03.10.2022 12:59:43
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MÄRKTE EUROPA/Börsen starten schwach ins Schlussquartal
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren zum Start in das vierte Quartal am Montag schwach. Belastend wirken sich weiterhin die anhaltenden Sorgen um weitere kräftige Zinsschritte der Notenbanken und eine damit immer wahrscheinlicher werdende Rezession aus. Der DAX verliert 0,7 Prozent auf 12.026 Punkte. Seit Jahresbeginn hat der Index nun 24 Prozent verloren. Optimisten setzen darauf, dass der deutsche Leitindex in den kommenden drei Monaten noch etwas aufholen kann. Dafür spricht die Statistik, wonach das vierte Quartal das Beste am deutschen Aktienmarkt. An der deutschen Börse findet trotz des Tags der deutschen Einheit ein regulärer Handel statt. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 3.290 Punkte nach unten. Bundesanleihen rentieren kaum verändert, auch der Euro tritt mit 0,9777 Dollar ebenfalls auf der Stelle.
Schwächere PMIs und Opec-Politik belasten leicht
Keine Freude verursachen die bislang vorgelegten Revisionen der Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für die Industrie. Vor allem die Länder mit Schlüsselindustrien wie Taiwan ragten mit 42,2 Punkten sehr negativ hervor. Dies werde von einzelnen positiven Ausreißer wie Irlands Anstieg auf 51,5 nicht aufgewogen. Der PMI in Frankreich war etwas schlechter, Italiens deutlich besser und der Deutschlands wurde auf 47,8 nach unten genommen. Dadurch ging auch der Eurozone-PMI leicht auf 48,4 zurück.
"Unfassbar eigentlich, dass die Opec vor dem Hintergrund einer derartigen Wirtschaftsabschwächung die Ölpreise durch Produktionskürzungen erhöhen will", so ein Händler. Mit steigenden Ölpreisen seien die Erholungshoffnungen für kommende PMI-Lesungen gering. Die Opec+ zieht wegen der stark gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung. Beim Treffen am 5. Oktober werde eine Reduzierung der Förderquoten um mehr als eine Million Barrel pro Tag anvisiert, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Der Sektor der europäischen Öl- und Gaswerte ist mit plus 2,0 Prozent der größte Gewinner.
Das Pfund steigt nach der Meldung, dass die britische Regierung einen Rückzieher gemacht und die versprochene Senkung des Einkommensteuersatzes für Spitzenverdiener fallen gelassen hat. Die britische Devise klettert wieder auf das Niveau vor der Ankündigung des Haushalts. Laut ING rechtfertigt die neue Ankündigung zwar nicht, dass das Pfund viel höher notiert, aber es mindert das Risiko, dass es zum Dollar auf Parität sinkt. Denn der Rückzieher belege, dass die Downing Street den Finanzmärkten mehr Respekt entgegenbringt.
Der RWE baut Solar-Geschäft aus
Positiv wird bei RWE (+1,8%) der Milliardenkauf in den USA gesehen. Der Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses (CEB) für 6,8 Milliarden Dollar oder dem 11-fachen des EBITDA erfolgt nach Einschätzung von Jefferies zu einer angemessenen Bewertung. Gleich drei positive Aspekte ergeben sich für die Analysten: So erhalte RWE eine führende Position auf dem US-Markt für erneuerbare Energien. Der Zukauf werde sich zudem positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken - Jefferies kalkuliert mit 0,4 bis 2 Prozent Zuwachs für das Geschäftsjahr 2023/24. Und zuletzt bedeute der Kauf eine 20-prozentige Erhöhung der RWE-Wachstumsziele für erneuerbare Energien, die auf dem Kapitalmarkt für 2021 genannt worden seien. Insgesamt werde die Transaktion als positiver strategischer Schritt von RWE angesehen.
Als positiv für United Internet (+0,7 %) wird die leicht erhöhte Gewinnprognose für das Gesamtjahr gewertet. Der Internet-Dienstleister hatte am Freitagabend mitgeteilt, er sehe etwas geringere Kosten beim Netzausbau. Das EBITDA soll daher bei rund 1,27 statt erwarteter 1,259 Milliarden Euro liegen.
Die Aktie der Credit Suisse bricht in Zürich um 7,5 Prozent ein und hat damit in den vergangenen Wochen rund 30 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Nach dem Kurseinbruch im September hatte CEO Ulrich Körner am Freitag mit einem Rundschreiben an die Angestellten für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Aktienbewegungen sollten nicht verwechselt werden mit der Liquidität oder Kapitalstärke der Bank, hieß es.
Börsenhändler sprechen von einem "klassischen Beispiel des Streisand-Effekts". "Das hat die Unsicherheiten erst so deutlich nach außen getragen und genau das Gegenteil der eigentlich beabsichtigten, beruhigenden Wirkung erreicht", sagt ein Händler. Die Kreditausfallversicherungan auf die bei Credit Suisse notieren derweil auf Jahreshoch. Die verschlechterte Marktlage deutet darauf hin, dass es der Credit Suisse schwer fallen könnte bei einer Kapitalerhöhung die geplante Restrukturierung zu bezahlen.
ABB-Spin-off Accelleron bei Marktdebüt 1,73 Milliarden Franken wert
Accelleron Industries AG, das Spin-off von ABB, ist an ihrem ersten Handelstag an der SIX Swiss Exchange rund 1,73 Milliarden Franken wert. Die Accelleron-Aktien begannen den Handel bei 18 Franken, aktuell handeln sie bei 18,05 Franken. Accelleron ist ein Anbieter von Turboladertechnologien und Optimierungslösungen für Motoren von 500 kW bis zu über 80 MW. 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 750 Millionen US-Dollar. ABB notieren 5,9 Prozent im Minus, wobei 5 Prozent auf die Abspaltung zurückzuführen sei, heißt es.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.289,52 -0,9% -28,68 -23,5%
Stoxx-50 3.312,36 -0,6% -19,45 -13,3%
DAX 12.026,00 -0,7% -88,36 -24,3%
MDAX 22.115,33 -1,1% -254,69 -37,0%
TecDAX 2.654,61 -0,6% -16,21 -32,3%
SDAX 10.367,00 -1,5% -155,69 -36,8%
FTSE 6.850,84 -0,6% -42,97 -6,6%
CAC 5.702,28 -1,0% -60,06 -20,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,09 -0,02 +2,27
US-Zehnjahresrendite 3,77 -0,06 +2,26
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:14 Fr, 17:13 Uhr % YTD
EUR/USD 0,9777 -0,2% 0,9824 0,9803 -14,0%
EUR/JPY 141,86 +0,1% 142,28 141,78 +8,4%
EUR/CHF 0,9670 +0,0% 0,9665 1,0185 -6,8%
EUR/GBP 0,8725 -0,4% 0,8723 0,8781 +3,8%
USD/JPY 145,11 +0,3% 144,85 144,61 +26,1%
GBP/USD 1,1204 +0,2% 1,1260 1,1165 -17,2%
USD/CNH (Offshore) 7,1489 +0,3% 7,1417 7,1281 +12,5%
Bitcoin
BTC/USD 19.197,72 -0,0% 19.234,20 20.133,61 -58,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 82,54 79,49 +3,8% +3,05 +17,3%
Brent/ICE 88,55 85,14 +4,0% +3,41 +20,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 175,91 188,80 -6,8% -12,90 +186,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.664,55 1.660,53 +0,2% +4,01 -9,0%
Silber (Spot) 19,36 19,03 +1,7% +0,33 -17,0%
Platin (Spot) 867,20 864,55 +0,3% +2,65 -10,6%
Kupfer-Future 3,39 3,44 -1,4% -0,05 -23,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 03, 2022 07:00 ET (11:00 GMT)

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RWE AG (spons. ADRs) | 30,60 | 0,66% |
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RWE AG St. | 31,11 | 0,52% |
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