23.01.2018 15:55:43

MÄRKTE EUROPA/DAX auf Allzeithoch nährt Hoffnung auf mehr

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den Börsen in Europa geht es am Dienstag nach oben. Auf der Gewinnerliste weit oben steht der DAX. Er erreichte am Vormittag mit 13.597 Punkten ein neues Allzeithoch. Das alte Hoch vom 7. November 2017 lag bei 13.525 Zählern. Nachdem Anschlusskäufe aber ausbleiben, kommt er im Verlauf etwas zurück. Mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 13.569 Punkte ist der Index einer der größten Gewinner in Europa. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.674 Zähler nach oben. Er wird gebremst unter anderem von schwachen Rohstoffaktien. Nachdem diese seit Jahresbeginn bereits um über 5 Prozent zugelegt haben, würden dort Gewinne mitgenommen, heißt es.

DAX könnte dieses Jahr noch auf 14.000 Punkte steigen

Das Allzeithoch im DAX verdeutlicht, wie gut es der deutschen Wirtschaft und den deutschen Unternehmen geht. Angesichts weiter steigender Unternehmensgewinne sind die Bewertungen deutscher Aktien noch immer moderat, so Tim Albrecht, Leiter DACH-Aktien bei der Deutschen Asset Management (DAM). Anleger könnten zudem mit Rekord-Dividenden im Jahr 2018 rechnen. Im Schnitt beträgt die Dividendenredite der 30 DAX-Konzerne rund 3 Prozent. Albrecht geht davon aus, dass der DAX im Jahr 2018 die Marke von 14.000 Punkten überschreiten wird. Damit führe an deutschen Aktien weiterhin kein Weg vorbei.

Wachstum das Fundament für die Kursgewinne

Übergeordnet saugen die Aktienmärkte weiter Honig aus der weltweit robusten Konjunkturlage. Der Internationale Währungsfonds hob am Montag die Wachstumsziele für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr an. Zudem haben sich die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland - gemessen am ZEW-Index - im Januar kräftiger als erwartet verbessert. "Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen für Deutschland einen optimistischen Ausblick auf das erste Halbjahr 2018", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Carrefour-Aussagen gefallen - Gea enttäuscht

Nach Aussagen vom Kapitalmarkttag geht es für die Carrefour-Aktie um 3,8 Prozent nach oben. Die französische Einzelhandelskette kündigte umfassende Maßnahmen zur Restrukturierung und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen auch der Abbau von Arbeitsplätzen, mögliche Ladenschließungen und eine strategische Kooperation in China.

Für Enttäuschung sorgt Gea mit ersten Zahlen für 2017. Das operative Ergebnis liegt mit voraussichtlich rund 565 Millionen Euro unterhalb des im Juli 2017 ausgerufenen Prognosekorridors zwischen 573 und 633 Millionen. Laut Gea sind die deutlicher wachsenden Bereiche die mit unterdurchschnittlichen Margen. Daher werde man die bisherigen Konsenserwartungen 2018 nicht erreichen. Gea fallen um 1,5 Prozent, machen damit einen großen Teil der frühen Verluste wieder wett. "Seit dem Einstieg von Aktivisten wie Albert Frere und vor allem Paul Singer dürfte der Markt nach dem schlechten Ausblick darauf spekulieren, dass Gea jetzt noch schneller umgekrempelt wird als bisher gedacht", meint ein Händler.

Wirecard notierten am Vormittag zweistellig im Minus. Fundamentale Nachrichten gab es nicht, "aber wieder eine Menge Stimmungsmache", sagt ein Händler mit Verweis auf einen negativen Research-Bericht einer "Southern Investigative Reporting Foundation". Er weist - vergleichbar zu früheren Fällen - erneut "auf die üblichen Kritikfaktoren wie zugekauftes Wachstum etc" hin. Wirecard handeln nur noch 3,4 Prozent im Minus.

USA führen Importzölle auf Solarpanels ein

Die Einführung von Importzöllen von bis zu 30 Prozent auf Solarpanels durch die US-Regierung sorgt für Druck auf SMA Solar. "SMA ist zwar nicht von den Zöllen betroffen, aber von einem möglichen Rückgang der Investitionen, vor denen selbst die US-Industrie warnt", sagt ein Händler. Washington begründet die Zölle mit der Konkurrenz aus China. SMA Solar verlieren 2,6 Prozent.

Deutliche Kursgewinne weist die Aktie des schweizerischen Herstellers von Computerzubehör Logitech auf. Die Zahlen zum dritten Quartal seien sehr stark gewesen, in allen Produktkategorien sei es deutlich nach oben gegangen. Logitech gewinnen 5,9 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.673,96 0,24 8,68 4,85

Stoxx-50 3.274,41 0,21 6,92 3,04

DAX 13.568,65 0,78 104,96 5,04

MDAX 27.375,78 -0,14 -37,37 4,48

TecDAX 2.702,74 -0,11 -3,04 6,87

SDAX 12.592,33 0,53 66,51 5,93

FTSE 7.728,09 0,16 12,65 0,36

CAC 5.539,49 -0,05 -2,50 4,27

Bund-Future 160,76 0,18 -0,63

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:59 Mo, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2268 +0,13% 1,2252 1,2253 +2,1%

EUR/JPY 135,49 -0,36% 135,98 135,81 +0,2%

EUR/CHF 1,1777 -0,09% 1,1788 1,1776 +0,6%

EUR/GBP 0,8771 -0,03% 0,8773 1,1399 -1,3%

USD/JPY 110,43 -0,50% 110,99 110,84 -2,0%

GBP/USD 1,3987 +0,15% 1,3965 1,3967 +3,5%

Bitcoin

BTC/USD 10.449,00 -1,88% 10.306,49 10.391,63 -27,26

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,10 63,57 +0,8% 0,53 +6,1%

Brent/ICE 69,56 69,03 +0,8% 0,53 +4,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.333,56 1.333,96 -0,0% -0,40 +2,4%

Silber (Spot) 16,82 17,01 -1,1% -0,19 -0,7%

Platin (Spot) 1.001,10 997,00 +0,4% +4,10 +7,7%

Kupfer-Future 3,12 3,19 -2,1% -0,07 -5,2%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 23, 2018 09:55 ET (14:55 GMT)

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