18.04.2016 18:52:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen reagieren gelassen auf Doha-Schreck

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem schwachen Start in den Tag haben die Börsen in Europa zum Wochenstart kontinuierlich zugelegt. Unterstützung bekamen sie von sich deutlich von den Tagestief erholenden Ölpreisen. Die US-Sorte WTI notierte zuletzt erneut bei knapp 40 Dollar - nach dem gescheiterten Doha-Treffen vom Wochenende waren am Morgen im Tief nur noch 37,61 Dollar aufgerufen worden. Doch der Ernüchterung folgte schon bald steigende Gelassenheit am Ölmarkt. Der Dax gewann 0,7 Prozent auf 10.120 Punkte und notierte mit 10.148 Punkten zwischenzeitlich auf Dreimonatshoch. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,3 Prozent auf 3.064 Punkte zu.

   Die in Doha versammelten Opec- und Nicht-Opec-Länder hatten sich am Wochenende nicht auf ein Einfrieren der Ölfördermenge einigen können. Grund war offensichtlich das Beharren Saudi-Arabiens auf Einbeziehen des Irans. Der Iran - der an dem Treffen gar nicht teilnahm - will die Förderung dagegen erhöhen.

Saudi-Arabien torpediert Öleinigung Analysten merkten an, dass es den saudischen Vertretern bereits im Vorfeld bewusst gewesen sein musste, dass der Iran auf die Forderungen nicht eingehen werde. Saudi-Arabien habe eine Einigung bewusst torpediert und ein Scheitern des Treffens billigend in Kauf genommen, urteilten denn auch die Analysten der Commerzbank. Die Glaubwürdigkeit der Ölproduzenten im Allgemeinen und der Opec im Speziellen habe dadurch schweren Schaden genommen. Für den europäischen Ölsektor ging es um 0,2 Prozent nach unten.

Berichtssaison liefert positive Überraschungen Den nächsten Katalysator für den Aktienmarkt könnte die Berichtssaison liefern und da sorgte Osram aus dem MDAX bereits für eine positive Überraschung. Das zweite Quartal ist bei den Lichtspezialisten gut gelaufen, in der Folge hat das Unternehmen den Umsatz- wie auch den Margenausblick nach oben genommen. Sollte diesem Beispiel weitere Unternehmen folgen, wäre der Kursanstieg am deutschen Aktienmarkt auch fundamental untermauert. Der MDAX-Wert ging mit einem Plus von 1,7 Prozent aus dem Handel.

   Nach guten Quartalszahlen stiegen auch Reckitt Benckiser um 2,0 Prozent. Liberum sprach von einem sehr positiven Geschäftsbericht des Konsumgüterherstellers. Das positive Momentum aus dem vierten Quartal 2015 habe sich fortgesetzt. Die Analysten verwiesen vor allem auf das starke Wachstum in Europa. Aber auch die Schwellenländer hätten überzeugt.

Caixa will Banco BPI nun komplett übernehmen Einen Rücksetzer in der Aktie der CAIXABANK löste die Nachricht aus, dass die Spanier den restlichen Anteil an der portugiesischen Banco BPI übernehmen wollen. Mit der Offerte über 1,113 Euro je Aktie wird Banco BPI mit 1,62 Milliarden Euro bewertet. Die Spanier sind bereits mit 44,1 Prozent an dem Geldhaus beteiligt und wollen ihren Anteil auf mindestens 50 Prozent aufstocken. An der Börse wird befürchtet, dass die Spanier eine Kapitalerhöhung durchführen oder einen Teil ihrer Industriebeteiligung verkaufen müssen, um die Eigenkapitalquote im Zielbereich von 11 bis 12 Prozent zu halten. Die Aktie der Caixabank verlor 3,0 Prozent, der Branchensektors zog dagegen um 0,5 Prozent an.

Automobilsektor diese Woche im Fokus Den Gewinner im DAX stellte zum Start in die Woche die BMW-Aktie, nachdem die Analysten von Goldman Sachs den Titel gleich um zwei Stufen auf "Kaufen" hochgenommen hatten. Für die Aktie ging es um 2,6 Prozent nach oben. Daimler, das Unternehmen legt am Freitag seine Geschäftszahlen zum ersten Quartal vor, stiegen um 1,8 Prozent. VW dürfte diese Woche mit angezogener Handbremse fahren. Am Freitag tagt der Aufsichtsrat, in Folge werden die 2015er-Zahlen wie Aussagen zu Boni-Zahlungen und zur Dividende erwartet. Diese Zahlen beinhalten eine hohes Überraschungspotenzial für die Börse. Am Montag schloss der Kurs 1,1 Prozent im Plus.

Dialog leiden unter Apple Dialog Semiconductor büßten im TecDax 3,2 Prozent ein. Ein Händler verwies auf einen Bericht des "Nikkei" vom Freitagabend, dem zufolge Apple an der gedrosselten Produktion des iPhone festhalte. "Dialog Semiconductor versucht zwar, sich breiter aufzustellen, aber die Abhängigkeit von Apple ist nach wie vor groß", sagte der Händler. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.064,03 +9,69 +0,3% -6,2% Stoxx-50 2.882,18 +14,45 +0,5% -7,0% Stoxx-600 344,20 +1,41 +0,4% -5,9% XETRA-DAX 10.120,31 +68,74 +0,7% -5,8% FTSE-100 London 6.353,52 +9,77 +0,2% +1,8% CAC-40 Paris 4.506,84 +11,67 +0,3% -2,8% AEX Amsterdam 450,81 +0,22 +0,0% +2,0% ATHEX-20 Athen 159,26 -0,19 -0,1% -13,1% BEL-20 Brüssel 3.466,82 +8,32 +0,2% -6,3% BUX Budapest 27.081,72 -60,54 -0,2% +13,2% OMXH-25 Helsinki 3.192,58 +16,89 +0,5% -5,0% ISE NAT. 30 Istanbul 105.912,02 +1017,12 +1,0% +18,5% OMXC-20 Kopenhagen 961,05 +4,62 +0,5% -5,2% PSI 20 Lissabon 5.019,36 -47,04 -0,9% -6,4% IBEX-35 Madrid 8.881,60 +30,70 +0,3% -6,9% FTSE-MIB Mailand 18.358,25 +100,90 +0,6% -14,3% RTS Moskau 899,58 -5,52 -0,6% +18,8% OBX Oslo 524,21 +0,59 +0,1% -2,7% PX-GLOB Prag 1.175,14 -2,91 -0,2% -5,3% OMXS-30 Stockholm 1.381,89 +0,55 +0,0% -4,5% WIG-20 Warschau 1.946,34 +6,39 +0,3% +4,7% ATX Wien 2.311,47 +7,82 +0,3% -3,6% SMI Zürich 8.044,60 +30,00 +0,4% -8,8%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17.35 Uhr % YTD EUR/USD 1,1320 +0,29% 1,1287 1,1289 +4,2% EUR/JPY 123,23 +1,10% 121,89 122,84 -3,4% EUR/CHF 1,0907 -0,04% 1,0912 1,0922 +0,3% GBP/EUR 1,2609 +0,53% 1,2543 1,2576 -7,2% USD/JPY 108,86 +0,80% 108,00 108,81 -7,3% GBP/USD 1,4274 +0,85% 1,4154 1,4195 -3,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,82 40,36 -1,34 -0,54 -0,4% Brent/ICE 42,95 43,1 -0,35 -0,15 +6,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.233,15 1.233,94 -0,1% -0,80 +16,3% Silber (Spot) 16,22 16,25 -0,2% -0,03 +17,4% Platin (Spot) 974,71 984,81 -1,0% -10,10 +9,3% Kupfer-Future 2,17 2,15 +0,7% +0,01 +1,2% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

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   April 18, 2016 12:21 ET (16:21 GMT)

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