27.03.2018 16:18:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen trotz fallendem Euro von Hochs zurück

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen geben am Dienstagnachmittag einen Teil ihrer Gewinne ab. Wall Street ist nicht so stark wie erwartet in den Handel gestartet. Ein kräftiger auf 1,2395 Dollar nachgebender Euro hilft den hiesigen Börsen indes nicht. Im Handel heißt es dazu, dass der Einfluss von Euro/Dollar-Bewegungen auf den DAX begrenzt sei, solange sich das Paar weiter in der seit Wochen gültigen Spanne zwischen 1,22 und 1,25 bewege. Der DAX gewinnt 1,3 Prozent auf 11.938 Punkte - im Hoch stand der Index bei 12.043. Der Euro-Stoxx-50 liegt 1,0 Prozent auf 3.311 vorn.

Treibend an den Börsen wirkt die Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA. Premierminister Li Keqiang unterstrich erneut Chinas Bereitschaft, die Verhandlungen mit den USA zum Abbau der Spannungen fortzusetzen und eine Win-Win-Situation zu erzielen. "Ich glaube, China und die USA sind beide vernünftig genug, das Problem zu lösen", sagte Li im Rahmen des China Development Forums am Montagabend. Zudem werde China den Markt weiter für fremde Investoren öffnen und hoffe, die USA würden ihre Investitionen im Lande weiter erhöhen. Auch aus dem Weißen Haus waren zuletzt versöhnliche Worte zu hören.

Dennoch bleiben die Anleger vorsichtig. Zu unberechenbar ist die Position des Weißen Hausen, die, das zeigt die Erfahrung, sich jederzeit ändern kann. Christian Schmidt von der Helaba merkt an: Erholungen fielen in Abwärtstrends "in Relation zu den Abwärtsimpulsen häufig relativ gering aus." Daran dürfte sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Keine Akzente setzt ein schwächer als erwartet ausgefallener Index des US-Verbrauchervertrauens. Dieser ist im März auf 127,7 Punkte gefallen nach 130,8. Erwartet worden war ein Anstieg auf 131,5. Trotz des Rückgangs bewegt sich der Index weiter auf hohem Niveau.

Novartis Rückzug aus Joint Venture mit Glaxosmithkline ist Win-Win

Honoriert wird der Rückzug von Novartis aus dem Consumer-Healthcare-Joint-Venture mit Glaxosmithkline. "Damit verfolgt Novartis die Strategie stringent, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren", so ein Aktienhändler. Die Frage sei nun, was das Unternehmen mit den 13 Milliarden US-Dollar machen werde, die es für den 36,5-prozentigen Anteil bekomme. Bryan Garnier spricht von einer Win-Win-Situation. Mit dem Rückzug könne sich Novartis verstärkt auf das Pharmageschäft konzentrieren. Auch für Glaxo sei die Transaktion sinnvoll trotz des hohen Preises, da sie sofort die Gewinne steigen lasse. Novartis gewinnen 2,2 Prozent und Glaxo 5,5 Prozent.

Die Aktie von Akzo Nobel steigt infolge des Verkaufs des Spezialchemiegeschäfts an den US-Finanzinvestor Carlyle um 2,6 Prozent. Den größten Teil der Nettoeinnahmen von 7,5 Milliarden Euro will das Unternehmen an seine Aktionäre weitergeben. Aber auch eine mögliche Reinvestition der Einnahmen in den Geschäftsbereich Farben und Lacke werten die Analysten von Raymond James als wertsteigernde Option. Die Analysten von Bernstein gehen davon aus, dass Akzo Nobel 6 Milliarden Euro an die Aktionäre weitergeben und den Restbetrag in Zukäufe investieren werde.

Die Aktie der schwedischen Modekette H&M fällt dagegen um 6,8 Prozent. Hier brach der Nettogewinn um 44 Prozent im ersten Quartal ein. Belastet hatten vor allem stark rabattierte Verkaufsaktionen. Ebenfalls im Blick stehen Deutsche Bank. Hier spekuliert die Financial Times über einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern, ihre Aktien steigen um 0,5 Prozent.

Süss nach Zahlenausweis unter Druck

Weiter auf Verkauf sind Anleger bei Süss Microtec eingestellt. Die Aktien verlieren 7,8 Prozent nach den endgültigen Geschäftszahlen. Grund seien aber nicht die Zahlen - diese seien stark ausgefallen -, sondern der Ausblick, denn Süss rechnet nicht damit, dass im ersten Halbjahr 2018 die Rekordaufträge des Vorjahres wiederholt werden können. Bei Südzucker kommt es zu Anschlussverkäufen, die Aktie verliert 6,5 Prozent. Das Unternehmen hat am Vortag einen schwachen Ausblick geliefert. Das fundamentale Umfeld bleibt schwierig: Aktuell will Coca-Cola in Großbritannien den Zuckeranteil in der Marke Sprite halbieren.

Für das Medigene-Papier geht es in einer kräftigen Aufwärtsbewegung um 10,2 Prozent nach oben. Fundamentale Nachrichten zu dem Titel gibt es nach Angaben eines Händlers nicht. Die Aktie werde stark von spekulativen Interessen in die eine oder andere Richtung getrieben. Indus rücken nach endgültigen Geschäftszahlen um 1,2 Prozent vor. Das Unternehmen hat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie vorgeschlagen, was über der Warburg-Schätzung von 1,40 Euro liegt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.310,74 0,98 32,02 -5,51

Stoxx-50 2.929,89 1,21 35,14 -7,80

DAX 11.938,20 1,28 150,94 -7,58

MDAX 25.430,40 1,18 295,69 -2,94

TecDAX 2.547,61 1,40 35,20 0,73

SDAX 11.906,50 0,67 78,71 0,17

FTSE 7.004,19 1,68 115,50 -9,96

CAC 5.108,32 0,83 42,04 -3,84

Bund-Future 159,17% 0,40 -0,03

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.35 Uhr Mo, 17.29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2407 -0,33% 1,2446 1,2445 +3,3%

EUR/JPY 130,99 -0,20% 131,52 130,60 -3,2%

EUR/CHF 1,1758 -0,06% 1,1765 1,1742 +0,4%

EUR/GBP 0,8766 +0,21% 0,8749 1,1439 -1,4%

USD/JPY 105,59 +0,12% 105,67 104,94 -6,3%

GBP/USD 1,4154 -0,53% 1,4227 1,4242 +4,8%

Bitcoin

BTC/USD 8.115,90 +2,2% 8.530,08 8.132,52 -40,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,52 65,55 -0,0% -0,03 +8,7%

Brent/ICE 70,38 70,12 +0,4% 0,26 +6,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.343,08 1.353,36 -0,8% -10,28 +3,1%

Silber (Spot) 16,56 16,70 -0,9% -0,14 -2,2%

Platin (Spot) 943,05 953,50 -1,1% -10,45 +1,5%

Kupfer-Future 2,98 2,96 +0,5% +0,02 -10,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 27, 2018 10:19 ET (14:19 GMT)

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INDUS AG 21,60 0,93% INDUS AG
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