15.09.2022 12:57:45
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MÄRKTE EUROPA/DAX & Co geben Gewinne ab - Banken-Sektor gesucht
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem jüngsten Kursverfall notieren die europäischen Aktienmärkte am Donnerstagmittag bereits wieder knapp im Minus. Die im frühen Handel gesehene Erholung wurde schnell wieder von Investoren dazu genutzt, das Risiko zu reduzieren, also Aktien zu verkaufen. Vom Umfeld kommen keine großen Impulse: Der Euro liegt weiterhin knapp unter der Parität, für die Renditen geht es vorsichtig nach oben. Die Rendite der Bundesanleihen steigt um 3 Basispunkte auf nun 1,72 Prozent. Die Nachrichtenlage ist wie schon in den vergangenen Tagen dünn. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 13.017 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.560 Punkte nach unten.
Aus den USA kommt am Nachmittag ein Reigen von Konjunkturdaten. Impulse dürften vor allem von den US-Einzelhandelsumsätzen ausgehen sowie vom Konjunkturindex der US-Notenbankfiliale in Philadelphia und der Industrieproduktion. Die Daten könnten die Zinsdiskussion beeinflussen: Am Mittwoch hatte der Markt zeitweise zu mehr als 30 Prozent eine US-Leitzinserhöhung um 100 Basispunkte auf der Sitzung der Fed in der kommenden Woche eingepreist.
Banken an der Spitze - MS hebt EU-Banken auf "Overweight"
Die Banken legen gegen den Trend zu. Ihr Stoxx-Sub-Index gewinnt 1,1 Prozent. Treiber ist hier unter anderem, dass Morgan Stanley (MS) die EU-Banken auf "Overweight" angehoben hat. Das Aufwärtspotenzial liege bei 40 Prozent, heißt es an der Börse. Morgan Stanley gehe davon aus, dass die kommenden Zinserhöhungen das Geschäft stützen werden. Die Bewertungen seien "extrem niedrig", die Kapitalausstattung gut und das operative Geschäft widerstandsfähig. Top-Picks seien Caixa, Intesa, Commerzbank und Lloyds Banking. Credit Agricole seien dagegen ein "Top Pick zum Untergewichten".
Zu den Einzelwerten bemerkt MS zur Commerzbank (+1,7%), dass hier die Restrukturierung auf Kurs bleibe und eine Verringerung der Nettokosten um 20 Prozent zu erwarten sei, was ein attraktives Szenario darstelle. Auch die erwartete Barausschüttung im Zeitraum 2022 bis 2024 von mehr als 30 Prozent der Marktkapitalisierung seien attraktiv.
Auch bei der Deutschen Bank (+1,7%) scheine der Restrukturierungsprozess weitgehend auf Kurs. Im letzten Teil der Restrukturierung nehme die Einnahmendynamik zu, wobei die höheren Zinsen Potenzial nach oben eröffneten. Die Kosten dürften nach 2023 schwieriger zu steuern sein, gleichzeitig werde die Kreditqualität von den Analysten weiter im Licht der Konjunktur- und geopolitischen Risiken betrachtet.
H&M verlieren 1,8 Prozent. Die Underperformance von H&M gegenüber Inditex dürfte sich fortsetzen, heißt es im Handel. Im Geschäftsquartal per Ende August ging es mit dem Umsatz um 3 Prozent nach oben auf 57,5 Milliarden Kronen, Analysten hatten jedoch etwas mehr erwartet. "Bremsend dürften vor allem die Aussagen wirken, der Start ins neue Quartal sei schwach gewesen", sagt ein Händler.
Mit einem leichten Minus von 0,6 Prozent zeigen sich die Aktien von Novartis, nachdem die schweizerische Wettbewerbskommission eine Durchsuchung im Hauptsitz Basel durchgeführt hat. Begründet worden war das mit dem Vorwurf der Nutzung eines eigenen Patents als Sperrpatent gegen die Konkurrenz. "Hier geht es aber nur um den Einsatz von selbstgehaltenen Patenten, keine Verletzung von Patenten anderer", sagt ein Händler. Daher seien keine großen Strafzahlungen zu erwarten, selbst wenn der Vorwurf wahr wäre.
Erneute Gewinnwarnung lässt EDF kalt - Paris sei Dank
Die neuerliche Gewinnwarnung lässt EDF kalt. Die Aktie verliert 0,4 Prozent. Der Versorger erwartet nun eine Belastung des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 29 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Bisher war EDF von 16 Milliarden ausgegangen. Grund für die Sorglosigkeit der Anleger ist die geplante Verstaatlichung des Konzerns. Dieser hält bereits 84 Prozent der Anteile, und es wird erwartet, dass die Regierung bald eine Offerte für die restlichen Stücke über 12 Euro je Aktie lancieren wird.
Leicht positiv werten Händler bei Qiagen Nachrichten zu einer neuen Kooperation bei einem Parkinson-Medikament. "Der Markt ist bei Tech-Werten derzeit nur auf Zinsen und ihre Wirkung auf Multiples fixiert", so ein Händler: "Daher ist jede kleine Nachricht zu den fundamentalen Chancen der Branche gut." Qiagen will mit Neuron23 bei der Entwicklung eines Begleitdiagnostikums für ein neues Parkinson-Medikament zusammenarbeiten.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.560,14 -0,2% -7,42 -17,2%
Stoxx-50 3.527,23 -0,0% -0,57 -7,6%
DAX 13.017,31 -0,1% -10,69 -18,1%
MDAX 24.625,39 -0,7% -172,81 -29,9%
TecDAX 2.928,46 +0,1% 3,18 -25,3%
SDAX 11.619,66 -0,3% -36,71 -29,2%
FTSE 7.294,30 +0,2% 17,00 -1,5%
CAC 6.194,21 -0,5% -28,20 -13,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,76 +0,04 +1,94
US-Zehnjahresrendite 3,45 +0,05 +1,94
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 0,9982 +0,0% 0,9964 0,9996 -12,2%
EUR/JPY 143,23 +0,3% 143,13 142,61 +9,4%
EUR/CHF 0,9544 -0,6% 0,9603 1,0412 -8,0%
EUR/GBP 0,8676 +0,3% 0,8656 0,8635 +3,3%
USD/JPY 143,49 +0,2% 143,62 142,68 +24,7%
GBP/USD 1,1504 -0,3% 1,1511 1,1577 -15,0%
USD/CNH (Offshore) 7,0085 +0,5% 6,9775 6,9693 +10,3%
Bitcoin
BTC/USD 20.128,35 -0,4% 20.141,32 20.262,60 -56,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 87,93 88,48 -0,6% -0,55 +23,9%
Brent/ICE 93,40 94,1 -0,7% -0,70 +26,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 227,42 217,88 +4,4% +9,54 +263,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.686,39 1.696,00 -0,6% -9,62 -7,8%
Silber (Spot) 19,37 19,73 -1,8% -0,36 -16,9%
Platin (Spot) 906,90 909,85 -0,3% -2,95 -6,6%
Kupfer-Future 3,55 3,54 +0,2% +0,01 -19,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
September 15, 2022 06:58 ET (10:58 GMT)
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