,80 +0,2% 0,10 +9,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.264,34 1.262,63 +0,1% +1,72 +9,8%

Silber (Spot) 16,15 16,14 +0,1% +0,01 +1,4%

Platin (Spot) 916,73 914,50 +0,2% +2,23 +1,5%

Kupfer-Future 3,14 3,13 +0,5% +0,02 +24,5%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 20, 2017 03:56 ET (08:56 GMT)

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