19.07.2023 18:02:43
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MÄRKTE EUROPA/Britischer Inflationsrückgang sorgt für gute Laune
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind die meisten Börsenplätze in Europa am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Die Musik spielte hauptsächlich in Einzelwerten wie den Immobilien-Aktien. Denn für gute Laune sorgte der Rückgang von Inflationsraten, besonders in Großbritannien. Der Londoner FTSE-100-Index feierte dies mit 1,8 Prozent Plus. Der DAX schloss dagegen 0,1 Prozent leichter bei 16.109 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gab nach um 0,2 Prozent auf 4.362 Zähler.
In Großbritannien ging der Inflationsanstieg im Juni zurück auf 7,9 Prozent nach 8,7 Prozent im Vormonat. Daher rechnen nun weniger Anleger mit einer aggressiven Zinserhöhung durch die Bank of England von 50 Basispunkten. Entsprechend trieb dies Aktien und Anleihen in London.
Auch die Daten vom US-Immobilien-Markt wurden als Indiz für eine Zinsentspannung gewertet. Die US-Baubeginne gingen im Juni zurück um 8 Prozent, was eine weitere Abkühlung der US-Wirtschaft andeutet und auch dort ein Ende der Zinserhöhungen in Sichtweite bringt. Und die finalen Verbraucherpreise aus der Eurozone bestätigten allerdings die nachlassende Dynamik des Preisanstiegs auch in Europa.
Zinsentspannung, Wohnungsmangel und Hypoport treiben Immo-Aktien
Die Entspannung bei Inflations- und Zinserwartungen trieb vor allem Immobilienwerte nach oben. Dazu bricht der Wohnbaumarkt ein, was massive Mietsteigerungen erwarten lässt. Bis 2025 sei ein Einbruch von 32 Prozent zu erwarten, so eine Forschergruppe rund um das Ifo-Institut.
Vonovia sprangen um 6,9 Prozent, LEG Immobilien um 5 Prozent und Aroundtown um 7,6 Prozent. Hauptgewinner waren Hypoport mit über 17 Prozent Plus. Das Unternehmen blickt überraschend positiv in die Zukunft: Vorstandschef Ronald Slabke sieht eine Bodenbildung in den Transaktionen. In Amsterdam stiegen Unibail-Rodamco um 1,4 Prozent. Britische Hausbauer wie Persimmon sprangen bis über 8 Prozent an.
Wacker Chemie und Stratec kassieren Jahresprognosen
Aus dem deutschen Chemiesektor gab es bereits mit BASF und Lanxess einige Gewinnwarnungen. Nun senkte auch Wacker Chemie den Ausblick. Aktionäre hatten damit gerechnet und ließen die Aktien 0,7 Prozent steigen.
Um über 16 Prozent brachen Stratec nach einer Prognosesenkung ein. Der Medizintechnikanbieter leidet unter einer Normalisierung der Geschäftsaktivitäten nach dem Ende der Corona-Pandemie. Stratec rechnet nun maximal nur noch mit einem leicht steigenden Umsatz; bisher war ein Wachstum von 8 bis 12 Prozent erwartet worden.
Covestro schlossen nur rechnerisch 2,9 Prozent tiefer, da sie zum Handelsschluss am Vortag kurz nach oben gesprungen waren. Tatsächlich bewegte sich die Aktie unverändert zum Vortag.
Die schwächeren Zahlen von Goldman Sachs hatten keinen Einfluss auf die Branchenwerte. Die belastenden Faktoren wie die Schwäche des US-Immobilienmarktes oder die geringere M&A-Aktivität seien bekannt, hieß es im Handel. Entsprechend schlossen Deutsche Bank 1,6 Prozent im Plus. Die Aktien von Wirecard stiegen 108 Prozent, nachdem sich Ex-Vorstand Jan Marsalek zurückgemeldet hat.
Gewinnmitnahmen gab es bei LKW-Bauern, nachdem auch Schwedens Volvo (-0,2%) wie erwartet den Ausblick erhöhten. Daimler Truck hatten dies bereits getan und gaben um 1,3 Prozent nach.
Rohstoffsektor überzeugt nicht
Bei Düngemittelhersteller Yara in Norwegen ging es 1,5 Prozent tiefer nach Zahlen. Als enttäuschend stufte Jefferies den Gewinn ein, das EBITDA lag mit 252 Millionen Dollar rund 54 Prozent unter Erwartung. Entsprechend wurde in die Aktie des Konkurrenten K+S umgeschicht, die 2,7 Prozent stieg.
Nach schwachen Kupferproduktionszahlen fielen Antofagasta um 1,4 Prozent. Zudem hat der Minenbetreiber die Prognose für die Kupferproduktion nach unten geschraubt.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.362,28 -7,45 -0,2% +15,0%
Stoxx-50 3.948,62 +3,31 +0,1% +8,1%
Stoxx-600 461,97 +1,21 +0,3% +8,7%
XETRA-DAX 16.108,93 -16,56 -0,1% +15,7%
FTSE-100 London 7.588,20 +134,51 +1,8% +0,0%
CAC-40 Paris 7.326,94 +7,76 +0,1% +13,2%
AEX Amsterdam 775,03 +0,55 +0,1% +12,5%
ATHEX-20 Athen 3.233,45 +40,96 +1,3% +43,6%
BEL-20 Bruessel 3.751,40 +57,00 +1,5% +1,4%
BUX Budapest 52.662,59 +270,94 +0,5% +20,3%
OMXH-25 Helsinki 4.419,30 +8,96 +0,2% -8,6%
ISE NAT. 30 Istanbul 7.208,44 +221,91 +3,2% +21,3%
OMXC-20 Kopenhagen 2.018,18 +1,38 +0,1% +10,0%
PSI 20 Lissabon 6.053,66 +57,81 +1,0% +6,7%
IBEX-35 Madrid 9.451,80 -3,90 -0,0% +14,9%
FTSE-MIB Mailand 28.712,31 +5,55 +0,0% +21,1%
OBX Oslo 1.110,15 +3,97 +0,4% +1,9%
PX Prag 1.324,80 +7,07 +0,5% +10,2%
OMXS-30 Stockholm 2.235,75 -23,08 -1,0% +9,4%
WIG-20 Warschau 2.171,53 +10,29 +0,5% +21,2%
ATX Wien 3.186,52 +18,93 +0,6% +2,5%
SMI Zuerich 11.120,15 +16,60 +0,1% +3,6%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Uhr Di, 17:24 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1193 -0,3% 1,1216 1,1234 +4,6%
EUR/JPY 156,44 +0,4% 156,36 155,94 +11,5%
EUR/CHF 0,9625 -0,1% 0,9621 0,9634 -2,8%
EUR/GBP 0,8681 +0,8% 0,8666 0,8590 -1,9%
USD/JPY 139,76 +0,7% 139,40 138,81 +6,6%
GBP/USD 1,2895 -1,1% 1,2942 1,3078 +6,6%
USD/CNH (Offshore) 7,2338 +0,6% 7,2206 7,1864 +4,4%
Bitcoin
BTC/USD 29.962,17 +0,5% 30.086,94 29.875,69 +80,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 76,01 75,75 +0,3% +0,26 -4,2%
Brent/ICE 80,27 79,63 +0,8% +0,64 -3,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 25,93 27,07 -4,2% -1,14 -65,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.973,93 1.978,95 -0,3% -5,03 +8,2%
Silber (Spot) 25,14 25,13 +0,1% +0,02 +4,9%
Platin (Spot) 976,40 986,70 -1,0% -10,30 -8,6%
Kupfer-Future 3,80 3,82 -0,6% -0,02 -0,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 19, 2023 12:03 ET (16:03 GMT)
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