23.07.2019 10:02:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen legen zu - Conti steigen trotz Gewinnwarnung

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit kräftigen Aufschlägen in den Handel am Dienstag gestartet. US-Präsident Donald Trump hat es geschafft, eine längerfristige Haushaltseinigung mit den oppositionellen Demokraten zu erzielen, die milliardenschwere Mehrausgaben ermöglicht. Damit wird eine erneute Haushaltssperre bis nach den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr verhindert, was bei den Anlegern mit Erleichterung zur Kenntnis genommen wird.

Daneben setzen die Investoren weiter auf die Notenbanken. Im Blick steht die EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag. Die Markterwartung Richtung Zinssenkungen sind zuletzt gestiegen. Während die meisten Analysten erst im September mit einer Senkung des Einlagesatzes rechnen, wird in der Zwischenzeit eine Senkung an den Märkten mit rund 50 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist. Auf der Pressekonferenz könnte EZB-Präsident Mario Draghi zudem eine neue Runde quantitativer Lockerungen in Aussicht stellen.

Der DAX steigt im frühen Geschäft um 0,7 Prozent auf 12.372 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.506 Stellen nach oben.

Autosektor gesucht - Chinesen steigen bei Daimler ein

Trotz einer Gewinnwarnung geht es für Conti um 4,4 Prozent nach oben. Ganz überraschend kommt diese für Anleger offenbar nicht - Hauck & Aufhäuser nannte den alten Ausblick bereits ambitioniert. Gestützt wird die Stimmung für die Branche auch von starken Zahlen des Zulieferes Faurecia, für den es um 8 Prozent nach oben geht. Hinzu kommt, dass sich Beijing Automotive Group (Baic) mit 5 Prozent an Daimler beteiligt. Bereits im Mai hatte es Meldungen gegeben, dass die Chinesen mit dem Kauf von Daimler-Aktien begonnen hatten. Daimler gewinnen 3,1 Prozent.

Auch an Jungheinrich fährt die Konjunkturabschwächung nicht vorbei. Nachdem die Nachfrage, vor allem im Juni nahezu weggebrochen ist, und dies im zweiten Halbjahr anhalten könnte, kappte der Gabelstaplerhersteller die Prognose. Die Entwicklung kommt nicht unerwartet. "Wir hatten die Anleger vor dem Risiko gewarnt", heißt es von den Jefferies-Analysten. Jungheinrich verlieren 7,3 Prozent, die Aktie des Mitbewerbers Kion fällt um 4,2 Prozent zurück.

Nachdem Dürr bereits die Prognose gesenkt hatte, folgte die Tochter Homag (minus 1,3 Prozent) noch am späten Montagabend. "Es war bekannt, dass das China-Geschäft nicht mehr so brummt", kommentiert ein Marktteilnehmer. Nach Herunterstufungen geht es für Dürr sogar um 3,7 Prozent nach unten. Eckert & Ziegler hat derweil die Gewinnprognose angehoben - die Aktie quittiert dies mit Aufschlägen von 5,2 Prozent.

AMS mit "Knallerausblick"

Während das Geschäft von Santander in Brasilien brummt, verläuft es am spanischen Heimatmarkt oder in Großbritannien eher schleppend. Alles in allem wurde die Markterwartung aber übertroffen, das CET1-Ratio zugleich leicht gesteigert. Für das Santander-Papier geht es um 2,2 Prozent nach oben. UBS kommen auf ein Plus von 1,3 Prozent. Die Schweizer haben für das zweite Quartal einen Gewinn von 1,39 Milliarden Dollar (Erwartung lag bei 1,04 Milliarden). Allerdings hat die Entwicklung im Wealth Management nicht ganz überzeugt.

Nach starken Zahlen und einem noch stärkeren Ausblick steigen AMS gleich um 8,8 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge im zweiten Quartal ist mit 12 Prozent klar über der Konsensschätzung von 10 Prozent ausgefallen, merkt Hauck & Aufhäuser an. Positiv heben die Analysten auch die Cashflow-Entwicklung hervor. Daneben habe das Unternehmen einen "Knallerausblick" auf das dritte Quartal geliefert. AMS stellt Erlöse von 600 bis 640 Millionen Dollar in Aussicht, die Markterwartung liegt bislang bei 510 Millionen Dollar.

Daneben gibt es eine Menge von Analystenstimmen zu verarbeiten: So soll Morgan Stanley BMW (plus 3,8 Prozent) auf Overweight erhöht haben, Credit Suisse Lufthansa (minus 1,2 Prozent) dagegen auf Neutral gesenkt haben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.508,59 0,54 18,67 16,90

Stoxx-50 3.204,66 0,42 13,41 16,11

DAX 12.383,98 0,77 94,58 17,28

MDAX 25.931,31 0,29 75,61 20,12

TecDAX 2.903,95 0,34 9,94 18,52

SDAX 11.013,86 0,23 24,87 15,82

FTSE 7.548,51 0,45 33,58 11,69

CAC 5.583,21 0,29 16,20 18,02

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,34 0,00 -0,58

US-Zehnjahresrendite 2,05 0,00 -0,63

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.25 Uhr Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1192 -0,15% 1,1192 1,1222 -2,4%

EUR/JPY 120,99 +0,05% 120,99 120,99 -3,8%

EUR/CHF 1,1012 +0,04% 1,1011 1,1074 -2,2%

EUR/GBP 0,8996 +0,14% 0,8988 0,8987 -0,0%

USD/JPY 108,11 +0,20% 108,10 107,81 -1,4%

GBP/USD 1,2440 -0,30% 1,2451 1,2488 -2,5%

Bitcoin

BTC/USD 10.006,25 -2,49% 10.092,50 10.406,81 +169,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,31 56,22 +0,2% 0,09 +17,7%

Brent/ICE 63,25 63,26 -0,0% -0,01 +14,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.419,50 1.424,94 -0,4% -5,44 +10,7%

Silber (Spot) 16,38 16,37 +0,1% +0,01 +5,7%

Platin (Spot) 847,75 848,00 -0,0% -0,25 +6,4%

Kupfer-Future 2,71 2,72 -0,5% -0,01 +2,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 23, 2019 04:03 ET (08:03 GMT)

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