26.11.2021 09:59:41
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MÄRKTE EUROPA/Corona-Variante verbreitet Ausverkaufsstimmung
FRANKFURT (Dow Jones)--Die in Südafrika aufgetretene neue Corona-Form treibt die Akteure an den Aktienmärkten zum Wochenausklang in Scharen auf die Verkäuferseite. Schon in Asien waren die Aktienindizes auf Talfahrt gegangen, während sichere Häfen wie der Yen, Anleihen oder auch das Gold Zulauf erfuhren.
Der DAX sackt um 3,2 Prozent ab auf 15.414 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 3,8 Prozent auf 4.132 Punkte nach unten. Der Bund-Future macht einen kräftigen Satz nach oben, am Anleihemarkt fallen die Renditen also entsprechend kräftig. Die Ölpreise fallen massiv um bis zu knapp 6 Prozent.
Die Virus-Variante weist laut Experten eine "sehr hohe Anzahl von Mutationen auf" und gibt "Anlass zur Sorge". Ob die vorhandenen Impfstoffe dagegen wirksam sind, ist unklar. Länder wie Großbritannien und Deutschland haben den Flugverkehr nach Südafrika und in andere afrikanische Staaten eingeschränkt und die WHO will auf einer Expertentagung erörtern, ob der neue Stamm zu einer "besorgniserregenden Variante" erklärt werden soll. In Deutschland erreichen derweil die Neuinfiziertenzahlen mit der Delta-Variante des Virus immer neue Rekorde, was zu immer lauteren Rufen nach weiteren staatlichen Maßnahmen führt.
"Die neue Mutation verändert die Risiko-Bewertung der Pandemie auf dem Parkett", so Thomas Altmann, Portfoliostratege bei QC Partner. Sollte diese Variante tatsächlich ansteckender und immuner gegen Impfstoffe sein, dann blieben zur Bekämpfung einzig und allein massive Einschränkungen. Das wäre Gift für Wirtschaftswachstum und Unternehmensgewinne.
Reise-und Freizeitwerte leiden am meisten
Risikoverringerung ist in diesem Umfeld die Devise am Aktienmarkt. Verkauft werden Aktien aus Branchen, die mutmaßlich als erste und am stärksten von einer erneuten Corona-Welle in Mitleidenschaft gezogen würden. Der Sektor der Reise- und Freizeitaktien bricht um 4,6 Prozent ein. Unter den Einzelwerten fallen IAG, Lufthansa und Fraport um rund 11 und Easyjet um 10 Prozent. Carnival knicken um 12 Prozent ein. Airbus verbilligen sich um 10Prozent.
Schwächster Sektor sind die Ölwerte (-4,9%), weil die Nachfrage nach Öl unter einem erneuten Herunterfahren der Wirtschaft leiden würde. Aber auch Bankaktien (-4,8%) werden abverkauft. Hier kommt zusätzlich als Belastungsfaktor zu den Konjunktursorgen hinzu, dass die Marktzinsen wieder stark sinken, was die Margen im Kreditgeschäft schmälert.
Klar besser als der breite Markt schneiden wie schon in früheren Corona-Wellen sogenannte "Stay-at-home-Aktien" ab. Hier legen zum Beispiel in Deutschland Hellofresh um 4,7 Prozent zu, Delivery Hero steigen um 3,1 Prozent. Deutliche Gewinne weisen auch Werte wie PostNL, Sartorius, die Versandapotheken Zur Rose und Shop Apotheke oder Teamviewer auf. Zalando gewinnen 1,9 Prozent.
Software verkauft sich vielleicht - Compugroup kauft Aktien zurück
Unternehmensmeldungen mit potenziell kursbewegendem Inhalt gibt es zwar auch, werden aber durch die allgemeine Stimmungslage teils überlagert. Software AG schnellen um fast 7 Prozent nach oben. Auslöser ist ein Bloomberg-Bericht, wonach das Unternehmen verschiedene strategische Optionen prüfen soll, darunter auch den eigenen Verkauf.
Der Softwareexperte für das Gesundheitswesen Compugroup kauft bis zu 500.000 eigene Aktien zurück, entsprechend knapp 1 Prozent des Grundkapitals. Der Kurs zieht um 0,7 Prozent an.
K+S (-3,3%) hat Entwarnung gegeben und muss keine Wertanpassungen aus der Bilanzprüfung der Finanzaufsicht befürchten. Allerdings gibt es laut Behörde "wesentliche Punkte" im Konzernabschluss 2019, die nicht angemessen berichtet wurden.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.132,03 -3,8% -161,21 +16,3%
Stoxx-50 3.631,11 -3,1% -117,85 +16,8%
DAX 15.414,07 -3,2% -503,91 +12,4%
MDAX 34.130,67 -2,5% -881,34 +10,8%
TecDAX 3.835,91 -0,9% -34,36 +19,4%
SDAX 16.342,56 -2,4% -409,59 +10,7%
FTSE 7.093,72 -3,0% -216,65 +13,2%
CAC 6.792,33 -4,0% -283,54 +22,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,32 -0,07 +0,26
US-Zehnjahresrendite 1,52 -0,12 +0,60
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:56 Do, 17:24 % YTD
EUR/USD 1,1274 +0,6% 1,1230 1,1212 -7,7%
EUR/JPY 128,50 -0,6% 128,70 129,32 +1,9%
EUR/CHF 1,0453 -0,3% 1,0457 1,0492 -3,3%
EUR/GBP 0,8468 +0,6% 0,8439 0,8416 -5,2%
USD/JPY 113,96 -1,2% 114,59 115,35 +10,3%
GBP/USD 1,3312 -0,1% 1,3307 1,3322 -2,6%
USD/CNH (Offshore) 6,3950 +0,1% 6,3929 6,3868 -1,7%
Bitcoin
BTC/USD 55.288,01 -6,2% 57.689,76 59.208,26 +90,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,90 78,39 -5,7% -4,49 +55,6%
Brent/ICE 78,25 82,22 -4,8% -3,97 +62,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.802,73 1.788,92 +0,8% +13,81 -5,0%
Silber (Spot) 23,45 23,58 -0,5% -0,13 -11,2%
Platin (Spot) 965,80 998,76 -3,3% -32,96 -9,8%
Kupfer-Future 4,33 4,44 -3,0% -0,13 +22,8%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 26, 2021 04:00 ET (09:00 GMT)
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Carnival plc | 21,74 | -7,25% | |
Carnival Corp & plc paired | 23,92 | -3,59% | |
Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh | 21,80 | -1,80% | |
CompuGroup Medical SE & Co. KGaA | 21,70 | 0,28% | |
CompuGroup Medical AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 23,10 | 35,88% | |
Delivery Hero | 26,95 | -5,41% | |
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,05 | -0,82% | |
DocMorris AG (ex Zur Rose) | 91,60 | 4,09% | |
easyJet plc | 6,73 | -2,72% | |
Easyjet PLC (spons. ADRs) | 6,70 | 0,00% | |
Fraport AG | 58,25 | -0,17% | |
HelloFresh | 12,16 | -0,61% | |
International Consolidated Airlines S.A. | 3,62 | -1,84% | |
International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs) | 7,62 | -0,33% | |
K+S AG | 10,41 | 0,10% | |
Lufthansa AG | 6,15 | -0,61% | |
PostNL N.V. | 1,05 | 3,04% | |
Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) | 135,70 | -1,31% | |
Sartorius AG St. | 175,20 | -0,11% | |
Sartorius AG Vz. | 217,60 | 0,74% | |
Software AG | 0,00 | 0,00% | |
TeamViewer | 9,60 | 1,67% | |
Zalando | 32,76 | -0,79% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 984,32 | 0,68% |