13.07.2015 16:20:49
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MÄRKTE EUROPA/Börsen kommen leicht von Hochs zurück
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--An Europas Börsen setzen am Montagnachmittag leichte Gewinnmitnahmen ein. Die Stimmung bleibt nach der vorläufigen Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott aber gut. Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben sich am Morgen nach äußerst zähen Verhandlungen mit Griechenland geeinigt. EU-Ratspräsident Donald Tusk teilte mit, damit sei alles bereit, ein drittes Hilfsprogramm "mit ernsthaften Reformen und finanzieller Unterstützung" auf den Weg zu bringen. Frankreichs Präsident Hollande erklärte, die Übereinkunft erlaube Griechenland, im Euro zu bleiben.
Der Dax steigt 1 Prozent auf 11.433 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,5 Prozent auf 3.582 nach oben. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg, warnt vor zu viel Euphorie: Die Einigung sei noch nicht in trockenen Tüchern. Athen müsse harte Auflagen erfüllen. Aber, sollten diese erfüllt werden, würde sich Griechenland wieder in die richtige Richtung bewegen. Dass es keinen Schuldenschnitt geben werde, sieht Schmieding nicht als Belastung. Denn die Zinslast, die Griechenland zu tragen habe, liege gerade einmal bei 1,5 Prozent.
Am Devisenmarkt half die Einigungsnachricht nur kurz dem Euro nach oben. Er stieg im Hoch auf knapp 1,12 Dollar, notiert aber am Nachmittag nur noch bei 1,1044. Die Verhandlungen um Griechenland hätten "überdeutlich" die politischen Risiken der Rettung Griechenlands aufgezeigt, sagt Andreas Paciorek von CMC Markets. "Deutschland wird zunehmend isoliert, die Eurozone wird entzweit und kommende Wahlergebnisse könnten diesen Bruch noch vertiefen", sagt der Marktanalyst. Die Eurozone komme damit nicht wirklich gestärkt aus den Verhandlungen.
Belastend für den Euro wirkt auch die Erwartung einer baldigen Leitzinserhöhung in den USA. Fed-Chefin Yellen hatte am Freitag erklärt, dass eine solche weiter auf der Agenda der US-Notenbank stehe. Die meisten Analysten rechnen für September mit einem ersten Zinsschritt.
Am Aktienmarkt gehören Bankenaktien zu den Tagesfavoriten. Der Branchenindex steigt um 2,4 Prozent. Kräftig nach oben geht es wie üblich bei "Griechenland-Lösungen" mit den Kursen französischer und Peripherie-Bankenaktien. Societe Generale steigen um 3 Prozent, BNP Paribas um 2,5 Prozent und BCP aus Portugal um 2 Prozent. Deutsche und Commerzbank legen im DAX ebenfalls kräftig zu.
Im Fokus steht neben der Krise um Griechenland die Verhandlung über das Atomprogramm des Iran und damit der Ölpreis und mit ihm wiederum Aktien aus dem Fluglinien- und Reisesektor. Ihr Index gewinnt 2,3 Prozent. Die Ölpreise sinken angesichts des offenbar unmittelbar bevorstehenden Abschlusses der Iran-Verhandlungen weiter. Sollten die Sanktionen gegen Iran aufgehoben werden, hat Iran bereits angekündigt, seine Ölexporte zu verdoppeln.
Das wären gute Nachrichten für den Flug- und Reisesektor. "Sie dürften besonders stark vom fallenden Ölpreis profitieren", sagt ein Marktteilnehmer. In London steigt der Kurs von IAG um 3,3 Prozent, für Ryanair geht es um 2,1 Prozent voran. Der Kurs des Reiseveranstalters Thomas Cook legt um 2,5 Prozent zu.
Positiv wird an den Börsen die weiter rege Übernahmeaktivität gesehen. Das US-Unternehmen Platform von Martin E. Franklin und Nicolas Berggruen will den britischen Chemie- und Elektronikkonzern Alent für rund 1,35 Milliarden Pfund Sterling übernehmen. Es sei vereinbart worden, dass die Platform Specialty Products Corp 503 Pence in bar für jede Alent-Aktie zahle, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit.
Am deutschen Markt steigen Deutsche Börse um 3,1 Prozent auf 82,27 Euro nach einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs mit einem Kursziel von 101 Euro. Die BMW-Aktie fällt gegen den Markttrend um 0,9 Prozent zurück. Der chinesische BMW-Partner Brilliance hat eine Gewinnwarnung abgegeben. BMW arbeitet mit Brilliance sowohl in der Produktion als auch im Vertrieb zusammen.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.585,50 +1,61% Stoxx-50 3.421,87 +1,68% DAX 11.441,80 +1,12% FTSE 6.716,98 +0,65% CAC 4.992,14 +1,82%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.43 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1041 -0,64% 1,1111 1,1166 EUR/JPY 136,32 0,58% 135,53 136,97 EUR/CHF 1,0481 -0,30% 1,0512 1,0493 USD/JPY 123,45 1,20% 121,99 122,67 GBP/USD 1,5535 0,80% 1,5411 1,5500 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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July 13, 2015 09:50 ET (13:50 GMT)
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