12.12.2019 16:25:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen ziehen mit Lagarde und Trump an

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen ziehen nach der Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstagnachmittag an. Leicht positiv werden im Handel ihre Aussagen zur Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone gewertet. Hier hat sich Lagarde etwas zuversichtlicher geäußert. Auch hat sie eine mögliche weitergehende Prüfung der Nebenwirkungen der EZB-Geldpolitik in den Raum gestellt. Das gefällt dem Bankensektor, der mit Aufschlägen von 2,7 Prozent die Gewinnerliste in Europa anführt. Stützend an den Gesamtmärkten wirken auch Aussagen von US-Präsident Donald Trump: Man sei ganz nah dran an einem großem Deal mit China.

Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 13.269 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,9 Prozent auf 3.718 Punkte nach oben. Am deutschen Anleihemarkt geht es mit den Kursen nach unten, die Marktzinsen steigen also. In ihrer geldpolitischen Entscheidung hat die EZB die aktuelle Zinspolitik bestätigt. Daneben wurden die Projektionen für Wachstum und Inflation leicht angepasst.

EZB-Beobachter bekommen 2020 eine Menge zu tun

Neu sei die Art, wie Lagarde die Initiative an sich gerissen habe, so die LBBW. "Wir werden 2020 eine umfassende Strategiediskussion bekommen. Die EZB wird danach nicht mehr dieselbe sein wie zuvor, wenn man sich den Zielkatalog und den Kreis der Beteiligten anschaut", so Chefvolkswirt Uwe Burkert. Das Inflationsziel stehe im Mittelpunkt, soviel sei klar. "Aber Technikfolgen, Klimawandel und Ungleichheit sollen ebenfalls eine Rolle spielen. Zudem wird die EZB nicht nur in Professorenzirkeln Meinungen einholen", so der Experte. Eines sei klar: Die EZB-Beobachter bekämen 2020 eine Menge zu tun.

Ansonsten richtet sich die Aufmerksamkeit auf die britischen Parlamentswahlen. Erste Ergebnisse gibt es allerdings erst nach Handelsschluss in Europa. Erwartet wird ein Sieg der Tories von Premierminister Boris Johnson. Zwar ist der Vorsprung laut den jüngsten Umfragen geschrumpft, diese deuten aber immer noch auf eine Mehrheit von 28 Abgeordneten hin. Sollte es zu keiner klaren Mehrheit kommen und die Unterstützung für Johnsons Brexit-Plan fehlen, dürften zyklische Sektoren unter der dann wieder höheren Gefahr eines "No-Deal Brexits" leiden, heißt es. Das Pfund gerät bis Mittag etwas unter Druck und fällt auf 1,3153 Dollar zurück.

Und am Sonntag könnte dann die US-Regierung neue Strafzölle auf chinesische Importe verhängen, sollte es bis dahin nicht zu einer Einigung im Handelsstreit gekommen sein. Der Markt setzt hier auf eine Verschiebung des Termins - auch dank der Trump-Aussagen.

Nestle trennt sich von US-Speiseeisgeschäft

Bei den Einzelwerten notieren Nestle 0,3 Prozent im Plus. "Der Umbau kommt weiter voran", so ein Teilnehmer. Das US-Speiseeisgeschäft geht für vier Milliarden Dollar an das zusammen mit dem Finanzinvestor PAI Partners betriebene Gemeinschaftsunternehmen Froneri. Bei Jefferies heißt es, die Entwicklung sei leicht negativ für den Wettbewerber Unilever. Denn Froneri komme nun dem Ziel einer weltweiten Marktführerschaft einen Schritt näher. Die Unilever-Aktie verliert 0,3 Prozent.

Anheuser-Busch Inbev verlieren 1,7 Prozent. Wie es am Markt heißt, blockieren die Behörden aus Wettbewerbsgründen den Verkauf des Australien-Geschäfts an den japanischen Asahi-Konzern. Dies wäre ein erheblicher Rückschlag für den hoch verschuldeten Brauereikonzern.

Metro handeln 2,1 Prozent tiefer - und das, obgleich die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2018/19 in etwa im Rahmen der Erwartungen liegen, wie es im Handel heißt. Positiv sei die hohe Dividendenrendite von knapp 4,9 Prozent. Einen rechten Reim auf die Verluste der Aktie kann man sich im Handel nicht machen.

Gewinnwarnung von Krones keine Belastung

Encavis zeigen sich nach der Kapitalerhöhung sehr stabil und gewinnen 2,5 Prozent. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es 5,541 Millionen neue Aktien zum Preis von je 8,72 Euro ausgegeben, womit der Gesellschaft brutto rund 48 Millionen Euro zufließen. Die neuen Aktien gehen an die Versicherungskammer Bayern als neuen Großaktionär, die zukünftigen Gewinne werden um 4,21 Prozent verwässert.

"Alles in allem keine wirklich negative Nachricht", so ein Marktteilnehmer zu der Gewinnwarnung von Krones. Das Unternehmen buche Kosten für Personalabbau sowie gezielte Portfoliooptimierungen noch in diesem Jahr, die sich im kommenden Jahr deutlich auszahlten. Nach einem kurzen Rücksetzer notiert die Aktie 4,2 Prozent im Plus. Dürr steigen um 8,9 Prozent - hier stützt eine vermeintliche Kaufempfehlung durch HSBC.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.720,40 0,89 32,95 23,95

Stoxx-50 3.350,46 0,61 20,25 21,39

DAX 13.271,30 0,95 124,56 25,69

MDAX 27.594,83 0,89 243,87 27,82

TecDAX 3.053,20 0,89 27,03 24,61

SDAX 12.376,63 0,94 115,46 30,15

FTSE 7.301,58 1,18 85,33 7,25

CAC 5.909,85 0,84 48,98 24,93

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,28 0,05 -0,52

US-Zehnjahresrendite 1,88 0,08 -0,80

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Uhr Mi, 17:21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1130 -0,03% 1,1139 1,1095 -2,9%

EUR/JPY 121,43 +0,48% 120,99 120,56 -3,4%

EUR/CHF 1,0966 +0,24% 1,0940 1,0936 -2,6%

EUR/GBP 0,8466 +0,37% 0,8426 0,8418 -5,9%

USD/JPY 109,11 +0,51% 108,62 108,66 -0,5%

GBP/USD 1,3148 -0,39% 1,3208 1,3179 +3,0%

USD/CNH (Offshore) 6,9736 -0,82% 7,0322 7,0320 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 7.149,51 -0,57% 7.139,01 7.175,01 +92,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,51 58,76 +1,3% 0,75 +22,7%

Brent/ICE 64,72 63,72 +1,6% 1,00 +16,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.467,15 1.474,55 -0,5% -7,40 +14,4%

Silber (Spot) 16,85 16,89 -0,2% -0,04 +8,8%

Platin (Spot) 939,45 937,00 +0,3% +2,45 +18,0%

Kupfer-Future 2,79 2,78 +0,3% +0,01 +5,2%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 12, 2019 10:26 ET (15:26 GMT)

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