29.12.2021 16:08:40

MÄRKTE EUROPA/DAX geht zum Jahresschluss die Kraft aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally der vergangenen Tage geht es an den europäischen Aktienmärkten am Mittwochnachmittag etwas nach unten. Nach den Aufschlägen ohne fundamentalen Rückenwind überrascht dies nicht. Kurstreiber in den vergangenen Tagen dürfte vor allem Window-Dressing gewesen sein, also die gezielte Kurspflege durch Institutionelle Anleger, die sich dabei die dünnen Umsätze an den Börsen zwischen den Jahren zu Nutze machen. Für den DAX geht es 0,8 Prozent auf 15.843 nach unten, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,7 Prozent auf 4.283 nach.

Die Anleihen notieren europaweit im Minus, der Euro legt im Tagesverlauf zu und handelt bei 1,1340 Dollar. Die Liquidität an den Märkten hat nun wieder zugenommen, nachdem an der Börse in London ab heute wieder gehandelt wird. Relevante Nachrichten sind weiterhin Mangelware und ein Großteil der Marktteilnehmer wird erst nach Neujahr wieder aktiv werden.

Chipmangel wird Automobilbranche noch länger belasten

Die Automobilzulieferer leiden massiv unter dem Teilemangel und verspüren zusätzlich Druck der Automobilhersteller. Nach Ansicht der NordLB ist es aber auch zu eklatanten Fehleinschätzungen bei den Chip-Bestellungen gekommen. Gewinnwarnungen habe es von Hella, Schaeffler und Continental gegeben. Ernüchternd sei einmal mehr die Tatsache, dass sich selbst die Experten der Konzerne bei der Chip-Planung völlig verkalkuliert hätten. Auch 2022 werde sich der Chip-Mangel noch fortsetzen. Der nächste Teileengpass sei auch schon abzusehen, nämlich aufgrund der boomenden Elektromobilität dann bei den Batterien. Der Sektor der Automobilwerte ist mit einem Abschlag von 1,0 Prozent aktuell Schlusslicht in Europa.

"Die Lieferengpässe werden deutlich in 2022 hineinreichen und könnten sogar bis Ende des Jahres anhalten", sagte Helmut Gassel, Vertriebsvorstand des Chipherstellers Infineon, dem Handelsblatt. Die Nachfrage sei ungebrochen hoch. Wie die gesamte Chipbranche kämpft auch Infineon mit einer Flut an Aufträgen, die angesichts knapper Ware aber nicht leicht zu erfüllen sind. Infineon verlieren 0,9 Prozent.

Brenntag (+0,4%) steckt weiter im globalen Lieferketten-Drama. Die Engpässe werden sich erst im zweiten Halbjahr auflösen, erwartet Christian Kohlpaintner, CEO des Chemikalienhändlers. "Im Frühjahr sind wir von einer Normalisierung bis zum Sommer ausgegangen, die dann nicht eingetreten ist. Die Belastungen und Verwerfungen waren deutlich tiefer als angenommen", sagte Kohlpaintner dem Handelsblatt.

Veranstaltungsbranche leidet unter Omikron

Die Veranstaltungsbranche befindet sich nach Aussage von CTS-Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg in einem "dramatischen Überlebenskampf". Gerade sei es wieder bergauf gegangen, "doch dann kamen die rasant wachsenden Inzidenzen und die Nachrichten zu Omikron", so Schulenberg laut Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Zu Weihnachten 2020 lagen wir beim Kartenverkauf 95 Prozent unter dem Niveau von 2019, 2021 sind es 'nur' 60 Prozent, was aber natürlich immer noch viel zu wenig ist." CTS Eventim verlieren 0,5 Prozent.

Aber auch die Kreuzfahrtbranche leidet immer wieder unter Covid-19. Nun stehen die großen Anbieter aus der Branche wieder in den Schlagzeilen, nachdem es jüngst wieder zu Corona-Ausbrüchen auf verschiedenen Schiffen gekommen ist. Damit ist zu befürchten, dass sich potenzielle Kunden mit ihren Buchungen für 2022 erneut zurückhalten und die Schiffe nicht komplett ausgebucht auf große Fahrt gehen. So tendieren TUI und Carnival beide gut 5 Prozent leichter.

===

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.283,00 -0,7% -28,93 +20,6%

Stoxx-50 3.810,40 -0,5% -18,63 +22,6%

DAX 15.843,32 -0,8% -120,38 +15,5%

MDAX 35.099,43 -0,6% -201,59 +14,0%

TecDAX 3.901,96 -0,8% -31,61 +21,5%

SDAX 16.321,36 -0,9% -144,26 +10,5%

FTSE 7.420,88 +0,7% 48,78 +14,1%

CAC 7.152,49 -0,4% -28,62 +28,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,20 +0,05 +0,38

US-Zehnjahresrendite 1,52 +0,03 +0,60

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:54 Uhr Di,17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1357 +0,4% 1,1305 1,1314 -7,0%

EUR/JPY 130,29 +0,4% 129,88 129,79 +3,3%

EUR/CHF 1,0379 +0,1% 1,0373 1,0375 -4,0%

EUR/GBP 0,8419 +0,1% 0,8419 0,8423 -5,7%

USD/JPY 114,76 -0,0% 114,89 114,73 +11,1%

GBP/USD 1,3486 +0,4% 1,3422 1,3430 -1,3%

USD/CNH (Offshore) 6,3714 -0,0% 6,3723 6,3739 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 47.962,88 +0,5% 47.784,17 48.421,61 +65,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,85 75,98 -0,2% -0,13 +60,3%

Brent/ICE 78,82 78,94 -0,2% -0,12 +56,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.799,82 1.806,38 -0,4% -6,56 -5,2%

Silber (Spot) 22,76 23,03 -1,2% -0,27 -13,8%

Platin (Spot) 972,83 978,58 -0,6% -5,75 -9,1%

Kupfer-Future 4,41 4,43 -0,6% -0,03 +25,2%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 29, 2021 10:09 ET (15:09 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Rheinmetall AGmehr Analysen

17.12.24 Rheinmetall Buy Deutsche Bank AG
16.12.24 Rheinmetall Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
12.12.24 Rheinmetall Overweight JP Morgan Chase & Co.
04.12.24 Rheinmetall Overweight JP Morgan Chase & Co.
25.11.24 Rheinmetall Neutral UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Adient PLC Registered Shs 16,10 -3,01% Adient PLC Registered Shs
Aston Martin Lagonda Global Holdings PLC Registered Shs 1,27 1,52% Aston Martin Lagonda Global Holdings PLC Registered Shs
Autoliv Inc. 88,50 0,57% Autoliv Inc.
Autoliv Inc Swedish Depository Receipt 1 164,00 0,17% Autoliv Inc  Swedish Depository Receipt
BMW AG 76,90 -0,98% BMW AG
Brenntag SE 57,38 0,42% Brenntag SE
Carnival plc 23,44 1,47% Carnival plc
Carnival Corp & plc paired 24,81 -0,36% Carnival Corp & plc paired
Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh 22,20 -1,77% Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh
Cie Generale des Etablissements Michelin SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh 15,60 -0,64% Cie Generale des Etablissements Michelin SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh
Continental AG 64,22 0,66% Continental AG
Continental AG (spons. ADRs) 6,25 -0,79% Continental AG  (spons. ADRs)
CTS Eventim 82,55 0,61% CTS Eventim
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 13,00 -0,76% Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Dürr AG 21,04 0,38% Dürr AG
ElringKlinger AG 4,13 -1,79% ElringKlinger AG
Ferrari N.V. 407,20 -1,04% Ferrari N.V.
Ford Motor Co. 9,48 0,39% Ford Motor Co.
Forvia 8,12 0,79% Forvia
HELLA GmbH & Co. KGaA 90,00 5,14% HELLA GmbH & Co. KGaA
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,73 -0,86% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh 3,46 -1,14% Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh
Porsche Automobil Holding SE Vz 35,15 -1,37% Porsche Automobil Holding SE Vz
Renault S.A. 46,49 -0,45% Renault S.A.
Rheinmetall AG 622,00 1,87% Rheinmetall AG
Stellantis 12,29 -0,94% Stellantis
Tata Motors Ltd 721,70 -0,41% Tata Motors Ltd
TRATON 27,65 0,36% TRATON
Valeo SA 8,84 -0,41% Valeo SA
Valeo SA (spons. ADRs) 4,22 -0,94% Valeo SA  (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) AG Vz. 86,88 -3,06% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 89,00 -1,82% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 848,77 -0,18%