MÄRKTE EUROPA/Börsianer vorsichtig vor Fed und Wahlen in Niederlanden

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank und den Parlamentswahlen in den Niederlanden sind Europas Börsen mit leichten Abgaben in den Handel am Dienstag gestartet. Die internationalen Vorgaben liefern keine Impulse. Größere Bewegungen sind nur in Einzelwerten auszumachen - im Blick steht vor allem das angebliche Kaufinteresse von Engie an Innogy. Für den Dax geht es im frühen Geschäft um 0,1 Prozent auf 11.978 Punkte nach unten. Der Euro-Stoxx-50 verliert etwas kräftiger um 0,3 Prozent auf 3.406 Punkte.

   Akzente könnte am Vormittag die Bekanntgabe des ZEW-Konjunkturbarometers setzen. Nach den zuletzt guten Wirtschaftsdaten aus Europa wird auch hier mit einer Bestätigung des Aufschwungs gerechnet. Bei den Konjunkturerwartungen rechnen Analysten im März mit einem Anstieg auf 13 von 10,4 Punkten. Bei der Konjunkturlage werden 77,2 nach 76,4 Punkte erwartet. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro am Morgen bei 1,0644 Dollar stabil.

Engie soll Interesse an innogy haben RWE reagieren mit einem Kurssprung von 6,4 Prozent auf Presseberichten, wonach die französische Engie an Innogy interessiert sei. Ein Händler sieht die Übernahme durch die Franzosen als nicht unwahrscheinlich an: "Der Peugeot-Kauf von Opel war hier das Signal, dass man in Deutschland alles kaufen kann, ohne auf politischen Widerstand zu stoßen".

   Analysten würden den Innogy-Kauf zumindest aus Sicht von Engie begrüßen. "Innogy's Geschäfte würden klar zu Engies neuer Strategie passen", kommentieren die Analysten von Bryan Garnier. Nach Einschätzung von Goldman Sachs könnte eine Übernahme eine M&A-Welle im europäischen Versorgersektor auslösen. Für das Innogy-Papier geht es um 4,1 Prozent nach oben, Engie verlieren 2,1 Prozent.

   Leicht positiv wertet ein Händler das grüne Licht der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Brustkrebs-Medikament Kisqali von Novartis. "Die Frage ist nur, wie die Investoren auf die neue, flexible Preisgestaltung für das Medikament reagieren." Die Preise variierten je nach Höhe der Dosis, eine Reaktion auf die sich verändernden Marktverhältnisse in den USA. "Kisqali dürfte einer der größten Markteintritte von Medikamenten in diesem Jahr werden", sagt der Händler. Das Umsatzpotenzial wird im Jahr 2022 auf rund 1,6 Milliarden Dollar geschätzt. Die Novartis-Aktie zeigt sich knapp behauptet.

Gewinnprognose von WACKER CHEMIE enttäuscht Nach der Gewinnprognose für 2017 geht es für Wacker Chemie um 1,9 Prozent nach unten. Diese dürfte hinter den Erwartungen der meisten Analysten zurückbleiben, sagt ein Händler. Das Unternehmen rechnet mit einem bereinigten EBITDA auf dem Niveau des Vorjahres. "Wir rechnen mit einem zehn Prozent höheren bereinigten Gewinn als 2016", sagt der Händler. Die Dividende von 2 Euro je Aktie entspreche der Konsensprognose.

   Nach einer als "zu vorsichtig" beschriebenen Margenprognose geht es für die Symrise-Aktie um 1,3 Prozent nach unten. Am Markt habe man mit einer EBITDA-Marge von über 20 Prozent gerechnet, das Unternehmen habe nun aber nur "rund 20 Prozent" in Aussicht gestellt, so ein Händler. Der Analyst seines Hauses rechne mit einer EBITDA-Marge von knapp 23 Prozent. Der bereinigte Jahresüberschuss liege 2016 zwar über den Erwartungen, dürfte jedoch von der zurückhaltenden Margenprognose überlagert werden, sagt der Händler.

   Sehr positiv werten Händler dagegen den erhöhten Ausblick bei Patrizia Immobilien. "Das hatte man im Rahmen der finalen Zahlen eigentlich nicht auf dem Radar", sagt ein Händler. Vor allem überrasche der Umfang der Erhöhung. Patrizia erwartet nun für 2017 einen operativen Gewinn von 60 bis 75 Millionen Euro, zuvor war man nur von "über 55 Millionen Euro" ausgegangen. Für die Patrizia-Aktie geht es um 1,1 Prozent nach oben.

   Stratec Biomedical haussieren gleich um 9,3 Prozent. "Nach einem enttäuschenden dritten Quartal ist Stratec wieder zu prozentual zweistelligen Wachstumsraten zurückgekehrt", sagt ein Händler. Die Drittquartalszahlen hätten die Aktie um rund ein Viertel einbrechen lassen, dass erweise sich nun als übertrieben. Denn die Erholung vollziehe sich rascher als von einigen Marktakteuren erwartet, das ziehe Aktienkäufe nach sich.

KPN tauscht Telefonica-Deutschland-Aktien um Nach einem Aktien-Swap des Großaktionärs KPN geht es für Telefonica Deutschland um 0,8 Prozent nach oben. Dieser hat eigenen Angaben zufolge 178,5 Millionen Aktien von Telefonica Deutschland in 72 Millionen Aktien des Mutterkonzerns Telefonica getauscht. Damit sinkt der Anteil der Niederländer an Telefonica Deutschland von 15,5 auf 9,5 Prozent. An Telefonica hält KPN nun 1,4 Prozent. Positiv hebt Goldman hervor, dass das Risiko aus dem Aktienüberhang nach dem Umtausch gesunken sei. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.405,98 -0,28 -9,51 3,51 Stoxx-50 3.102,79 -0,18 -5,58 3,06 DAX 11.978,23 -0,10 -11,80 4,33 MDAX 23.415,05 -0,02 -5,70 5,53 TecDAX 1.979,35 0,26 5,14 9,25 SDAX 9.984,03 -0,18 -17,55 4,88 FTSE 7.372,08 0,07 5,00 3,21 CAC 4.987,05 -0,25 -12,55 2,57

Bund-Future 159,05 -0,02 -1,04

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.33 Uhr Mo, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0644 +0,02% 1,0643 1,0666 +1,2% EUR/JPY 122,5417 -0,02% 122,5665 122,33 -0,3% EUR/CHF 1,0726 -0,15% 1,0742 1,0742 +0,1% EUR/GBP 0,8772 -0,01% 0,8773 1,1464 +2,9% USD/JPY 115,12 -0,02% 115,14 114,69 -1,5% GBP/USD 1,2140 +0,08% 1,2130 1,2229 -1,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,48 48,4 +0,2% 0,08 -12,5% Brent/ICE 51,47 51,35 +0,2% 0,12 -11,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.203,47 1.202,11 +0,1% +1,37 +4,5% Silber (Spot) 16,96 16,94 +0,1% +0,02 +6,5% Platin (Spot) 937,70 938,45 -0,1% -0,75 +3,8% Kupfer-Future 2,62 2,62 +0,0% +0,00 +4,5% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

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   March 14, 2017 05:17 ET (09:17 GMT)

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