22.06.2018 12:14:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen leicht erholt - Anleger agieren vorsichtig
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer am Vortag erholen sich die Aktienmärkte in Europa zum Wochenausklang etwas. Allerdings ist eine gewisse Zurückhaltung zu erkennen. In vielen Fällen nutzen Anleger steigende Kurse dazu, ihre Positionen zu verkaufen, um Risiken herunterzufahren. Denn mit Blick auf die sich weiter zuspitzenden Handelsstreitigkeiten ist die vorherrschende Meinung, dass man in den kommenden Wochen und Monaten noch billiger am Aktienmarkt einsteigen kann.
Gerade erst sind die von der EU beschlossenen Zölle auf US-Importe wie Jeans und Harley-Davidson-Motorräder in Kraft getreten. Es ist nicht auszuschließen, dass US-Präsident Donald Trump darauf wieder reagieren wird. Die Erhebung von Einfuhrzöllen auf Autos lässt er bekanntlich bereits prüfen.
Vor allem die Aktien von Automobilherstellern und anderen stark vom internationalen Handel abhängigen Unternehmen dürften mit Blick auf die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Trump und deren Auswirkung auf ihre Gewinnentwicklung weiter gemieden werden. Der autolastige DAX zeigt sich um die Mittagszeit 0,2 Prozent höher bei 12.541 Punkten, wobei Daimler, BMW, Continental und VW entweder im Minus handeln oder sich gerade so auf dem erniedrigten Vortagesniveau halten. Der Euro-Stoxx-50 legt dagegen um 0,6 Prozent auf 3.424 Punkte zu.
Eine leicht positive Überraschung lieferte das Wachstum in der Eurozone, das sich im Juni wider Erwarten beschleunigt hat. Ein Rückgang in der Industrie wurde von einem kräftigen Schub bei den Dienstleistern mehr als kompensiert. "Einige Details der Umfrage deuten allerdings darauf hin, dass von Entwarnung keine Rede sein kann", gab IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson zu bedenken.
Athener Börse feiert Entlassung Griechenlands aus Rettungsprogramm
An der Athener Börse habe die Aktienkurse zunächst mit deutlichen Aufschlägen auf die bevorstehende Entlassung Griechenlands aus dem Rettungsprogramm für das hochverschuldete Land reagiert, mittlerweile bröckeln die Gewinne aber. Der FTSE/ATHEX-Large-Cap-Index stieg am Morgen zeitweise um über 2 Prozent, aktuell schrumpft das Plus auf 0,9 Prozent.
In der Nacht zum Freitag haben sich die Finanzminister der Euroländer auf die Bedingungen für das Ende des dritten Hilfsprogramms geeinigt. Athen bekommt nun eine Abschlusszahlung von 15 Milliarden Euro zum Aufbau eines Finanzpuffers und deutliche Schuldenerleichterungen. Ab August soll Griechenland dann finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen.
Angeführt wird der Markt in Athen von den Aktien der Banken. Alpha Bank steigen um 4,1 Prozent. Eurobank Ergasias gewinnen 2,2 Prozent. Für National Bank of Greece geht es um 2,5 Prozent nach oben und für die Aktie der Piraeus Bank um 3,6 Prozent.
Deutsche Bank meistert ersten Teil des US-Stresstests
Positiv wird an der Börse gewertet, dass der US-Tochter der Deutschen Bank von der US-Notenbank eine überdurchschnittliche Eigenkapitalausstattung bescheinigt wurde. "Da sieht es besser aus als bei einigen US-Wettbewerbern", so ein Teilnehmer. Allerdings stehe bereits die nächste Hürde mit der sogenannten umfassenden Kapitalanalyse an, die sich in der Vergangenheit für die Deutsche Bank als die höhere Hürde erwiesen hat. Die Aktie gehört mit einem Plus von 1,7 Prozent zu den größten Gewinnern im DAX.
Nach Gerry Weber hat nun auch der Modekonzern Ahlers die Prognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. "Hier befindet sich eine ganze Branche in der Krise", so ein Marktteilnehmer. Die Gründe sind mannigfaltig. So begründet Ahlers, zu dem bekannte Marken wie Pierre Cardin oder Baldessarini gehören, das schlechte Geschäft mit Auftragsstornierungen osteuropäischer Kunden und dem schwachen Geschäft in den Bereichen Anzug und Sportbekleidung. Andere Wettbewerber verweisen teilweise auf das Wetter oder verlieren verstärkt Umsätze an den Online-Handel. In Frankfurt geht es für die Stämme um 1,6 Prozent nach unten.
"Die Zeitplanung des Unternehmens war wohl etwas ambitioniert", so ein Teilnehmer zur Gewinnwarnung von Sporttotal. Aufgrund von Verzögerungen im Geschäftsbereich Venues (Rennstrecken-Projekte) hat das Unternehmen die erwartete Umsatz- und Ergebnisbandbreite für 2018 nach unten genommen. Für die Aktie geht es um über 13 Prozent nach unten.
Aktien britischer Onlinehändler reagieren mit Abgaben auf das Schließen eines Steuerschlupflochs in den USA. Demnach können Internet-Einzelhändler auch in Bundesstaaten, in denen sie keine physische Präsenz haben, dazu verpflichtet werden, Mehrwertsteuer zu erheben. Nach Meinung der Analysten von Liberum wird die neue Regelung Asos härter treffen als Boohoo.com, weil Asos sehr viel Umsatz in Kalifornien erziele, wo derzeit noch keine Steuern erhoben werden müssten. Die Experten rechnen mit einem "hohen einstelligen Millionenbetrag". Boohoo.com erhebe dagegen schon jetzt Mehrwertsteuer in Kalifornien, aber auch in New York, wo das Unternehmen den meisten Umsatz generiere. Asos verlieren 4,4 Prozent und Boohoo.com 3,3 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.423,58 0,59 20,07 -2,29
Stoxx-50 3.055,67 0,67 20,47 -3,84
DAX 12.541,20 0,23 29,29 -2,91
MDAX 26.346,31 0,34 88,95 0,56
TecDAX 2.797,58 -0,04 -1,16 10,62
SDAX 12.261,01 0,24 29,27 3,15
FTSE 7.612,86 0,75 56,42 -0,07
CAC 5.351,01 0,66 35,00 0,72
Bund-Future 162,03 -0,19 2,14
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.00 Uhr Do, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1637 +0,24% 1,1632 1,1606 -3,2%
EUR/JPY 128,11 +0,42% 127,93 127,70 -5,3%
EUR/CHF 1,1515 +0,05% 1,1517 1,1510 -1,7%
EUR/GBP 0,8759 -0,05% 0,8763 1,1421 -1,5%
USD/JPY 110,10 +0,19% 109,98 110,03 -2,3%
GBP/USD 1,3282 +0,28% 1,3274 1,3256 -1,7%
Bitcoin
BTC/USD 6.400,61 -4,8% 6.671,18 6.721,82 -53,1%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,69 -0,06
Deutschland 10 Jahre 0,34 0,33 -0,09
USA 2 Jahre 2,55 2,53 0,65
USA 10 Jahre 2,91 2,90 0,50
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 66,33 65,54 +1,2% 0,79 +11,6%
Brent/ICE 74,32 73,05 +1,7% 1,27 +14,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.269,27 1.267,02 +0,2% +2,25 -2,6%
Silber (Spot) 16,43 16,32 +0,7% +0,11 -3,0%
Platin (Spot) 867,85 863,50 +0,5% +4,35 -6,6%
Kupfer-Future 3,04 3,02 +0,7% +0,02 -8,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 22, 2018 06:15 ET (10:15 GMT)
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Alpha Bank | 1,46 | 0,69% | |
Alpha Bank AE (spons. ADRs) | 0,29 | 33,03% | |
ASOS PLC Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 4,75 | 1,93% | |
ASOS plc | 4,51 | 0,22% | |
BMW AG | 69,88 | 1,57% | |
boohoo.com plc | 0,39 | 2,06% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,05 | 5,22% | |
Continental AG | 61,98 | 0,23% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 12,90 | -4,44% | |
Deutsche Bank AG | 16,03 | 1,86% | |
Eurobank Ergasias S.A. | 1,98 | -0,23% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,84 | 0,53% | |
SPORTTOTAL AG | 0,38 | 0,00% | |
Volkswagen (VW) St. | 83,15 | 0,30% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,56 | -0,02% |
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