13.02.2015 18:32:36

MÄRKTE EUROPA/Dampf von allen Seiten bringt neue Rally-Hochs

   Von Herbert Rude

   Gute Konjunktur- und Unternehmensdaten sowie die Hoffnungen auf ein Ende der Krisen um Griechenland und die Ukraine haben den Börsen zum Wochenausklang Dampf gemacht. Der Dax knackte am Vormittag erstmals die 11.000er Marke und markierte einen neuen Rekordstand bei 11.014 Punkten. Damit dürfte die Verschnaufpause der vergangenen zehn Tage beendet sein. Zum Schluss lag der DAX zwar wieder etwas unter der runden Marke, mit 10.963 Punkten verzeichnet er aber immer noch ein Plus von 0,4 Prozent und beendete die Sitzung auf dem höchsten Stand aller Zeiten.

   Der Euro-Stoxx-50 als führender Index der Eurozone gewann sogar 0,9 Prozent, mit 3.448 Punkten steht er auf dem höchsten Schlussstand seit Mitte 2008. In Athen gewann der Leitindex knapp 7 Prozent. Regierungschef Alexis Tsipras hat nun grünes Licht für eine Experten-Kommission gegeben, laut Beobachtern ein Anzeichen für konkrete Vorbereitungen für das Treffen der Euro-Finanzminister am Montag. Am Ende der möglicherweise langwierigen Verhandlungen sollte dann die Fortsetzung des Hilfsprogramms stehen.

   Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal preis- und saisonbereinigt um 0,7 Prozent gewachsen und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet. In der Eurozone ist die Wirtschaft im vierten Quartal ebenfalls gewachsen, sogar in Griechenland hat das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal auf Jahresbasis zugelegt.

   Und auch der Verlauf der Berichtssaison in Europa stützte die Stimmung: 54 Prozent der Unternehmen aus dem Stoxx-600-Universum haben beim Gewinn je Aktie die Erwartung der Analysten übertroffen, heißt es in einer Studie von J.P. Morgan. Beim Umsatz hätten sogar 63 Prozent positiv überrascht.

   Die großen Gewinner stellten am Freitag der Rohstoffbereich mit einem Plus von 3,3 Prozent und die Bankenbranche, deren Index um 2,1 Prozent stieg. Credit Agricole gewannen 5,6 Prozent, Societe Generale 4,0 Prozent, und Commerzbank sowie Deutsche Bank legten etwa 3 Prozent zu. Der Bankenbereich dürfte besonders stark von einer Lösung der Griechenland-Krise profitieren.

   Bei den Rohstoff-Aktien stiegen BHP Billiton, Glencore, Rio Tinto und AngloAmerican um 3 bis 5 Prozent. Anleger setzen auf ein Ende der Rohstoff-Baisse, und AngloAmerican hat überraschend gute Geschäftszahlen veröffentlicht. Auch Öl-Aktien gehörten am Freitag mit einem Plus von 1,9 Prozent zu den Gewinnern.

   Bei den Pharmawerten legten Glaxo über 4,5 Prozent zu. Die Analysten der UBS haben die Titel auf Buy von Sell hochgestuft, zudem sehen Marktteilnehmer Nachholbedarf, weil die Aktie in den vergangenen anderthalb Jahren vergleichsweise schwach abgeschnitten hat.

   Auf der Verliererseite ragten ThyssenKrupp mit einem Minus von 2,6 Prozent heraus. Wie die DZ Bank anmerkt, sind bereinigtes EBIT und Nettoergebnis unter den Erwartungen geblieben. Auch der Free-Cash-Flow enttäuschte, die Schulden sind dagegen gestiegen. ArcelorMittal gewannen dagegen nach ihren Zahlen 5,0 Prozent.

   Im TecDax gewannen die Aktien des Bausoftware-Unternehmens RIB mit einem Auftrag der Projektmanager von Technip 8,6 Prozent.

   Daneben nutzten die Unternehmen weiterhin die hohe Aufnahmebereitschaft an den Finanzmärkten für Kapitalmaßnahmen. So hat Rocket Internet frisches Geld aufgenommen. Die Start-up-Schmiede brachte gut 12 Millionen Aktien zum Platzierungspreis von 49 Euro bei den Investoren unter und erhöhte damit ihr Grundkapital um 7,8 Prozent auf 165 Millionen Euro. Damit fließen Rocket 589 Millionen Euro zu. Mit dem Geld sollen die strategischen Ziele weiter verfolgt werden. Rocket verloren 2,5 Prozent.

   Ihre Beteiligung an Kion haben laut Händlern KKR und Goldman Sachs reduziert. Insgesamt sollen 4,9 Prozent der Kion-Aktien verkauft worden sein. Die Stücke sollen zu 32,40 Euro untergebracht worden sein. Der Überhang sei nun erst einmal weg, zudem habe das Unternehmen gute Zahlen vorgelegt, sagten Marktteilnehmer. Kion stiegen um 6,6 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.448,97 +31,36 +0,9% +9,6% Stoxx-50 3.284,23 +24,88 +0,8% +9,3% Stoxx-600 376,96 +2,13 +0,6% +10,0% XETRA-DAX 10.963,40 +43,75 +0,4% +11,8% FTSE-100 London 6.873,52 +45,41 +0,7% +4,7% CAC-40 Paris 4.759,36 +33,16 +0,7% +11,4% AEX Amsterdam 464,90 +4,47 +1,0% +9,5% ATHEX-20 Athen 271,23 +17,00 +6,7% +2,4% BEL-20 Bruessel 3.575,54 +8,63 +0,2% +8,8% BUX Budapest 18.083,82 -29,34 -0,2% +8,7% OMXH-25 Helsinki 3.376,31 +25,22 +0,8% +13,0% ISE NAT. 30 Istanbul 105.920,19 -439,02 -0,4% -0,2% OMXC-20 Kopenhagen 803,63 +7,08 +0,9% +8,0% PSI 20 Lissabon 5.250,08 +84,73 +1,6% +11,2% IBEX-35 Madrid 10.739,50 +177,30 +1,7% +4,5% FTSE-MIB Mailand 21.204,07 +201,16 +1,0% +11,5% RTS Moskau 914,05 +52,12 +6,0% +15,6% OBX Oslo 561,28 +4,84 +0,9% +7,2% PX Prag 1.023,36 +13,15 +1,3% +8,1% OMXS-30 Stockholm 1.642,04 +17,69 +1,1% +12,1% WIG-20 Warschau 2.346,95 +8,58 +0,4% +1,3% ATX Wien 2.399,59 +23,74 +1,0% +11,1% SMI Zuerich 8.651,98 +40,95 +0,5% -3,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.16 Uhr EUR/USD 1,1406 -0,21% 1,1430 1,1383 EUR/JPY 135,43 -0,19% 135,69 135,37 EUR/CHF 1,0621 0,12% 1,0609 1,0557 USD/JPY 118,71 -0,03% 118,75 118,92 GBP/USD 1,5394 -0,10% 1,5410 1,5370 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   February 13, 2015 12:01 ET (17:01 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 01 PM EST 02-13-15

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Commerzbankmehr Analysen

27.11.24 Commerzbank Sector Perform RBC Capital Markets
07.11.24 Commerzbank Buy Deutsche Bank AG
07.11.24 Commerzbank Overweight JP Morgan Chase & Co.
06.11.24 Commerzbank Sector Perform RBC Capital Markets
06.11.24 Commerzbank Kaufen DZ BANK
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BHP Billiton Ltd. 24,92 0,73% BHP Billiton Ltd.
Commerzbank 14,50 0,28% Commerzbank
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) 12,65 0,64% Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole)
Deutsche Bank AG 15,94 1,28% Deutsche Bank AG
Glencore plc 4,51 0,43% Glencore plc
Goldman Sachs 576,00 -0,36% Goldman Sachs
JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs 18 400,00 0,00% JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs
Rocket Internet SE 14,50 0,69% Rocket Internet SE
Societe Generale (spons. ADRs) 4,82 0,00% Societe Generale  (spons. ADRs)
thyssenkrupp AG 3,90 0,49% thyssenkrupp AG
UBS 10,46 -0,48% UBS

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 500,31 0,38%