01.10.2015 16:27:50

MÄRKTE EUROPA/DAX bleibt hinter europäischen Nachbarbörsen zurück

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Dax hält am Donnerstagnachmittag die rote Laterne im europäischen Aktienhandel. Während fast alle anderen europäischen Börsen leichte Kursgewinne melden, verliert der deutsche Leitindex 0,4 Prozent auf 9.620 Punkte. Vor allem die Kursverluste von DAX-Schwergewichten wie Allianz, BASF, Deutsche Bank und SAP, vor allem aber der Deutschen Telekom lasten auf dem DAX. Die T-Aktie verliert mehr als 4 Prozent.

   Aktienhändler verweisen darauf, dass sich die T-Aktie zuletzt gut gehalten habe, ähnlich wie der Kurs der US-Tochter T-Mobile US. Im dritten Quartal habe sich die T-Aktie um 12,5 Prozentpunkte besser entwickelt als der DAX. Die Aktien von T-Mobile US hätten sich in diesem Zeitraum um 10 Prozentpunkte besser entwickelt als der Nasdaq-Telekomsektor. Zudem gebe es am Markt Sorgen, dass T-Mobile US bei einer anstehenden Auktion um Übertragungskapazitäten in den USA aggressive Gebote unterbreiten könnte.

   Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,2 Prozent höher bei 3.106 Punkten. An den übrigen Börsen reichen die Kursaufschläge von 0,4 Prozent in Mailand bis zu 1,1 Prozent in London. Die Tageshochs lagen überall deutlich höher.

   Neueste Umfrageergebnisse unter Einkäufern in der Eurozone fallen als Unterstützung für Aktien aus. In Deutschland, Spanien und Italien hat sich die Stimmung unter Einkäufern im September eingetrübt. Lediglich in Frankreich hat sie sich verbessert. Für die Eurozone insgesamt wurde der Prognosewert genau getroffen, eine positive Überraschung blieb also aus. Daraufhin haben die europäischen Blue-Chips am Vormittag einen Teil ihrer frühen Kursgewinne wieder abgegeben. "Die Wirtschaft in der Eurozone dürfte in den kommenden Monaten ein moderates, aber unspektakuläres Wachstum erleben", glaubt Howard Archer von IHS Global.

   Rückenwind kommt ausnahmsweise einmal aus China. Dort hat die monatliche Umfrage unter Einkäufern in Unternehmen im September eine bessere Stimmung zutage gefördert als im August. "Die Daten (aus China) deuten an, dass die chinesische Wirtschaft einen Boden gefunden hat", sagt Angus Nicholson, Marktstratege beim Broker IG Markets. Sollte das positive Momentum anhalten, könne China in diesem Jahr sogar noch das Wachstumsziel von 7 Prozent erreichen. In den vergangenen Monaten hatte die Sorge um eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft die Börsen schwer gebeutelt und auch die US-Notenbank maßgeblich in ihrer Entscheidung beeinflusst, mit der Zinswende noch zu warten. Das hatte an den Börsen für Verunsicherung gesorgt.

   Der Euro tritt zum US-Dollar mit 1,1180 auf der Stelle. Die Bewegungen auch anderer großer Devisenpaare wie Dollar/Yen und Euro/Yen halten sich in engen Grenzen. Auch weil erst am Freitag steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht für den September das konjunkturelle Highlight der Woche auf der Agenda steht. Am Rentenmarkt legen Bundesanleihen nach den überwiegend rückläufigen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone kräftig zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die sich entgegengesetzt zum Kurs verhält, ist auf 0,57 Prozent gefallen.

   Keine Erfolgsgeschichten sind nach Einschätzung von Händlern die jüngsten deutschen Börsengänge. Zwar hat der Online-Marktplatz Scout24 seine Aktien zu 30 Euro pro Stück und damit im Rahmen der zuvor angekündigten Spanne am Markt untergebracht. Der Aktienkurs ist jedoch am Nachmittag unter den Ausgabepreis auf 29,50 Euro gerutscht. Er wird nach Einschätzung von Händlern vor allem durch Stützungskäufe der an dem Deal beteiligten Banken vor noch höheren Verluste geschützt.

   Bayer musste den Preis für die Aktien seiner Kunststoffsparte Covestro deutlich senken. Statt für 26,50 bis 35,50 Euro bietet Bayer die Aktien den Investoren nun für 21,50 bis und 24,50 Euro an. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll nur noch 1,5 Milliarden nach ursprünglich 2,5 Milliarden Euro betragen. Zudem hat Bayer die Erstnotiz der Aktien von Freitag auf Dienstag kommender Woche verschoben. Bayer geben um 0,3 Prozent nach.

   Mit einem Kursgewinn von 4,2 Prozent ist die Aktie von K+S der größte Kursgewinner im DAX. Sie reagiert auf einen Bericht der FAZ, mit dem die Übernahmefantasie in die Aktie zurückkehrt. Der kanadische Wettbewerber Potash, der K+S übernehmen will, ist offenbar zu weiteren Konzessionen bereit. Unter anderem soll Potash dem gesamten K+S-Vorstand nach einer Übernahme einen Arbeitsplatz zu höheren Bezügen als gegenwärtig anbieten.

   Daneben bewegen Analystenkommentare die Kurse. So legt die Aktie der Deutschen Börse um 2,3 Prozent zu, nachdem die Analysten von Barclays den Wert um zwei Stufen auf "Übergewichten" erhöht haben. HeidelbergCement gewinnen 1,3 Prozent, weil die Bank J.P. Morgan das Papier auf "Übergewichten" erhöht hat.

   Die Erholung des Automobilsektors hält an. VW steigen um 0,3 Prozent und Continental um 1,6 Prozent. Noch größer fallen die Kursgewinne bei Peugeot und Fiat aus. Der europäische Branchensektor gewinnt 1,4 Prozent.

   Unter den Nebenwerten verteuern sich Koenig & Bauer um 4,8 Prozent. Damit summiert sich die Kursrally der Aktien des Herstellers von Druckmaschinen seit Jahresbeginn auf imposante 178 Prozent. Die Analysten der Bank Hauck & Aufhäuser heben einen starken Auftragseingang hervor.

DEVISEN zuletzt +/- % Do. 9.06 Uhr Mi, 18.22 Uhr EUR/USD 1,1194 0,45% 1,1143 1,1172 EUR/JPY 133,97 0,05% 133,90 133,77 EUR/CHF 1,0908 0,16% 1,0890 1,0900 USD/JPY 119,67 -0,41% 120,17 119,72 GBP/USD 1,5164 0,34% 1,5113 1,5130 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/gos

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   October 01, 2015 09:57 ET (13:57 GMT)

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Allianz 321,70 0,85% Allianz
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Bayer AG (spons. ADRs) 5,45 1,87% Bayer AG (spons. ADRs)
Continental AG 69,92 2,31% Continental AG
Deutsche Börse AG 246,50 0,28% Deutsche Börse AG
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 34,40 1,18% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Heidelberg Materials 137,20 -0,40% Heidelberg Materials
K+S AG (spons. ADRs) 6,30 -0,79% K+S AG (spons. ADRs)
Koenig & Bauer AG 15,88 1,28% Koenig & Bauer AG
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